Lexikon

Leibeigenschaft

persönliche Abhängigkeit eines Menschen von einem Herrn, ohne Freizügigkeit und mit vielfältigen Geld-, Sach- und Dienstpflichten des Leibeigenen, der auch der Erlaubnis seines Herrn bedarf, wenn er heiraten will. Die Leibeigenschaft war besonders ausgeprägt 1. im Mittelalter im westlichen Deutschland als (allmählich sehr gemilderte) Abhängigkeit mit meist nur in geringer Höhe zur Anerkennung der Leibeigenschaft erhobenen Abgaben (Leib- und Heiratszins; im Todesfall Besthaupt, Bestkleid); z. T. erhalten bis ins 18. Jahrhundert; 2. im östlichen Deutschland im Gebiet der Gutsherrschaft als Erbuntertänigkeit ein in vielem der antiken Sklaverei ähnliches Rechtsverhältnis, das auch die gesamte Familie des Leibeigenen (Erbuntertänigen) zu Zwangsdiensten, aber auch den Gutsherrn (zumindest rechtlich) zur Fürsorge verpflichtete; erst mit der Bauernbefreiung aufgehoben; 3. im zaristischen Russland stärkste persönliche Abhängigkeit der Bauern von ihren Herren mit Eigentumscharakter: Die („Seelen“ genannten) Leibeigenen waren jederzeit frei veräußerlich. Die Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland erfolgte in 2 Abschnitten: 18581866 durch den „Zar Befreier“ Alexander II. und 19061911 durch die Regierung P. A. Stolypins (z. Z. Nikolaus II.); sie blieb aber nach der Ermordung Stolypins (1910) unvollendet, was den Sieg der Oktoberrevolution 1917 erleichtert hat. Im Gegensatz zur (persönlichen) Leibeigenschaft steht die Hörigkeit.
Gang, Gesundheit
Wissenschaft

Gehst du gut, geht’s dir gut

Krankheiten wie Multiple Sklerose, Parkinson oder eine Herzschwäche machen sich im Gangbild bemerkbar. Das sorgt für erhebliche Mobilitätseinbußen, birgt aber auch Potenzial für neue Diagnoseverfahren und Therapiemöglichkeiten. von ROLF HEßBRÜGGE Fabian Horst von der Universität Mainz hat einen kostbaren Datenschatz...

hossenfelder_02.jpg
Wissenschaft

Diese Kolumne ist 100 Prozent natürlich!

Wir alle halten uns gerne für gute Menschen, also tun wir unseren Teil für die Umwelt. Oder zumindest tun wir so, als ob wir es täten. Das haben auch die Unternehmen bemerkt und kennzeichnen ihre Produkte daher als „umweltfreundlich“, „klimaneutral“ oder pappen zumindest einen schönen grünen Aufkleber mit einem Öko-Symbol darauf...

Weitere Lexikon Artikel

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus den Daten der Weltgeschichte

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon