Lexikon

Saint-Exupéry

[
sɛ̃tɛgzypeˈri
]
Antoine de, französischer Schriftsteller und Flieger, * 29. 6. 1900 Lyon,  31. 7. 1944 (bei einem Aufklärungsflug über Korsika); heroischer, brüderlich empfindender Humanist, der die Technik als Mittel ansah, „Welt, Mensch und Freundschaft zu entdecken“: „Südkurier“ 1929, deutsch 1949; „Nachtflug“ 1931, deutsch 1932; „Wind, Sand und Sterne“ 1939, deutsch 1939; „Der kleine Prinz“ 1943, deutsch 1950; „Brief an einen Ausgelieferten“ 1944, deutsch 1948; „Die Stadt in der Wüste“ (postum) 1948, deutsch 1951.
Saint-Exupéry, Antoine de
Antoine de Saint-Exupéry
  • Erscheinungsjahr: 1929
  • Veröffentlicht: Frankreich
  • Verfasser: Saint-Exupéry, Antoine de
  • Deutscher Titel: Südkurier
  • Original-Titel: Courrier Sud
  • Genre: Roman
Der Roman »Südkurier«, das eigentliche Erstlingswerk von Antoine de Saint-Exupéry (* 1900,  1944), ist eine Weiterentwicklung der Novelle »Der Flieger«, die 1926 erschienen ist. Jacques Bernis, Kurierpilot einer der ersten transatlantischen Postfluglinien, muss in Afrika notlanden und wird von rebellierenden Arabern ermordet. Während des Flugs hat er sein bisheriges Leben überdacht, vor allem den Verlauf einer unglücklichen Liebe, und ist zu dem Schluss gekommen, dass nicht die Liebe das »Hauptwort« im Leben ist, sondern dass die Existenz nur durch Pflichterfüllung bis hin zur Selbstaufgabe ihre Rechtfertigung finden kann: »Leben heißt, sich angesichts des Todes bewähren.«
Die deutsche Übersetzung erscheint 1949.
  • Erscheinungsjahr: 1931
  • Veröffentlicht: Frankreich
  • Verfasser: Saint-Exupéry, Antoine de
  • Deutscher Titel: Nachtflug
  • Original-Titel: Vol de nuit
  • Genre: Roman
Mit einem Vorwort von André Gide erscheint in Paris der Roman »Nachtflug« von Antoine de Saint-Exupéry (* 1900,  1944); er wird mit dem Literaturpreis Prix Fémina ausgezeichnet. Rivière, der Leiter des im Aufbau befindlichen Luftpostnetzes zwischen Frankreich und Südamerika, erwartet in Buenos Aires die Ankunft dreier Maschinen, die zur Beschleunigung der Postbeförderung nachts unterwegs sind. Der Verlust eines Flugzeugs könnte sein Werk bedrohen, um dessentwillen er von den Fliegern das Äußerste verlangt, d.h. notfalls den Tod, da das wahre Glück in der Erfüllung der Tat liege und der Dienst an der gemeinsamen, dem Fortschritt dienenden Sache höher als das Glück des einzelnen zu bewerten sei. Während zwei Maschinen eintreffen, verunglückt der dritte Flieger in einem Schneesturm über den Anden. Rivière will dennoch sein Werk fortsetzen, vermeintlich im Dienste des Fortschritts.
Die deutsche Übersetzung erscheint 1932.
  • Erscheinungsjahr: 1939
  • Veröffentlicht: Frankreich
  • Verfasser: Saint-Exupéry, Antoine de
  • Deutscher Titel: Wind, Sand und Sterne
  • Original-Titel: Terre des hommes
  • Genre: Erzählungen
Der Band »Wind, Sand und Sterne« enthält Erzählungen und Erlebnisberichte des Fliegers und Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (* 1900,  1944) aus der Zeit von 1926 bis 1935. Thema aller in dem Buch versammelten Arbeiten ist die Bewährung des Menschen in der Gefahr. Sie erscheint als Notwendigkeit, um das Leben richtig zu spüren und »um sich selbst zu finden«. Aus der Sicht von Saint-Exupéry muss der Mensch in letzter Konsequenz bereit sein, für die Pflicht sein Leben zu opfern.
Die deutsche Übersetzung erscheint 1939.
  • Erscheinungsjahr: 1943
  • Veröffentlicht: Frankreich
  • Verfasser: Saint-Exupéry, Antoine de
  • Deutscher Titel: Der kleine Prinz
  • Original-Titel: Le Petit Prince
  • Genre: Märchenhafte Erzählung
Die märchenhafte Erzählung »Der kleine Prinz« wird das bekannteste Buch von Antoine de Saint-Exupéry (* 1900,  1944) und einer der größten Bucherfolge der Nachkriegszeit. Die Erstausgabe erscheint mit den Illustrationen des Autors in New York. Zentrales Thema ist die Überwindung der Einsamkeit durch die Freundschaft. »Man kennt nur die Dinge, die man zähmt«, lehrt der Fuchs den kleinen Prinzen. »Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!« Das Geheimnis der Freundschaft ist »ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.« Und: »Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.«
Die deutsche Übersetzung erscheint 1950.
  • Erscheinungsjahr: 1948
  • Veröffentlicht: Frankreich
  • Verfasser: Saint-Exupéry, Antoine de
  • Deutscher Titel: Die Stadt in der Wüste
  • Original-Titel: La citadelle
  • Genre: Nachgelassene Aufzeichnungen
Aus den tagebuchartigen Notizen des französischen Fliegers und Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (* 1900,  1944), die aus seinem Nachlass herausgegeben werden, ergibt sich eine philosophisch-dichterische Gesamtschau seiner Weltsicht. Die Stadt in der Wüste bzw. die Zitadelle bezeichnet dabei das innere Reich der Seele, in dem der Mensch zu sich selber findet, und zugleich den äußeren Rahmen der Gemeinschaft, der der Einzelne dient. Saint-Exupérys Romane, Tagebücher und meditativen Essays schildern nicht nur seine Abenteuer als Flieger, sondern vermitteln eine eigene Lebensphilosophie, die die Technik als Chance für eine bessere Beziehung zwischen den Menschen ansieht und unter Heldentum eine aufopferungsbereite, humane Brüderlichkeit und Freundschaft versteht: »Ich erkenne Freundschaft daran, dass sie nicht enttäuscht werden kann, und wahre Liebe daran, dass nichts sie verletzen kann.«
Die deutsche Übersetzung erscheint 1951.
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