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Wer ist der Attentäter Ali Agca?
Der rechtsradikale Türke Ali Agca war kein Unbekannter. Vor dem Papst-Attentat hat er bereits einen Menschen in Istanbul ermordet. Ihm gelang die Flucht aus dem Gefängnis.
Schon einmal hat der 1958 in Malat-tya in Anatolien geborene Mehmet Ali Agca gezielt auf einen Menschen geschossen und ihn getötet. Am 1. Januar 1979 erschoss der Anhänger des rechtsradikalen türkischen Obersten Alparslan Türkesch den Chefredakteur der liberalen Tageszeitung „Milliyet", Abdi Ipekci. Agca wird verhaftet und später in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Denn Ende November desselben Jahres kann er aus dem Militärgefängnis Kartal bei Istanbul fliehen. Tage nach seiner Flucht schickt er einen Brief an die Redaktion von “Milliyet“. Der Inhalt: Ali Agca droht Papst Johannes Paul II., der am 28. November zu einem Besuch in die Türkei reisen will, zu ermorden. Das sei der einzige Grund, warum er aus dem Gefängnis geflohen sei.
Noch kurz vor dem Papst-Attentat reist er für zwei Wochen mit einer Reisegruppe nach Mallorca.
Aufgewachsen ist Agca in ärmlichen Verhältnissen. Sein Vater arbeitet in einer Mine, er trinkt, schlägt Frau und Kinder und kommt eines Tages nicht mehr nach Hause. Ali, der noch zwei jüngere Geschwister hat, wird Ernährer der Familie. Sein Geld verdient er damit, an Reisende auf dem Bahnhof Wasser zu verkaufen. Später schuftet er als Handlanger auf Baustellen, schleppt Zementsäcke. Mit 14 Jahren schreibt er Lobgedichte auf Adolf Hitler. Er bekommt ein Stipendium und beginnt ein Studium in Istanbul. Während dieser Zeit schließt er sich den „Grauen Wölfen" an und begeht mehrere Raubüberfälle.