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Wohnen im Bungalow – ein Leben lang auf einer Ebene

Bungalows sind zu einem Wohntrend geworden. Sie spiegeln den Traum vom Wohnen im amerikanischen Stil wider. Kein Wunder, dass Bungalows auch in Deutschland immer beliebter werden. Doch nicht nur ältere Menschen, sondern auch immer mehr Familien schätzen die eingeschossige Bauweise. Was macht einen Bungalow aus und wo liegen seine Vor- und Nachteile?
Symbolbild Bungalow

© Oliver Hasselluhn, GettyImages

Was genau ist eigentlich ein Bungalow?

Bei einem Bungalow handelt es sich um ein geschlossenes Gebäude, das in der Regel nur über eine Etage verfügt. Es ist damit ideal für jeden geeignet, der barrierefrei leben möchte. Das einfache Design, die meist gerade Dachlinie und häufig eine geringere Anzahl an Räumen machen die Bungalow-Bauweise aus. Dabei lässt sich ein Bungalow sowohl als Einfamilienhaus als auch als Ferienhaus nutzen.

Planbar sind Bungalows in den verschiedensten Größen und Formen, es gibt also für jeden Wohntraum die perfekte Variante. Beliebt ist diese Bauweise oft bei Menschen, die es lieben, sich im Freien aufzuhalten, und in ihren eigenen vier Wänden die Entspannung genießen möchten. Besonders häufig finden sich Bungalows daher auf Grundstücken, die wunderbare Gestaltungsmöglichkeiten zum Entspannen, Spielen und Gärtnern bieten.

Diese Vorteile bringt das Wohnen im Bungalow mit sich

Einer der wichtigsten Punkte beim Hausbau sind häufig die hohen Kosten. Hier kann der Bungalow jedoch mit Kosteneffizienz punkten. Denn: Oft ist der Bau eines Bungalows wesentlich preiswerter als andere Wohnungs- und Häuserformen. Grund dafür ist der kleinere Raum, auf dem sie errichtet werden. Da Bungalows üblicherweise nur über eine bewohnbare Etage verfügen, sind auch die Unterhaltskosten in der Regel niedriger, da weder große Heizungsanlagen noch besondere Haustechnik notwendig sind. Dank moderner Bauweisen ist nicht nur Passivwohnen möglich, auch ein kleines Einkommen lässt sich mit der Abgabe von gewonnener Energie erzielen.

Die meisten Bungalows verfügen über einen offenen Grundriss. Diese Form der Bauweise lädt zum Entspannen ein und trägt dazu bei, die Natur zu genießen. Eine weiträumige Aufteilung der Räume sowie lichtdurchlässige Wohnbereiche mit großen Glasflächen vermitteln ein Gefühl von Freiheit. Die Räume eines Bungalows erlauben eine freie Gestaltung und damit einen persönlichen Stil. Es ist aber durchaus auch möglich, den Bungalow um ein Stockwerk zu erweitern.

Vor allem die bereits erwähnte Barrierefreiheit ist für einen Großteil der Bauherren ein entscheidender Faktor für die Wahl eines Bungalows. Somit ist diese Bauweise auch hervorragend für Senioren geeignet und trägt dazu bei, selbst bei körperlichen Einschränkungen noch eine lange Zeit in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Aber nicht nur Senioren sind von Bungalows angetan. Auch für Familien erweist sich ein solches Gebäude als sinnvoll. Es müssen keine Treppen mit Kleinkind auf dem einen Arm und Einkäufen in der anderen Hand gestiegen werden und auch ein Kinderwagen lässt sich problemlos mit ins Haus nehmen. Zudem entfällt die Gefahr, dass ein Kind die Treppe hinunterstürzen könnte.

Die Nachteile eines Bungalows – und wie sie sich vermeiden lassen

Sowohl aus Sicht der Gesellschaft als auch aus Sicht der Politik ist ein gravierender Nachteil von Bungalows die Tatsache, dass er für zu wenige Menschen eine Wohnmöglichkeit bietet und gleichzeitig ein ganzes Grundstück bindet. Speziell mit Blick auf die Knappheit von Wohnraum sowie hohe Mieten, einhergehend mit immer teurer werdendem Bauland, ist das ein Problem.

Aber auch die Bauform selbst hat durchaus einige Nachteile. Vor allem fehlende Nebenflächen wie Keller oder Abstellräume stellen mitunter einen „Mangel“ dar. Eine Erweiterung oder Veränderung – mit Ausnahme eines weiteren Stockwerks – ist bei Bungalows nur schwer möglich. Das gilt vor allem dann, wenn das Grundstück ohnehin nicht sehr groß ist. Einige Nachteile lassen sich mit der richtigen Planung beim Bau aber durchaus vermeiden. Deshalb sollten Bauherren auf Folgendes achten:

  • Das Grundstück sollte gründlich geplant werden. Handelt es sich beim Bauvorhaben um einen Bungalow, sollte ein möglichst großes Grundstück gewählt werden, das die Anforderungen an die Bungalow-Bauweise erfüllt. So können später problemlos Erweiterungen vorgenommen und das Haus vergrößert werden.
  • Eine gute Isolierung ist Gold wert. Bauherren sollten auf eine gute Wärmedämmung achten, denn diese ist für die Energieeffizienz unerlässlich. Unannehmlichkeiten aufgrund von Witterungseinflüssen lassen sich so verhindern.
  • Es ist ratsam, energieeffiziente Heiz- und Klimaanlagen zu installieren. Dank neuester Technologien wird es möglich, Energiekosten zu senken und gleichzeitig für einen verbesserten Komfort im eigenen Zuhause zu sorgen.

Fertighaus als Bungalow: Ist das möglich?

Mit dem Bau eines Bungalows beweisen Bauherren Weitblick. Denn ein Haus ohne Treppen eignet sich für jede Lebenssituation. Dabei müssen Bauherren natürlich nicht alles selbst planen. Auch Bungalows sind mittlerweile in Form von Fertighäusern erhältlich. Einige Anbieter haben sich darauf sogar spezialisiert.

Dabei stehen sowohl verschiedene Bauweisen als auch Dachformen zur Wahl. Neben dem klassischen Bungalow gibt es Winkelbungalows, die in einer buchstabenförmigen Grundfläche in T-, U-, V- oder auch Z-Form gebaut werden. Bauherren, die sich gegen das klassische Flachdach entscheiden, können zwischen Sattel-, Walm- oder Pultdach wählen. Bei diesen ist es sogar möglich, ein Dachgeschoss als Lagerfläche zu integrieren.

Bevor sich Bauherren für einen Bungalow in Fertigbauweise entscheiden, sollten aber folgende Fragen geklärt sein:

  • Wie viele Zimmer sind notwendig und für welche Zwecke sollen diese genutzt werden?
  • Ist eine offene Bauweise gewünscht oder sollen einzelne Räume einen Rückzugsort darstellen?
  • Entspricht der Grundriss des Fertighauses den individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen? Lässt sich der Grundriss unter Umständen auch ändern?

Wer sich gegen ein Fertighaus und damit für ein Massivhaus in Bungalow-Form entscheidet, wählt letztlich eine sehr flexible Bauweise. Der Vorteil im Vergleich zum Fertighaus ist vor allem ein guter Wiederverkaufswert. Die anspruchsvolle Planung und Umsetzung sowie höhere Kosten sind hingegen ein Nachteil.

Bei der Fertigbauweise punkte vor allem der schnelle Aufbau innerhalb weniger Tage, die bereits vormontierte Elektrik, witterungsunabhängiger Bau, eine sehr hohe Energie-Effizienz, ein zentraler Ansprechpartner und die in der Regel kurze Bauzeit.

Was kostet der Bau eines Bungalows?

Die Kosten für den Bau eines Bungalows hängen von der Bauweise ab.

Bungalows in Massivbauweise kosten ab etwa 150.000 Euro. Etwas mehr Luxus ist ab einem Betrag von 200.000 Euro möglich. Natürlich spielen Qualität und Ausstattung dabei eine Rolle. Nach oben hin gibt es natürlich keinerlei Grenzen.

Günstiger sind Bungalows in Fertigbauweise. Die Kosten beginnen bei etwa 70.000 bis 100.000 Euro für relativ einfach gebaute Bungalows mit einer geringen Wohnfläche. Allerdings sind bei den günstigsten Angeboten weder Grundstück noch Bodenplatte im Preis inbegriffen. Die Kosten hierfür kommen dann zu den Baukosten hinzu.

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