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Wann Sie Rückenschmerzen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten

Der Rücken vielen Menschen zu schaffen: Mehr als ein Drittel aller Erwachsenen leidet häufiger an Rückenschmerzen.

pixabay.com, chaplins77

Hin und wieder plagen uns Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen, das gehört zum Leben des modernen Menschen leider dazu. Die genauen Ursachen für das Stechen und Ziehen sind häufig unklar. Nicht weiter dramatisch, wenn die Schmerzen nach ein paar Tagen von allein wieder verschwinden. Was aber, wenn eine Erkrankung dahinter steckt, die Beschwerden chronisch und alltägliche Bewegungen so zur Qual werden? Erfahren Sie hier mehr über mögliche Ursachen von Rückenschmerzen.

Typische Ursachen für Rückenschmerzen

Die Gründe für das Zwicken und Zwacken im Bereich zwischen Kopfansatz und Steißbein sind sehr vielseitig. Der Klassiker: schlecht geschlafen, daraus resultieren dann Verspannungen im Nackenbereich. Manchmal wirkt bereits ein neues, ergonomisches Kopfkissen oder eine andere Matratze Wunder.

Der durchschnittliche Büroangestellte bewegt sich im Alltag häufig zu wenig und fordert dadurch seine Muskulatur nicht ausreichend, muskuläre Dysbalancen (Ungleichgewichte) können entstehen. Wer täglich über acht Stunden am Schreibtisch sitzt, nicht auf korrekte Körperhaltung achtet und abends auf der Couch weiter lümmelt, braucht sich über Verspannungen nicht zu wundern.

Sportler wiederum können aufgrund der körperlichen Belastung oder Überlastung an Muskelzerrungen oder kleinen Wirbelblockaden leiden – das sind orthopädische Probleme, die sich meist in spezifischen Rückenschmerzen äußern, etwa dem Stechen an einer bestimmten Stelle.

Nicht selten steckt hinter undefinierbaren Rückenschmerzen eine Abnutzung der „Stoßdämpfer“ in der Wirbelsäule, der Bandscheiben. Werden die Schmerzen aber chronisch, unspezifisch und treten sie regelmäßig in Schüben auf, kann auch eine schwerwiegende Erkrankung dahinter stecken, die behandelt und eventuell sogar operiert werden muss.

Rückenschmerzen, die behandelt werden sollten

Handlungsbedarf besteht beispielsweise bei rheumatischer Arthrose (Gelenkverschleiß), Arthritis (Gelenkentzündung) und Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung). Gleiches gilt für die Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew, die zumeist erst spät erkannt wird. Eine rechtzeitige Diagnose ist aber entscheidend. Wird Morbus Bechterew nicht konsequent therapiert, können daraus bleibende Wirbelsäulenschäden resultieren: Als Folge der entzündlich-rheumatischen, nicht ansteckenden Erkrankung kann die Wirbelsäule versteifen und verknöchern. Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Bewegungseinschränkungen sind typisch. In der Nacht oder morgens nach dem Aufwachen sind die Beschwerden in der Regel besonders schlimm.

In Deutschland sind etwa 350.000 Patienten von der unheilbaren Erkrankung betroffen. Vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren erkranken an Morbus Bechterew. Helfen kann nur regelmäßige Krankengymnastik in Verbindung mit kortisonfreien Antirheumatika. Bringen diese Medikamente nicht den erwünschten Erfolg, können Biologika mit dem Wirkstoff Secukinumab zum Einsatz kommen, um die schmerzhaften Schübe zu dämpfen.

Sport und Bewegung für eine kräftige Rückenmuskulatur

Der Mensch ist für Bewegung gemacht. Gelenkschonender Sport ist sowohl bei leichten Rückenproblemen als auch Erkrankungen wie Morbus Bechterew eine angebrachte Therapieform. Mit Schwimmen, Fahrradfahren, Nordic Walking und speziellem Rückentraining kräftigen Sie Ihre Muskulatur. Viele Übungen, die sich positiv auswirken, können Sie in Absprache mit Ihrem Facharzt und Physiotherapeuten zu Hause absolvieren.

Achten Sie also nicht erst auf sich, wenn es zu spät ist. Und bedenken Sie stets: Eine ausgewogene Ernährung bildet die Grundlage für einen gesunden Körper. Der Organismus setzt sich aus dem zusammen, was wir ihm über die Nahrung zuführen. Mithilfe von Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien bildet, schützt und repariert er Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke.

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