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Mobilität jetzt und in Zukunft: Innovation trifft auf Individualismus

Dass die Zukunft der Mobilität grün ist, scheint offensichtlich. Außerdem sollen die Straßen leerer, die Motoren leiser und die Räder weniger werden. Zweirad sticht Auto? Ein Blick nach Amsterdam zeigt, dass dort bereits 60 Prozent der innerstädtischen Fahrten mit dem Fahrrad unternommen werden. Auch Kopenhagen setzt Zeichen, denn hier sind bereits 45 Prozent der Menschen täglich mit dem Bike mobil unterwegs zu Arbeit oder zur Hochschule.

Bilder wie diese werden bald der Vergangenheit angehören. An ihre Stelle treten geordnete Abstellmöglichkeiten von technisierten Bikes, die mit anderen Verkehrsmitteln kommunizieren, leicht auffindbar sind und zur Nutzung jederzeit bereitstehen.

pixabay.com, dji-agras (CC0 Creative Commons)

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Welche neuen Antriebsarten und Fortbewegungskonzepte werden entwickelt? Sind wir bald alle mit führerlosen und flüsterleisen Wasserstoff-betriebenen Mega-Drohnen mit wechselbaren Designs unterwegs?

Der Trend zur Individualisierung

Individualisierung ist ein Megatrend. Er ist von zentraler Bedeutung für die westliche Kultur, strahlt aber immer weiter global aus. Die Individualisierung ist in unseren Gesellschaftsstrukturen fest verankert und hat seinen vorläufigen Höchststand erreicht. Individualisierung ist etabliert und findet sich überall wieder, auch in der Mobilität:

Traumauto mit Wunschausstattung und Wunschkennzeichen

Wer einen Neuwagen kauft, kauft in der Regel nicht von der Stange. In punkto Individualisierung hat sich die Automobilindustrie einiges einfallen lassen. Zwar gibt es eine ganze Reihe von Katalogmodellen mit einer Standardausstattung, doch es gibt zusätzlich dazu vielfältige alternative Optionen. So lassen sich Basismodelle mit der Wunschfarbe, speziellen Bezügen und diversen technischen Features zu einem Traumauto aufwerten, welches es in dieser Form praktisch kein zweites Mal gibt. Auch Wunschkennzeichen sind keine Ausnahme. Neu ist allerdings für viele, dass  Wunschkennzeichen online reserviert werden können. Ist das Zeichen noch frei, werden die Schilder vorab per Post zugestellt. Das bedeutet bei der Kfz-Zulassungsstelle weniger Zeitaufwand, denn die persönliche Anmeldung eines Autos erfordert zahlreiche Einzelschritte. Die Zeitersparnis der Online-Reservierung ist ein erfreulicher Nebeneffekt, denn Zeit stellt bereits heute die neue Luxuseinheit dar, deren Bedeutung in Zukunft weiter ansteigen wird.

Die freie Auswahl: Welches Mobil darf es sein?

Individualität bedeutet auch, die Wahl zu haben. Der Bedarf an Fortbewegungsmitteln wächst nach wie vor an und mit ihm auch die neue Mobilitätsformen. Findige Köpfe beschäftigen sich mit den veränderten Bedürfnissen der Menschen und bringen technische Innovationen auf den Markt, um weitere klimafreundliche Antriebsarten und neue Formen der Mobilität zu präsentieren. Schlagwörter wie vernetzte Mobilität und postfossile Fortbewegung prägen die Branche. Multimobilität ist es, was die Zukunft bringt.

Autonomes Fahren

Das autonome Fahren macht den Fahrzeugführer überflüssig. Kameras und Sensoren übernehmen die menschlichen Sinne, Geschwindigkeit und Verkehrsmanöver werden automatisch reguliert. Das Auto vernetzt sich mit der Infrastruktur, durch die es fährt und nimmt Kontakt zu den anderen Fahrzeugen auf. Autonome Autos sollen weniger Staus verursachen, die Zahl der Unfälle minimieren, die Ressourcen effizienter ausnutzen und sichere Straßen garantieren. Menschliches Versagen wird zukünftig keine Unfallursache mehr sein, weil die innovative Car-to-Car-Kommunikation das Ruder übernimmt.

Fahrrad-Boom

Das Fahrrad ist nicht mehr länger ein Freizeitgerät, sondern ein Fortbewegungsmittel von großer Bedeutung. Radfahren ist nicht nur gesund, sondern auch preiswert und umweltgerecht. Abgesehen davon ist Radfahren in der Stadt sinnvoll, weil man damit viel schneller ans Ziel kommt als mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Im urbanen Raum werden zukünftig Radwege, Bikesharing-Stationen, Abstellflächen und Ladesäulen in die Stadtplanung integriert, um den wachsenden Fahrrad-Trend zu fördern.

Carsharing

Das Carsharing-Prinzip ist eigentlich schon fast ein alter Hut und das Prinzip lässt sich auf verschiedene Weise umsetzen. Carsharing bedeutet, dass ein Auto bei Bedarf genutzt wird, statt es zu besitzen. Carsharing funktioniert über professionelle Anbieter aber auch im privaten Kreis. Apps und Dienstleister sorgen dafür, dass das Carsharing-Konzept immer alltäglicher wird.

Drohnen können in kurzer Zeit weite Strecken zurücklegen und individuelle Ziele anfliegen. Sie sind prädestiniert für Paket- und Botendienste.

 

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Dash Delivery

Das Internetgeschäft boomt, immer mehr Menschen bestellen Waren online und erwarten die Lieferung schnellstmöglich bis an die Haustür. Für Logistiker und Händler ist das eine große Herausforderung und die Konzerne liefern sich schon heute einen Kampf, um die Reaktionszeit auf der letzten Meile zu verkürzen. Die Frage „Wer ist der schnellste?“ ergibt sich aus den gestiegenen Kundenansprüchen. In Städten wie New York und Tokio bewegen sich bereits Roboter mit Paketen durch die Straßen und liefern diese innerhalb kürzester Zeit aus. Flugdrohnen revolutionieren den Markt der Paketzustellung und sorgen für schnelle Zustellung innerhalb von Stunden.

E-Mobility

Die Elektromobilität wird allmählich im Alltag sichtbar, denn es gibt immer mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen. Problematisch ist noch die Reichweite der Batterien sowie die Ladeinfrastruktur. Zudem muss sich die Ökobilanz bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen verbessern, damit ein nachhaltiger Durchbruch in der Gesellschaft erreicht werden kann. Die voranschreitende Digitalisierung der Verkehrssysteme wird der E-Mobilität wahrscheinlich einen neuen Schub geben.

Mikromobilität

Das Verkehrsaufkommen in der City wird immer größer und der Bedarf nach alternativen Mobilitätslösungen wächst. Die individuelle Mobilität im öffentlichen Straßenverkehr wird durch weitere Fahrzeuge ergänzt, die ein Auto streckenweise überflüssig machen. Hierbei handelt es sich um den Bereich der sogenannten Public Private Vehicles und Microcarrier. Gemeint sind damit Elektro-Roller, Fahrräder, Transport-Shuttles und Volocopter, die als fliegende Taxis den Straßenraum entlasten.

Seamless Mobility sorgt für reibungsloste Mobilitätsketten

Damit sich ein nahtloser Übergang von einem Transportmittel zum anderen in der Zukunft realisieren lässt, braucht es entsprechende Informationen über bereitstehende Fahrzeuge, Ankunfts- und Abfahrtszeiten. Die digitale Vernetzung wird dieses Problem schnell in den Griff bekommen. Die multimodale Mobilität wird dadurch gewährleistet, dass integrierte Mobilitätskonzepte entlang der Mobilitätskette aufgebaut werden. Der Gedanke orientiert sich nicht mehr an den unterschiedlichen Verkehrsmitteln, stattdessen ist buchstäblich der Weg das Ziel.

Beispiel: Über ein Smartphone wird das Ziel eingegeben. Da die Fahrzeuge der Zukunft miteinander vernetzt sind und kommunizieren lenken sie den Nutzer automatisch durch das Mobilitätsnetzwerk und stellen dabei die entsprechenden Verkehrsmittel am richtigen Ort zur richtigen Zeit bereit. Der Nutzer muss lediglich einsteigen, umsteigen und am Ziel aussteigen.

Willkommen in der Zukunft

Tatsächlich arbeiten Forscher und Entwickler schon längst an neuen Lösungen und testen seit Jahren verschiedene Technologien. Die Fortschritte sind enorm, auch was die Antriebstechnologien und Treibstoffe angeht. Benzin und Diesel werden schon bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen werden synthetische Kraftstoffe, E-Fuels und Power-to-X weiter entwickelt, Elektro- und Hybridtechnologien, Range Extender und Gasantrieb sowie Brennstoffzellen sind im Kommen. Es bleibt abzuwarten, welche Technologie sich durchsetzt und welche weiteren innovativen Entwicklungen die Zukunft bringt.

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