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Nachhaltigkeit – Mehr als nur Umweltschutz
Was ist Nachhaltigkeit?
Wie der Titel des Textes schon angedeutet hat, handelt es sich bei diesem Begriff um viel mehr als ein Synonym für Umweltschutz. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass der keine Rolle spielen würde – ganz im Gegenteil. Der Schutz der Natur ist ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeit, nur eben nicht alles das, was sie ausmacht. Begrifflich gesehen meint Nachhaltigkeit, dass kommende Generationen sich ebenso frei und ungehindert entfalten können wie die Menschen, die in der Gegenwart leben.
Diese Anforderung stellt natürlich einen ganzen Katalog an Notwendigkeiten in den Raum. Unter anderem etwa eine ökologisch-dauerhafte Entwicklung, die dafür sorgt, dass die begrenzten Ressourcen unseres Planeten nicht im Übermaß und zu schnell verbraucht werden.
Ziel dabei ist es auch, die Wirtschaft so zu entwickeln, dass sie nicht nur kurzfristig Profite schafft und dafür auch Schäden der Umwelt oder von Personen in Kauf nimmt, sondern ihre Entwicklung mittel- und langfristig plant. Doch nicht nur die Wirtschaft ist dabei gefragt, sondern auch das private Konsumverhalten der Menschen – denn nur so können Unternehmen dann auch nachhaltiger werden.
Die Vereinten Nationen haben ihrerseits sogenannte „Sustainable Development Goals“ aufgestellt. Diese Ziele verdeutlichen, wie vielfältig Nachhaltigkeit verstanden werden muss. Zu den Zielen gehört neben den zu erwartenden Zielen wie etwa dem Zugang zu bezahlbarer und nachhaltiger Energie, der Bekämpfung des Klimawandels und dem Artenschutz die Bekämpfung von Armut und Hunger.
Warum nachhaltig werden?
Es ist kein Geheimnis, dass der Klimawandel den Menschen vor Augen führt, wie die Umwelt seit Beginn der Industrialisierung sich zunehmend den Zwecken der Menschen in einem dauerhaft für beide Seiten schädlichen Maße beugen musste. Und obwohl diese Tatsache in unserer Zeit vielen Bürgerinnen und Bürgern zunehmend bewusst wird, gibt es in der Politik genügend Persönlichkeiten, die die Existenz eines menschengemachten Klimawandels leugnen – so etwa US-Präsident Donald Trump. In großen Industrienationen wie China manifestieren sich die Klimasünden in Smogs, die Großstädte belagern und die Anwohner zwingen, Atemschutzmasken zu tragen.
Die Bindung an Öl als Ressource nicht nur für Treibstoff sondern für alle erdenklichen Arten und Plastik schafft nicht nur wirtschaftliche Unabhängigkeiten, sondern muss auch langfristig zum Kollaps führen, da Öl eine endliche Ressource ist. Die Störfälle der Atomkraftwerke in Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, dass das Versprechen von sauberer Energie durch die Nutzung von entsprechenden Reaktoren gelogen war.
Entsprechend gilt es, für die Zukunft vor allem regenerative Möglichkeiten zur Energieerzeugung zu nutzen und die Verschwendung von nicht erneuerbaren Ressourcen in allen Bereichen einzuschränken.
Was wird bisher getan?
Ganz am Anfang steht die Welt, das zeigen die Absichten der Vereinten Nationen, bei diesen Vorhaben nicht mehr. Dass ein grundlegendes Umdenken in allen Bereichen stattfindet, zeigt nicht nur der Skandal um den aktuellen Schwindel um die Diesel-Abgaswerke von großen Autokonzernen wie VW.
Stattdessen legen Konsumenten zunehmend mehr Wert auf nachhaltige Produkte, die diverse Unternehmen in allen Bereichen vertreiben. Selbst der Kaffeekonsum wird nachhaltiger: Langsam, aber sicher verschwinden die Aluminium-Kapsel-Maschinen und werden ersetzt durch bessere Lösungen und oft sogar fair gehandelten Kaffee.
Dass indes Unternehmen tätig werden, zeigt schon die Tatsache, dass nicht nur etwa Großkonzerne zunehmend auf die sogenannte CSR (Corporate Social Responsibility) achten, sondern auch kleinere und mittlere Unternehmen, deren Ressourcen freilich begrenzter sind als die von Global Playern mit Umsätzen in Milliardenhöhe. Dabei achten sie alle darauf, dass die CO2-Bilanz bei der Herstellung ihrer Produkte besser wird und deren Verpackung zunehmend aus abbaubaren Materialien besteht.
Greenwashing
Natürlich gibt es aber auch unter den Unternehmen schwarze Schafe, die sogenanntes „Greenwashing“ betreiben. Dahinter verbirgt sich eine ganze Reihe von entweder irreführenden oder gänzlich falschen Behauptungen, die dazu dienen, Unternehmen ein nachhaltiges Image zu verleihen. Dazu zählen beispielsweise reine Marketing-Phrasen inklusive erfundener Zertifizierungen, die nie extern validiert worden sind oder allgemeine Behauptungen, die dem Kunden Umweltfreundlichkeit suggerieren, aber keine Substanz haben.
Dass die Öffentlichkeit in dieser Hinsicht keinerlei Verständnis zeigt, wird durch die Skandale deutlich, die bei entsprechendem Verhalten auftreten, wenn es aufgedeckt wird. Daher bemühen sich die meisten Unternehmen um eine echt nachhaltige Entwicklung und setzen dafür oft eigene Verantwortliche ein.
Als Einzelner etwas beisteuern
Auch der einfache Verbraucher kann seinen Teil dazu beitragen, seine Lebenswelt etwas nachhaltiger zu gestalten. Dies beginnt schon im heimischen Haushalt, wenn es um Strom- und Wasserverbrauch geht, geht weiter beim Kauf nachhaltiger Produkte und der Unterstützung entsprechender Unternehmen. Denn letztendlich steuert der Kunde den Markt mit den Produkten die er kauft, und denen, die er im Regal liegen lässt. Wer etwa nach Möglichkeit auf das Fliegen mit dem Flugzeug verzichtet, leistet genauso einen Beitrag wie derjenige, der sich einen wiederverwendbaren Kaffeebecher besorgt.
Möglichkeiten, mit bescheidenen Mitteln die richtigen Instrumente, Unternehmen und Verfahren zu unterstützen, gibt es also einige.
Mitmachen statt zuschauen
Ganz klar: Auch wenn Unternehmen, Politik und NGOs sehr wichtige Rollen auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft einnehmen, beginnt Nachhaltigkeit im eigenen Denken und Handeln. Nur wenn sowohl die großen als auch die kleinen Akteure ihre Rolle mit Ernsthaftigkeit erfüllen, sind Ziele in Sachen Nachhaltigkeit überhaupt erreichbar.