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Mit dem Auto auf große Fahrt – wichtige Vorkehrungen und Sicherheitshinweise

Eine lange Reise mit dem Auto kann die verschiedensten Gründe haben und diverse Vor- und Nachteile mit sich bringen. Manch einer möchte eventuell nicht an die Fahrzeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln gebunden sein, findet die Autofahrt bequemer oder möchte einfach mal einen Roadtrip durch das Land oder ganz Europa unternehmen. Viele Stunden im Auto können allerdings ermüdend sein, zudem gilt es vor und während der Reise einige Dinge zu klären, auf wichtige Punkte zu achten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Die Planung

Vor einer langen Fahrt die Reifen prüfen!

: pixabay.com / jarmoluk / Gemeinfrei

Bevor es auf die lange Autoreise geht, sollte zunächst geklärt werden, dass das Auto gut in Schuss ist. Unbedingt sollte demnach folgendes geprüft werden:

  • Reifenprofil

Ein abgenutzter Reifen kann schnell zu einer gefährlichen Falle werden. Kaum jemand mag sich vorstellen, was passieren kann, wenn bei Tempo 120 und mehr auf der Autobahn ein Reifen platzt. Um dieses Risiko einzudämmen, ist es wichtig vor einer langen Fahrt die Reifen zu überprüfen. Die Gesellschaft für Technische Überwachung rät an, dass das Reifenprofil mindestens drei Millimeter betragen sollte. Gesetzlich vorgeschrieben sind zwar 1,6 Millimeter, jedoch verliert der Reifen auf einer langen Fahrt stetig Gummi und umso weniger Profil die Reifen haben, desto höher ist der Verlust der Brems- und Haftungseigenschaften. Sind die Reifen also zu sehr abgefahren, ist es sinnvoll, sich vor Reiseantritt einen neuen Satz anzuschaffen. Das kann heutzutage bereits direkt übers Internet erfolgen, da Online-Reifenhändler passende Suchmasken anbieten, um die Art der Reifen, die Dimension, den Geschwindigkeitsindex, die Marke und die Preisvorstellung im Vorfeld zu filtern.

  • TÜV

Zwar haben Autofahrer in ihren Papieren stehen, wann der nächste TÜV-Termin ansteht, jedoch kommt es des Öfteren vor, dass dieser Termin überschritten wird. Das wäre gerade dann unvorteilhaft, wenn es auf große Reise mit dem Auto geht. Daher im Vorfeld einen kurzen Blick auf die TÜV-Plakette werfen, um im Notfall schnell noch einen Termin zur Überprüfung machen zu können. Dann kann der Fahrer so gut wie sicher sein, dass bei Reiseantritt mit seinem Auto wirklich alles in Ordnung ist

  • Stände kontrollieren

Sowohl der Ölstand als auch der Stand von Brems- und Kühlflüssigkeit sollten dringend vor Abreise kontrolliert und eventuell nachgefüllt werden. Das ist besonders wichtig, da zu wenig Flüssigkeit einen Motorschaden oder gar ein Versagen der Bremsen nach sich ziehen könnte.

  • Sonstige Kontrollen

Es ist möglich, in Eigenregie noch einige andere Dinge zu kontrollieren und gegebenenfalls Mängel zu beheben oder beheben zu lassen. Dazu gehören die Kontrolle der Scheibenwischblätter, des Scheibenwaschwassers, der Verschleißmarkierungen der Bremsklötze, der Funktion der Handbremse und der Fahrzeugbeleuchtung (Scheinwerfer, Nebelschlusslicht, Blinker, Rücklicht, Bremslicht).

  • Warndreieck und weiteres Zubehör

Vor Reiseantritt sollte außerdem unbedingt sichergestellt werden, dass sich sowohl ein Warndreieck als auch Warnwesten für alle Mitreisenden im Fahrzeug befinden. Des Weiteren gilt es einen Blick auf den Verbandskasten zu werfen und zu kontrollieren, ob dieser nicht schon über sein Verfallsdatum hinweg ist.

  • Reifendruck prüfen und anpassen

Den benötigten Reifendruck finden Autoinhaber in der Regel auf einem Aufkleber innerhalb ihres Wagens. Bei einem voll beladenen Auto muss dieser aber erhöht werden. Daher ist es sinnvoll, den Reifendruck erst nach der Beladung und kurz vor der Abfahrt zu kontrollieren und anzupassen.

Das Gepäck

Probleme mit dem Gepäck nicht unterschätzen.

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Die richtige Verstauung des Gepäcks ist ein wichtiger Punkt, der keinesfalls zu unterschätzen ist. Es sollte immer bedacht werden, dass lose Gepäckstücke zu tödlichen Gegenständen werden können, wenn es beispielsweise zu einem Autounfall kommt und selbst die vermeintlich leichte Tasche plötzlich zu einem Geschoss wird. Daher sollten folgende Regeln beachtet werden:

 

 

  • Schwere Gepäckstücke nach unten

Schwere Gepäckstücke sollten möglichst weit unten und nah an der Rücksitzlehne verstaut werden. Das mindert zum einen die Gefahr, dass sie im Auto für die Mitfahrer gefährlich werden könnten, belässt aber auch den Fahrzeugschwerpunkt niedrig, sodass es nur zu einer geringen Beeinträchtigung des Kurvenverhaltens kommt.

  • Nicht bis oben hin beladen

Das Gepäck sollte nicht höher gestapelt werden als bis zur Oberkante der Rückbank. So wird einerseits die bereits angesprochene Gefahr der herumfliegenden Gepäckstücke gemindert, andererseits hat der Fahrer freie Sicht nach hinten. Aus demselben Grund sollte auch die Hutablage nicht beladen werden.

  • Beachtung des höchstens zugelassenen Fahrzeuggewichts

Ein Auto hat nicht ohne Grund ein angegebenes Höchstgewicht, mit dem es beladen sein darf. Dieses Fahrzeuggewicht ist im Fahrzeugschein zu finden und sollte unbedingt eingehalten werden. Dabei muss außerdem beachtet werden, dass die Mitfahrer ebenfalls zu diesem Gewicht zählen, demnach muss das Gewicht des Gepäcks entsprechend angepasst werden. Wer zusätzlich Gepäck auf dem Dach verstauen möchte (zum Beispiel in einer Dachbox), der darf die maximale Dachlast nicht außer Acht lassen. Wer sein Auto überlädt riskiert, dass der Wagen an Fahrsicherheit verliert und sich der Bremsweg enorm verlängert. Außerdem steigt der Spritverbrauch.

  • Sicherheitsvorkehrungen treffen

Um ganz sicher zu sein, dass das Gepäck nicht verrutscht, empfiehlt es sich die Ladung zusätzlich mit Zurrgurten zu sichern und ein Sicherheitsnetz zwischen Kofferraum und Rückbank zu spannen. So empfiehlt es laut diesem Artikel auch der ADAC.

Die Reise

Nicht nur am Lenkrad eines Cabrios sollten Sie regelmäßig frische Luft schnappen.

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Autofahrer sollten sich während der Autofahrt keinesfalls überschätzen oder sich etwas beweisen wollen. Die Zeiten, in denen damit angegeben wurde, wie schnell eine bestimmte Strecke mit dem Auto zurückgelegt worden ist, sollten vorbei sein. Viel wichtiger ist es, sich Zeit zu nehmen, um unterwegs regelmäßig eine Pause einlegen zu können.

Der ADAC empfiehlt hierzu, alle 200 Kilometer oder alle zwei Stunden zumindest eine kurze Pause einzulegen, in der auch mal frische Luft geschnappt wird. Des Weiteren wird empfohlen eine Tagesetappe nicht länger als 800 km anzusetzen, denn tatsächlich unterschätzen auch routinierte Autofahrer die Anstrengung, die eine lange Autofahrt mit sich bringt.

Reise mit Tier und Kind

Wer mit Tieren und / oder Kindern reist, sollte sich an die Bedürfnisse von ihnen anpassen. Ein Erwachsener kommt viel leichter mit einer langen Autofahrt zurecht als Kinder und Tiere. Diese brauchen öfters Pause, um sich die Beine (oder Pfoten) vertreten zu können. Außerdem sollte für Kind und Tier immer genügend Wasser und Nahrung während der Fahrt vorhanden sein. Vor allem wenn es zu einem Stau kommt, kann dies besonders wichtig sein. Hinzu kommen gegebenenfalls außerdem noch Kindersitze oder Transportboxen, in denen Hunde Platz finden können (andere Tiere sind generell eher weniger für das Autofahren geschaffen).

Kinder langweilen sich zudem oft nach einer gewissen Zeit im Auto. Im Vorfeld wäre es daher ratsam, Unterhaltungsmöglichkeiten für die Kinder zu beschaffen oder sich Spiele zu überlegen, die während der Fahrt – ohne den Fahrer zu sehr dabei abzulenken – gespielt werden können.

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