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Verzinken: So wird Metall korrosionsbeständig

So hart Eisen und Stahl auf den ersten Blick erscheinen mögen, haben sie dennoch eine Schwachstelle: Korrosion. Ungeschützt kann sich Rost durch die Oberfläche fressen und für Beschädigungen oder Zerbrechen sorgen. Damit das nicht geschieht, wird eine besondere Schutzschicht aus Zink aufgetragen. 
Zaungitter
Verzinkungen helfen dabei, Zäune aus Eisen und/oder Stahl noch robuster gegen Sonneneinstrahlung und andere Witterungsverhältnisse zu machen. Damit der Rost möglichst lange fernbleibt, sollte mindestens einmal jährlich am Zaun überprüft werden.

© pixabay.com, stevepb (CC0 Public Domain)

Was ist eine Verzinkung?

Metall wird vielseitig eingesetzt, beispielsweise zum Bauen von Zäunen, als besonders robustes Gefäß oder in vielen anderen Bereichen. Was jedoch kaum jemand weiß: Das chemische Element ist nur so lange widerstandsfähig, wie sich keine Mischung aus amorphen und kristallinen Oxiden, Oxidhydroxiden und Hydroxiden darauf anlagert. Landläufig ist diese Zusammensetzung besser bekannt als Rost.

Die unscheinbar wirkenden mikroskopisch kleinen Partikel können dafür sorgen, dass sogar das stärkste Metall zu bersten beginnt und sich in seine Einzelteile auflöst. Um das zu verhindern, werden Zäune und andere Elemente verzinkt.

www.zaeuneauspolen.de bietet unzählige Zaunelemente, die in geschmolzenes Zink getaucht wurden, um eine Legierungsschicht zu bilden. Zusätzlich werden weitere Elemente wie Aluminium, Blei oder Kobalt beigemischt, um die Schutzschicht noch robuster zu gestalten. Doch nicht nur als Versiegelung ist die Verzinkung geeignet, sondern sie hilft auch gegen Spannungsrisse, Verschleiß und andere Schäden möglichst lange fernzuhalten. Deshalb ist sie so wichtig bei allen Metallen, die enormen Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind.

So läuft das Verzinken ab

Um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, müssen geschulte Profis ganz genau wissen, was sie beim Verzinken zu tun haben. Zunächst wird das Material ordnungsgemäß vorbereitet. Dazu gehört die Reinigung der Oberfläche von Schmutz und Ablagerungen sowie das Entfernen von Rost und Farbe. Sind am Material Schweißnähte vorhanden, werden auch sie auf ihren Zustand überprüft. Bei einem zu hohen Verschleiß werden die Nähte ersetzt.

Sobald alles vorbereitet ist, wird das gewünschte Stück in den geschmolzenen Zink eingetaucht. Er schmilzt ab 419,5 Grad und bleibt durch seine Viskosität nach dem Tauchbad gut am Material kleben. Sind die Gegenstände geschwungen oder haben Ecken und Kanten, sollten sie im flüssigen Zink mehrmals sanft hin und her bewegt werden, damit sich alles gleichmäßig verteilt. Danach wird der Gegenstand aus dem Bad genommen und zum Abtrocknen und Abkühlen aufgestellt. Sobald er vollständig getrocknet ist, kann er weiterverarbeitet (beispielsweise für ein Zaunelement) werden.

Verzinkung bietet keinen dauerhaften Schutz

Einmal verzinkt, hält der Schutz auf Eisen oder anderen Edelmetallen kein Leben lang. Abhängig von den Witterungsverhältnissen nutzt sich auch die Zinkschicht allmählich ab. Dadurch wird das Material erneut anfälliger für Korrosion und andere Schäden. Eine regelmäßige Kontrolle der Verzinkung hilft, frühzeitige Schwachstellen in der Schutzschicht zu erkennen und diese zu beheben.

Bei Gebäuden in Meeresnähe mit verzinkten Oberflächen kann eine jährliche Kontrolle sinnvoll sein. Durch das Salz in der Luft wird die Schutzschicht schneller angegriffen als beispielsweise bei verzinkten Oberflächen in einem urbanen Raum fernab des Meeres. Hier reicht eine Inspektion alle zwei Jahre, um erste Schwachstellen rechtzeitig zu erkennen. Sind erste kleinere braune Stellen zu sehen, ist rasches Handeln gefragt. Hier haben sich schon erste Anzeichen von Rost breit gemacht und sollten schnell entfernt und mit einer Verzinkung versiegelt werden.

Verzinkungs-Arten: Das sind die Unterschiede

Es gibt zwei Hauptarten der Verzinkung: Feuerverzinkung und galvanische Verzinkung. Bei der Feuerverzinkung wird der Stahl in ein Bad aus geschmolzenem Zink getaucht, wodurch das Metall mit einer Zinkschicht überzogen wird, die es vor Korrosion und anderen Schäden schützt. Die galvanische Verzinkung ist ein elektrophoretisches Verfahren, bei dem eine dünne Zinkschicht auf der Stahloberfläche abgeschieden wird, indem ein elektrischer Strom durch eine zinkionenhaltige Lösung geleitet wird.

Beide Verfahren bieten einen wirksamen Korrosionsschutz und sind in verschiedenen Industriezweigen, von der Fertigung bis zum Bauwesen, weit verbreitet. Bei der Auswahl der optimalen Verzinkung spielen vor allem die geplanten Einsatzoptionen eine wichtige Rolle.

Die Feuerverzinkung bietet einen besseren Korrosionsschutz als Feuerverzinkung in feuchten oder nassen Umgebungen, während die galvanische Verzinkung an trockenen und trockenen Orten effektiver ist. Außerdem kann die Feuerverzinkung die bessere Wahl sein, wenn der Stahl hohen Temperaturen ausgesetzt wird, da feuerverzinkte Beschichtungen im Allgemeinen dicker sind und einen besseren Schutz gegen Hitze bieten. Wer sich beispielsweise für Zäune interessiert, die vor allem auf einem Grundstück mit intensiver Sonneneinstrahlung gute Dienste leisten sollen, sollte sich geeignete Modelle mit Feuerverzinkung ansehen.

Metallschliff
Feuerverzinkte sind zwar besonders hitzebeständig, doch auch sie müssen regelmäßig neue beschichtet werden. Falls nicht, zeigen sich kleine Roststellen, die sich unbehandelt zu größeren Schäden ausbreiten können.

© pixabay.com, Eugene_Brennan (CC0 Public Domain)

Verzinkung, auch als Schutz für Schmuck?

Die Galvanisierung (Elektroverzinken) ist auch eine gute Wahl für Schmuck, da sie durch eine robuste, aber flexible Zinkschicht Schutz bietet. Die Schicht bedeckt die Oberfläche des Schmucks und verhindert Rost und Korrosion durch Oxidation. Mit diesem Verfahren lässt sich das Aussehen von Silber und anderen Metallen verbessern. Empfehlenswert ist es vor allem für Modeschmuck, denn dadurch wird die ursprüngliche Farbe und der Glanz des Stückes länger frisch gehalten.

Mithilfe der Germanisierung können die Lieblings-Schmuckstücke auch vor Kratzern, Schrammen und vor dem Anlaufen durch die tägliche Abnutzung geschützt werden. Wie bei der Verzinsung von Zäunen und Co. gilt auch hier, dass der Vorgang von Zeit zu Zeit wiederholt werden muss. Durch den Abrieb, Sonneneinstrahlung und andere alltägliche Einflüsse löst sich die Schicht langsam auf.

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