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Rationalsmus

[
lateinisch
]
in der europäischen Geistesgeschichte Bezeichnung für die vorherrschende Auffassung, die die Vernunft als oberstes Ordnungsprinzip der Welt (metaphysischer Rationalismus, Gegensatz: Irrationalismus) bzw. als Grundlage des Erkennens (erkenntnistheoretischer Rationalismus, Gegensatz: Empirismus) ansieht. Im engeren Sinne bezeichnet Rationalismus die durch R. Descartes begründete Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts (G. W. Leibniz, B. de Spinoza), die ihre Fortsetzung in der Aufklärung (C. Wolff) fand. Der Rationalismus behauptete die Existenz von angeborenen Begriffen (Substanz, Kausalität usw.) und die Möglichkeit systhematischer, erfahrungsunabhängiger Aussagen über die Wirklichkeit aus reinen Verstandesbegriffen (a priori). Methodisch war er an der Mathematik (Deduktion) orientiert. Entscheidende Kritik erfuhr er durch I. Kants transzendentale Fragestellung nach der Bedingung der Möglichkeit von etwas. G. W. Hegel, F. W. Schelling und J. G. Fichte waren bestrebt, das substanzielle, objektive Moment der Vernunft in der Welt zu halten (Panlogismus). Mit dem historischen Materialismus teilten sie die Überzeugung von der grundsätzlichen Erkennbarkeit der Welt und das Festhalten am Geltungsanspruch vernünftigen Wissens. Als wissenschaftstheoretische Position wurde der kritische Rationalismus von Bedeutung.
Auch in Fragen der Religion wurde die Ratio zum entscheidenden Kriterium; der Rationalismus bewirkte hier eine Offenbarungskritik, die zum Begriff der natürlichen Religion führte, die den positiven Religionen als religiöse Vernunftform entgegengesetzt wurde.
Polarfuchs auf der norwegischen Insel Spitzbergen
Wissenschaft

Auf Inseln läuft das Leben langsamer

Auf Inseln ticken die Uhren anders. Diese Redensart gilt offenbar nicht nur für Menschen, sondern auch für Vögel und Säugetiere. Denn wenn diese auf Inseln leben, haben sie eine langsamere Lebensweise als ihre Verwandten auf dem Festland, wie Biologen herausgefunden haben. Demnach ist der Stoffwechsel der Inselbewohner oft...

Glioblastom, Hirntumor
Wissenschaft

Geschenkte Überlebenszeit

Unbehandelt sterben Menschen, bei denen ein Glioblastom entdeckt wird, innerhalb kurzer Zeit. Eine neue Therapie gegen den aggressiven Hirntumor kann die Patienten zwar nicht heilen, aber ihr Leben verlängern. von ANDREA MERTES Im Mai 2021 sendet Jens Krystek eine Videonachricht in die Welt: „Ich bin im Krankenhaus“, sind seine...

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