Lexikon
Lọthringen
französisch LorraineFlagge von Lothringen
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historische Landschaft in Nordostfrankreich, reicht von den Argonnen im Westen bis zu den Vogesen im Südosten, von den Ardennen im Norden bis zum Südrand der Monts Fauciles, umfasst als Region die Départements Meuse, Moselle, Meurthe-et-Moselle und Vosges, zusammen 23 547 km2, 2,3 Mio. Einwohner; Hauptstadt Metz; Anbau von Getreide und Obst, Weinbau nur noch in besten Lagen, Rinderzucht und Milchwirtschaft. Die bisher dominierende Schwerindustrie, die auf der Grundlage reicher Eisenerz- (Minette; Abbau inzwischen eingestellt) und Steinkohlenlager basierte, erlebt gegenwärtig einen Strukturwandel. Durch die Konkurrenz von modernen Stahlwerken geht die Eisen- und Stahlerzeugung zurück. 2004 wurde die letzte Kohlenzeche stillgelegt. Z. Z. werden verstärkt neue Industrien, besonders aus den Zweigen Elektrotechnik, Automontage, Kunststoffherstellung, Erzeugung synthetischer Fasern, angesiedelt.
Geschichte
Beim Tod Kaiser Lothars I. 855 wurde sein Reich unter seine Söhne aufgeteilt. Das Gebiet von Friesland bis Hochburgund wurde dem fränkischen König Lothar II. zugesprochen, mit dem die Geschichte des eigentlichen Lothringen (Lotharingien) beginnt. Nach seinem Tod fiel Lothringen an das Ostfränkische und spätere Deutsche Reich. Nach kurzer Zugehörigkeit zum Westfränkischen Reich (911–925) erhielt Bruno von Köln 953 das Herzogtum Lothringen; unter ihm wurde Lothringen in Oberlothringen, das Land um Metz und Nancy, und Niederlothringen, das Gebiet der heutigen Niederlande, Belgiens und der späteren Rheinprovinz, geteilt.
Niederlothringen wurde im 11. Jahrhundert von den deutschen Kaisern als Lehen an die Grafen von Limburg und die von Brabant gegeben. Nach dem Tod Gottfrieds von Bouillon (1100) zerfiel Niederlothringen in die Herzogtümer Limburg und Löwen (Brabant); seitdem führten nur noch die Herzöge von Oberlothringen den Titel „Herzog von Lothringen.“
Der 1048 mit Oberlothringen belehnte Gerhard († 1070), Graf im Elsass, wurde der Stammvater aller folgenden Herzöge von Lothringen. 1766 fiel ganz Lothringen an Frankreich, behielt aber bis zum Frieden von Lunéville 1801 Sitz und Stimme auf deutschen Reichs- und Kreistagen. 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg musste Frankreich Teile Lothringens an Deutschland abtreten (Elsass-Lothringen), die es 1918 im 1. Weltkrieg wiedergewann.
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