Lexikon
Schlangen
Serpentes; OphidiaUnterordnung der Schuppenkriechtiere; mit langgestrecktem Körper und erhöhter Wirbelzahl (rd. 200–400); Gliedmaßen sind rückgebildet. Die inneren Organe sind ebenfalls langgestreckt, ein Lungenflügel ist meist verkümmert. Schlangen bewegen sich kriechend in seitlichen Wellenbewegungen („schlängelnd“) durch Muskelkontraktionen fort. Die Unterkieferäste sind nur durch häutige Bänder verbunden, wodurch das Maul beim Verschlingen großer Beutetiere sehr stark erweitert werden kann. Auf dem Kiefer stehen zahlreiche nach hinten gerichtete Zähne, die dem Festhalten der Beute dienen, bei Giftschlangen aber als Giftzähne zum Töten oder Lähmen der Beute (Schlangengifte) ausgebildet sind. Die Zunge ist lang, gespalten und zweizipflig und kann ohne Öffnen des Kiefers nach außen gestreckt werden. Sie steht im Dienste der Geruchswahrnehmung und steht mit dem Jacobson'schen Organ in Verbindung, das in einer Vertiefung der oberen Mundhöhle liegt. Schlangen verfügen über einen sehr guten Geruchssinn, viele Arten auch über einen empfindlichen Temperatursinn (Grubenottern). Jedoch sind Schlangen taub, sie können aber Vibrationen spüren. Die Haut ist von Schuppen bedeckt. Mehrmals im Jahr kommt es zu einer Häutung, dem Abstreifen des Schuppenkleids, mit gehäutet (Natternhemd). Die meisten Schlangen (70%) pflanzen sich durch Eier fort, die in Erdgruben abgelegt und von der Sonnenwärme ausgebrütet werden. Dabei zeigen einige Arten (Pythonschlangen) Brutpflegeverhalten. Andere Arten sind lebendgebärend (ovovivipar).
Die Schlangen bewohnen mit rund 2800 Arten vorwiegend warme Länder. In den kälteren Zonen leben nur mittelgroße bis kleine, unscheinbar gefärbte Arten, die einen großen Teil des Jahres in Kältestarre verbringen. Etwa 500 Arten sind auch für den Menschen mehr oder weniger giftig. Die wichtigsten Familien sind: Blindschlangen, Schlankblindschlangen, Riesenschlangen, Rollschlangen, Schildschwanzschlangen, Nattern, Giftnattern, Vipern.
Taipan
Taipan
Der Taipan gehört zu den Giftnattern mit dem stärksten Nervengift. Er ist eine der wenigen Giftnattern des australischen Raumes, die keine fertig entwickelten Jungen zur Welt bringen, sondern Eier ablegen. Das Gelege besteht aus rund 15 Eiern.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Baumviper (Grüne)
Grüne Baumviper (Atheris chloroechis)
Die einzigen baumlebenden Vipern gehören zur Gattung Atheris, wie diese in Guinea und Gabun lebende Grüne Baumviper. Im Vergleich zu anderen Baumschlangen sind ihre Bewegungen langsam. Meist lauern sie ihrer Beute auf, indem sie sich mit dem Greifschwanz an einem Ast verankert haben. Diese Nahaufnahme zeigt deutlich das den Reptilien eigene Schuppenkleid.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Von den rund 2800 Schlangenarten sind etwa 200 giftig.
Im alten China galt die Schlange als Sinnbild der Erde und ihrer steten Erneuerung (im 1. Jahrtausend v. Chr. häufig auf Bronzen dargestellt); im Alten Testament erscheint sie als Unheilbringerin (1. Buch Mose 3), bei afrikanischen Naturvölkern als Gottheit, im altägyptischen und griechischen Glauben als heilige Begleiterin von Göttern.

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