Lexikon
Pọmmern
polnisch PomorzeGeschichte
Pommern war ursprünglich von Germanen bewohnt, denen nach der Völkerwanderung Slawen folgten, die das Land Pomorje („Küstenland“) nannten und schon 600 n. Chr. bedeutende Handelsplätze an der Ostsee besaßen (Julin–Wollin). Seit etwa 1100 herrschten einheimische Fürsten über Slawien (Pommern-Stettin) und Pommern (das spätere Pommerellen mit Danzig). Die Christianisierung fand unter Bischof Otto von Bamberg statt, der 1140 das Bistum Wollin (später nach Cammin verlegt) gründete. Die pommerschen Fürsten (Linien Demmin und Stettin) erhielten 1181 die Anerkennung als Reichsfürsten. 1317 gewann Slawien ehemals pommerellische Gebiete von der Leba bis zum Gollenberg bei Köslin; von hier aus wurde der Name Pommern auch auf die westlichen Gebiete übertragen. 1534 wurde in Pommern die Reformation eingeführt. Im Westfälischen Frieden 1648 kam Hinterpommern an Brandenburg, während Vorpommern, Rügen, Stettin, Gollnow und die Odermündungen an Schweden fielen, das 1720 Vorpommern zwischen Oder und Peene und 1815 auch den Rest an Preußen abtrat. Die preußische Provinz Pommern bestand aus den Regierungsbezirken Köslin, Stettin und Stralsund (bis 1932); 1938 wurde der Nordteil der Grenzmark Posen-Westpreußen als Regierungsbezirk Schneidemühl angeschlossen.
Am Ende des 2. Weltkriegs im Januar 1945 waren noch 1 Mio. Menschen östlich der Oder zurückgeblieben; sie wurden zum größten Teil von den Polen vertrieben (Zwangsaussiedlung seit 1946); etwa 1/2 Mio. Menschen kam um oder blieb verschollen.
Hinterpommern und Stettin wurden 1945 polnischer Verwaltung unterstellt (Ostgebiete); Vorpommern (ohne Stettin) wurde zum Land Mecklenburg-Vorpommern vereinigt.
- Einleitung
- Natur
- Bevölkerung
- Wirtschaft
- Geschichte
Wissenschaft
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