Komm und schnapp sie dir! Die Spiele-App Pokémon GO hat einen Hype ausgelöst, der seinesgleichen sucht. Über zehn Millionen Downloads, Spieler soweit das Auge reicht und das Hauptgesprächsthema der jungen Generation. Doch was hat es mit dem Spiel auf sich und was sind die Risiken?
Mit der Smartphone-App können Spieler überall auf die Suche nach den virtuellen Pokémon gehen. pixabay.com, AnaBanana413
Modernes Geocaching

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Pokemon GO heißt das von Niantic Labs entwickelte Spiel, welches unter anderem GPS und Augmented Reality nutzt - eine computergestützte Erweiterung der Sinneswahrnehmung. Dabei bezieht das Spiel die Umgebung vollständig ein. So werden zum Beispiel Kunstdenkmäler oder die Stadtbibliothek zu kleinen Spielbereichen. Zu diesen kann man entweder laufen, um zusätzliche Gegenstände im Spiel zu erhalten oder um gegen andere Spieler anzutreten und die gesammelten Pokémon gegeneinander kämpfen zu lassen. Zusätzlich tauchen rund um die Bereiche die verschiedensten Monster auf, die man wiederum fangen kann. Der GPS-Tracker verfolgt dabei jeden unserer Schritte.
Das Spielprinzip orientiert sich am Geocaching. Hier suchen sich die Spieler gezielt Koordinaten heraus, um in der realen Welt bestimmte Orte, sogenannte Caches, zu finden. Haben sie diese aufgespürt, können sich die Sucher in einem Gästebuch verewigen und eventuell kleine Geschenke für den nächsten Spieler zurücklassen. Während beim Geocaching elektronische Geräte nur als Hilfsmittel genutzt werden, bilden sie bei Pokémon GO den Hauptbestandteil des Spiels. So kann es schnell mal sein, dass die Spieler lediglich auf ihr Smartphone starrend durch die Gegend laufen und dabei nichts von ihrem Umfeld mitbekommen.
Seit der Veröffentlichung der Handy-App "Pokémon Go" sind Millionen Menschen in aller Welt nicht mehr zu bremsen. Roger Lew / CC BY 2.0
Impuls für soziale Kontakte

Roger Lew / CC BY 2.0
Und trotzdem: Als soziales Antriebsmittelfunktioniert es. Die Menschen schließen sich via Facebook zu kleinen Gruppen zusammen und gehen gemeinsam auf die Suche nach den kleinen Monstern. An manchen Punkten sammeln sich Spieler, mit denen man wiederum ein gemeinsames Gesprächsthema hat. Es verhält sich ähnlich wie mit dem Rauchen. Die Leute treffen sich in den Raucherbereichen und nach einem „Hast du Feuer?“, kommt man meistens ins Gespräch.

Das Zusatzgerät nutzt eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, um den Spieler durch Signale zu warnen, sobald sich ein Pokémon in seiner Nähe befindet.
Die Downloadzahlen sprechen dennoch für sich. Bei über fünfzehn Millionen Installationen gibt es genug Spieler, die sich von negativer Presse oder abfälligen Kommentaren nicht einschüchtern lassen. Das Spiel selbst hat allerdings noch ein paar Schwachstellen: Die Server stürzen regelmäßig ab, das GPS ist teilweise ungenau und der Spielverlauf häufig nicht flüssig. Es bleibt die Frage offen, wie sich das Spiel noch entwickelt und was es für zukünftige Computerspiele bedeutet.