Lexikon
Williamson
Oliver E., US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, * 27. 9. 1932 Superior, Wisconsin; 1968–1983 Professor an der University of Pennsylvania in Philadelphia, 1983–1988 an der Yale University in New Haven, Connecticut, seit 1988 Professor für Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft an der University of California, Berkeley. Ausgehend von der Erkenntnis, dass verschiedene Organisationsformen der Koordination individueller wirtschaftlicher Aktivitäten (v. a. Markt und Hierarchie, d. h. Unternehmen) unterschiedliche Kosten der Kooperation verursachen, die neben den eigentlichen Produktionskosten entstehen (Transaktionskosten), untersuchte Williamson die verschiedenen Kooperationsformen (Vertragsformen) auf ihre Anreizwirkungen, berücksichtigte dabei auch spezifische Abhängigkeitsbedingungen und entwickelte Instrumente zur effizienten Gestaltung von Vertragsbeziehungen, u. a. Bedingungen für eine „Selbstdurchsetzung“ von Verträgen. Williamson gilt als Begründer der Transaktionskostenökonomik, die mit der Berücksichtigung dieser Kosten die traditionelle neoklassische Wirtschaftstheorie um einen wesentlichen Mangel im Hinblick auf ihre Realitätsorientierung bereinigte. Die Transaktionskostenökonomik bildet eine integrale Komponente der Neuen Institutionenökonomik, zu deren Begründern Williamson deshalb ebenfalls gerechnet wird. Für die Verbesserung des Verständnisses von außermarktlichen Institutionen und für die Untersuchungen, wie andere Kräfte als die des Marktes zu organisierter Zusammenarbeit führen können, erhielt Williamson zusammen mit Elinor Ostrom den Wirtschaftsnobelpreis 2009.
Wissenschaft
Eine Menge Magie in der Materie
In den Jahren des Ersten Weltkriegs hat der berühmte Soziologe Max Weber seine nach wie vor oft zitierte Rede über „Wissenschaft als Beruf“ gehalten und darin von der Berechenbarkeit der Dinge zwischen Himmel und Erde gesprochen, die in seinen Augen eine „Entzauberung der Welt“ zur Folge hatte. Leider ist Max Weber schon 1920...
Wissenschaft
Exzellent oder nicht?
Man kann schauen, wohin man will: In der deutschen Wissenschaftslandschaft ist „Exzellenz“ nirgendwo weit – jedenfalls dem Namen nach. Vor allem die Exzellenzinitiativen und -strategien des Bundes und der Länder haben den Begriff weit gestreut. Aber auch andere Fördermaßnahmen schmücken sich inzwischen zunehmend mit der Phrase,...