wissen.de Artikel

Parfüm – Richtig auswählen, tragen und lagern

Ein Leben ohne angenehme und aufregende Dufterlebnisse erscheint für die meisten Menschen wenig lebenswert. Nicht umsonst zählt der Geruchssinn zu den wohl genussvollsten Sinnen, über die der menschliche Körper verfügen kann. Leckeres Essen, frische Blumen und die Luft nach einem Sommerregen wären ohne ihren charakteristischen Duft nur halb so schön. Ein Produkt, das ganz besonders auf den Geruchssinn abzielt, ist Parfüm. Sowohl Herren als auch Damen besprühen sich täglich mit ganz individuellen Duftnoten, die dabei möglichst lange halten und gut zum eigenen Charakter passen sollten. Dass es beim Auftragen und Lagern von Parfum jedoch nicht auf Glück, sondern vielmehr auf die richtige Strategie ankommt, wissen dabei nur die wenigsten Träger.

Parfüm gibt es heute in einer nahezu unüberschaubaren Vielfalt.

pixabay.com, domeckopol (CC0-Lizenz)

Welche Duftnuance passt wirklich?

Die Parfümbranche boomt schon seit etlichen Jahren. So kommen in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Düfte für Frauen und Männer auf den Markt, die noch intensivere und abwechslungsreichere Dufterlebnisse versprechen. Bei der großen Auswahl fällt es selbstverständlich schwer, den richtigen Duft zu finden. Eine Hilfe kann es sein, zunächst den eigenen Hauttyp zu kennen. So wirken würzige Düfte mit orientalischer Note auf fettiger Haut besser und für trockene Hauttypen eignen sich frische und fruchtige Parfüms. 

Doch die Haut ist nicht der einzige Punkt, der bei der Auswahl des passenden Parfüms eine Rolle spielen sollte. Auch der eigene Charakter und die individuelle Jahreszeit sind entscheidende Punkte. Frische und blumige Düfte mit fruchtigen Noten passen besonders gut in den Sommer, während schwere Nuancen mit Moschus, Gewürzen und Patchouli zu den klassischen Winterdüften zählen. Wer sich im Allgemeinen als sportlich, lebenslustig und verspielt sieht, sollte zu Parfüm greifen, das mit Fruchtnuancen und sehr frischen Akzenten spielt. Romantischen und sanften Persönlichkeiten stehen florale Parfums mit Orchidee, Jasmin oder Rose gut zu Gesicht. Und letztlich passen Düfte mit schweren und holzigen Noten wie Zedernholz, Moschus oder Vanille zu Menschen, die sich gern erotisch und geheimnisvoll zeigen.

Natürlich kann der eigene Duft auch nach Anlässen ausgewählt werden. Ein erotisch duftendes Parfum beim Rendezvous am Abend passt sicher besser als der sportlich frische Grapefruit-Duft für jeden Tag. Wer sich unsicher ist, sollte in jedem Fall „Probeschnuppern“. Hierfür empfehlen sich die kleinen Papierstreifen in Drogerien und Parfümerien jedoch nur bedingt, da Parfüm auf der Haut einen ganz eigenen Mix mit den körpereigenen Duftstoffen eingeht. Wirkliche Aussagekraft hat eine Parfümprobe also nur dann, wenn sie auf das Handgelenk aufgetragen wird und etwa eine Viertelstunde lang wirken kann.

Wie Parfüm besonders lange duftet

Ein neues Parfum oder auch der Lieblingsduft sollten nach Möglichkeit nicht schon kurze Zeit nach dem Aufsprühen wieder verflogen sein. Da viele Parfüms recht teuer sind, würde ein zu häufiges Nachsprühen auf Dauer durchaus belastend für das eigene Budget ausfallen. Daher lohnt es sich, schon beim Auftragen auf einige Dinge zu achten, die die Haltbarkeit des Duftes am Körper beeinflussen.

Warme Körperstellen eignen sich am besten für das Auftragen von Parfüm.

pixabay.com, kaboompics (CC0-Lizenz)

Grundsätzlich empfehlen Experten, Parfüm auf möglichst warme Körperstellen aufzutragen. Zu diesen Stellen zählen:

  • die Handgelenke
  • der Hals
  • der Platz hinter dem Ohr
  • das Dekolleté

Erneut spielt hier auch der Hauttyp eine Rolle, denn Parfüm hält auf fettiger Haut etwas länger als auf trockener. Wer trockene Haut hat und dem eigenen Parfüm zu mehr Haltbarkeit verhelfen möchte, sollte vor dem Aufsprühen auf die jeweiligen Stellen eine fetthaltige Creme auftragen. Diese darf jedoch keinen Eigengeruch haben, da das Duftergebnis sonst verfälscht wird. Als empfehlenswert erweisen sich hier Melkfett oder auch klassische Vaseline. Für das Auftragen gilt: Es wird stets getupft und nie gerieben, da starke Reibung die Duftmoleküle angreift und somit die Haltbarkeit des Parfums senkt.

Oft werden auch die Haare als perfekter Ort für Parfüm genannt. Ihre Oberfläche ist vergleichsweise groß, weswegen Parfüm hier besonders viel Platz hat. Problematisch ist das Auftragen auf dem Haar laut Brigitte jedoch, da Parfüm Alkohol enthält. Dieser kann die empfindliche Haarstruktur unter Umständen angreifen und für Trockenheit, Spliss und ein sprödes Aussehen sorgen. Auch die Kleidung sollte nur dann mit Parfüm besprüht werden, wenn die Nuance nicht gewechselt wird und ganz sicher ist, dass das Parfüm dem Stoff nicht schadet.

Natürlich kann auch bei der Auswahl des Parfums schon auf dessen Haltbarkeit geachtet werden. Hierbei spielt die Gattung des Duftes eine wichtige Rolle. Am kürzesten hält ein „Eau de Cologne“, während „Eau de Toilette“ etwa drei Stunden lang duftet. Die längste Haltbarkeit verspricht „Eau de Parfum“, denn hier bleibt der Duft für maximal fünf Stunden erhalten. Wer hierauf achten möchte, findet auch im Internet stets Angaben zur Art des Parfums und kann sich entsprechend entscheiden.

Parfüm richtig lagern

Damit das neue Parfum nicht schon nach wenigen Monaten einen seltsamen Duft annimmt und letztlich weggeworfen werden muss, braucht es eine fachgerechte Lagerung. Kaum jemand weiß jedoch, dass das Badezimmer nicht der passende Ort für das Aufstellen der Flakons ist. Schwankende Luftfeuchtigkeit und unbeständige Temperaturen sind hier nicht ungewöhnlich, für das Parfüm jedoch schädlich. Trotz der sicheren Verpackung in einem Flakon reagieren die empfindlichen Duftstoffe auf Veränderungen in der Umgebung und verlieren ihre ursprüngliche Qualität. Wer sein Parfüm bislang auf einem Regal im Badezimmer aufbewahrt hat, sollte dies daher unbedingt überdenken.

Der Flakondeckel sollte stets gut verschlossen werden.

pixabay.com, wilkernet (CC0-Lizenz)

So braucht Parfüm zum Schutz seiner Eigenschaften einen passenden Platz, der das empfindliche Zusammenspiel nicht stört. Ein solcher Platz zeichnet sich aus durch:

  • Dunkelheit
  • beständige und kühle Temperaturen
  • ein recht trockenes Klima

Der Platz am Fenster, durch das während des Tages die Sonne scheint, ist für ein Parfüm daher Gift. Besser aufgehoben sind Parfüms im Schlafzimmer, da hier in aller Regel konstante Temperaturen herrschen. Wird der Raum zusätzlich tagsüber abgedunkelt, bleiben die Flakons auch vor zu starkem Licht geschützt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte teure Parfüms außerdem in der Kartonage belassen, in der sie verkauft werden. Diese Umverpackung schafft vollkommene Dunkelheit, was für das Parfüm den besten Schutz bietet. Alternativ kann Parfüm auch in einem Schrank mit lichtundurchlässigen Türen aufbewahrt werden. Nach der Benutzung sollte der kleine Deckel des Sprühkopfes außerdem stets gut verschlossen werden, um das Eindringen von Luft und eine hiermit verbundene Verdunstung des Parfums zu vermeiden. So gelagert hält ein Parfüm deutlich länger und duftet auch nach einigen Monaten noch so wie am ersten Tag.

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon