Lexikon
Leipzig
Leipzig: Altes Rathaus
Altes Rathaus
Altes Rathaus in Leipzig.
© mev, Augsburg
Leipzig ist seit 2002 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts. An bedeutenden Bildungseinrichtungen beherbergt die Stadt Universität (gegründet 1409), Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Hochschulen für Musik und Theater, Grafik und Buchkunst, Technik, Wirtschaft und Kultur, Fachhochschulen, private Handelshochschule; Umweltforschungszentrum, Max-Planck-Institute und zahlreiche weitere wissenschaftliche Institute. Zu den bekanntesten Museen zählen: Museum der Bildenden Künste, Museum für Kunsthandwerk (Grassimuseum), Galerie für zeitgenössische Kunst, Museum für Völkerkunde, naturwissenschaftliches Museum, Leipziger Bildermuseum, Buch- und Schriftmuseum, Museum für Druckkunst, Bach-Museum (mit Bach-Archiv); zahlreiche Bibliotheken und Archive, z. B. Deutsche Bücherei (Nationalbibliothek) und Staatsarchiv. Die Kulturlandschaft Leipzigs wird geprägt durch Oper, Schauspielhaus, Gewandhausorchester, Thomanerchor und eine Vielzahl an Kabaretts. Im westlichen Stadtteil Gohlis gibt es einen zoologischen Garten (1878 gegründet), im Südosten einen botanischen Garten, der der Universität angeschlossen ist. Im Westen der Stadt befindet sich das Sportforum mit Red-Bull-Arena und Multifunktionshalle „Arena Leipzig“ (2002 eröffnet). Der Freizeitpark Belantis im Süden der Stadt wurde 2003 eröffnet.
Leipzig wurde während des 2. Weltkriegs stark zerstört, viele historische Bauwerke wurden restauriert. Alte Handelshöfe (Specks Hof, Barthels Hof) und Passagen (Mädlerpassage mit Auerbachs Keller) bestimmen die Altstadt. Die bedeutendsten Bauten Leipzigs sind die spätromanisch-gotische Thomaskirche (13. Jahrhundert, Langhaus 1482–1496, im Chor Grabstätte J. S. Bachs), Nikolaikirche (12. Jahrhundert, Langhaus 1513–1526), altes Rathaus (1556), alte Börse (1678–1687), alte Waage (1555), das frühere Reichsgericht (1889–1895; 1933 Schauplatz des Reichstagsbrandprozesses, seit 2002 Bundesverwaltungsgericht), Gohliser Schlösschen (1755/56), Völkerschlachtdenkmal (1898–1913, zur Erinnerung an den Sieg der Russen, Österreicher, Preußen und Schweden über Napoleon, Oktober 1813). Neueren Datums sind das Opernhaus (1960) und das Neue Gewandhaus (1981).
Leipzig: Messegelände
Messegelände
Fahnen vor der Glashalle des neuen Messegeländes, Leipzig.
© mev, Augsburg
Leipzig: Völkerschlachtdenkmal
Leipzig: Völkerschlachtdenkmal
Leipzig: Einweihung des Völkerschlachtdenkmal
© wissenmedia
Leipzig ist ein bedeutendes Handels-, Dienstleistungs- und Finanzzentrum. Andere wichtige Branchen sind Medienwirtschaft (Sendezentrale des Mitteldeutschen Rundfunks, Buchdruckerei u. -handel, Filmindustrie), Fahrzeugbau (gläserne Automanufaktur BMW, Porschewerk), Elektrotechnik und Bauindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Brauerei. 1996 wurde im Norden das neue Messegelände eröffnet; bekannte Messen sind Buchmesse, Automobil International, Games Convention, Touristikmesse. In Leipzig-Plaußig wurde ein neuer Industriepark für mittelständische Betriebe angelegt. Die zahlreichen architektonischen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Einrichtungen haben dem Tourismus neuen Aufschwung verliehen.
Leipzig ist ein überregionaler Verkehrsknotenpunkt und besitzt einen der größten Kopfbahnhöfe Europas (mit modernen Einkaufspassagen). Auf dem ausgebauten Flughafen Leipzig-Halle bei Schkeuditz werden über 2 Mio. Passagiere im Jahr abgefertigt.
Geschichte
An der Stelle einer seit dem 9. Jahrhundert bestehenden slawischen Siedlung wurde um 1000 eine deutsche Burg errichtet, die 1015 erstmals erwähnt wird (urbs Libzi). Daneben entstand eine Marktsiedlung, die um 1165 vom meißnischen Markgrafen das Stadtrecht erhielt. Leipzig entwickelte sich zu einem bedeutenden Handelszentrum und erhielt für seine Messen (seit dem 13. Jahrhundert) mehrfach kaiserliche Privilegien. 1409 wurde die Universität gegründet. Durch die Leipziger Teilung 1485 fiel die Stadt an die Albertiner. 1519 fand die Leipziger Disputation zwischen M. Luther, A. Karlstadt und J. Eck statt.
Im 18. Jahrhundert war Leipzig führend im kulturellen Leben Deutschlands; bis zum 2. Weltkrieg blieb es Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. Die Völkerschlacht bei Leipzig (16.–19. 10. 1813) entschied die Befreiungskriege zugunsten der Verbündeten und beendete die napoleonische Herrschaft über Deutschland. 1835 wurde Leipzig Sitz einer sächsischen Kreishauptmannschaft, 1879 Sitz des Reichsgerichts. Der industrielle Aufschwung machte die Stadt im 19. Jahrhundert zum Zentrum der deutschen Arbeiterbewegung. Im 2. Weltkrieg hinterließen Bombenangriffe schwere Schäden.
1952–1990 war Leipzig Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks der DDR. Massendemonstrationen (sog. Montagsdemonstrationen) trugen im Herbst 1989 zum Sturz des SED-Regimes und zur Herstellung der deutschen Einheit bei.

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