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Uruguay siegt in der "Höhle des Löwen"
Mit einem unerwarteten 2:1 gegen die hoch gewetteten Ballkünstler aus dem Gastgeberland Brasilien holte sich das Team aus Uruguay im letzten Spiel der Finalrunde zum zweiten Mal nach 1930 den Weltmeistertitel.
Brasiliens unerfüllter Traum
In einem Land, in dem Fußball eine Religion ist, konnten Enttäuschung, Wut und Verzweiflung nicht größer sein. Der heiß ersehnte und schon so sicher geglaubte Weltmeistertitel wurde der brasilianischen Elf von Trainer Flavio Costa im letzten Moment aus den Händen gerissen. Weinend schlichen die Spieler nach dem Abpfiff des englischen Schiedsrichters George Reader aus dem gigantischen Maracana-Stadion in Rio de Janeiro, starr vor Entsetzen verließen die Fans zögernd und ungläubig die "Kathedrale des Fußballs". Ein Zuschauer beging sogar mit einem Sturz von der Tribüne Selbstmord, drei weitere Fans wurden Opfer von Herzattacken – ganz Brasilien trug Trauer.
Dabei hätte schon ein Unentschieden Brasiliens Elf den Titel gebracht. Souverän hatten sie Schweden (7:1) und Spanien (6:1) in der Finalrunde besiegt. Uruguay hatte dagegen erheblich mehr Mühe: Nur ein mageres 2:2 brachten die Weltmeister von 1930 gegen Spanien zustande, mit einem hart erkämpften 3:2 setzte sich das südamerikanische Team gegen Schweden durch.