Lexikon
schweizerische Kunst
Architektur
Die ältesten geschichtlichen Denkmäler stammen aus römischer Zeit, u. a. die bei Ausgrabungen zu Tage gekommenen Architekturreste in Augst, Avenches und Windisch.
Die ersten Kirchenbauten entstanden seit dem 4. Jahrhundert, verbreitet war ein Bautypus mit einschiffigem Saal und Dreiapsidenabschluss (St. Peter in Mistail, St. Johann in Müstair). Der erhaltene Idealplan des Klosters von St. Gallen (um 820) wurde maßgebend für die fränkischen Klostergründungen. In der Romanik herrschten drei Einflussströmungen vor: die von Cluny ausgehende burgundische (Abteikirchen in Romainmôtier und Payerne), die lombardische (Großmünster in Zürich) und die oberrheinische (Münster in Schaffhausen, geprägt von der Hirsauer Bauschule). Im Münster von Basel (1185 begonnen) fließen alle drei Strömungen zusammen.
Der Einfluss der französischen Frühgotik wird zuerst bei Saint Pierre in Genf (um 1160 begonnen) und an der Kathedrale in Lausanne (1173–1232) deutlich; in beiden Bauten verbinden sich burgundische und nordfranzösische Formen. Das 1283 begonnene Münster in Freiburg im Uechtland ist eine gotische Umbildung der Kathedrale zu Lausanne. Die Spätgotik manifestiert sich im Chor und in den Türmen des Basler Münsters, vor allem aber im Münster zu Bern (seit 1421), dessen Konzeption von M. Ensinger stammt. – Erst Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden reine Renaissancebauwerke in Luzern (Palais Ritter) und Basel (Spießhof).
Charakteristisch für den Kirchenbau des Barock ist die längsgerichtete Halle, ein vor allem in der sog. Vorarlberger Bauschule ausgeprägter Typ. Mit den Klosteranlagen in Maria Einsiedeln (von K. Moosbrugger) und St. Gallen (von P. Thumb) erreichte die schweizerische Barockbaukunst ihre höchste Blüte.
In der Baukunst des 19. Jahrhunderts sind die gleichen Strömungen wie in Deutschland anzutreffen; Kirchen wurden meist im gotischen, Profanbauten zunächst im romanischen, später im Stil der Renaissance errichtet.
Reich ist der Beitrag der Schweiz zur Architektur des 20. Jahrhunderts. K. Moser errichtete mit St. Antonius in Basel (1926/27) den ersten Sakralbau der Schweiz in reiner Stahlkonstruktion. Le Corbusier wurde für die moderne Architektur weltweit maßgebend mit seinen sowohl nach funktionalen als auch humanen Gesichtspunkten gestalteten Siedlungen und Schulbauten. Schweizerische Architekten wie H. Baur, M. Bill, W. M. Moser hatten internationalen Rang. Am Ende des 20. Jahrhunderts wird die schweizerische Architektur u. a. durch die Architekten M. Botta (Tinguely-Museum in Basel, 1995/96), das Architekten-Duo Herzog & Meuron (Karikatur- und Cartoonmuseum in Basel, 1994–1996), B. Tschumi, der überwiegend im Ausland arbeitet (Lerner Student Center der Columbia University in New York, 1994) und P. Zumthor (Schweizer Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover) vertreten.
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