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Berufsakademie – Studienaufbau und Abschlüsse

Die enge Zusammenarbeit von Berufsakademie und Unternehmen gewährleistet eine fundierte Ausbildung in Theorie und Praxis. Berufsakademien stellen somit eine echte Alternative dar und bieten Absolventen sehr gute Jobchancen!

Aufbau des Studiums

Das Studium an einer Berufsakademie findet in zwei Lernwelten statt. Der "Lernort Theorie" ist die Staatliche oder Private Studienakademie, der "Lernort Praxis" ist ein Unternehmen oder eine Institution, mit der der Studierende einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen hat. Studienakademie und Unternehmen/Institution sind sozusagen Ausbildungspartner und teilen sich die Verantwortung für den oder die Studierenden. Die Studienakademien in Baden-Württemberg, Berlin, Thüringen und Sachsen sind staatliche Bildungseinrichtungen, die der anderen Bundesländer sind privat organisiert, zum Teil aber staatlich anerkannt. Die Unternehmen stellen den Studierenden einen betrieblichen Ausbildungsplatz zur Verfügung und tragen die Verantwortung für eine praxisnahe Ausbildung.

Im Wechsel von Theorie und Praxis

Das Studium an einer Berufsakademie dauert insgesamt drei Jahre. Es ist in theoretische und praktische Ausbildungsphasen untergliedert. Der theoretische Teil vermittelt eine breite fachbezogene Grundbildung sowie vertiefte Kenntnisse und Fähigkeiten in speziellen Funktionsbereichen. Der in den Betrieben stattfindende praktische Teil der Ausbildung ist nicht nur als ein theoriebegleitendes Praktikum zu verstehen. Er dient dem systematischen Erwerb praktischer Kenntnisse und der Entwicklung der im Berufsleben erforderlichen sozialen Verhaltensweisen. Für die Verteilung von Theorie- und Praxis-Phasen existieren in Deutschland zwei Systeme: nacheinander und parallel.

  1. Nacheinander heißt: erst folgt die zweijährige praktische Berufsausbildung, anschließend die ein- bis eineinhalbjährige Ausbildung an der Berufs- oder Wirtschaftsakademie.
  2. Parallel heißt: Betriebliche und theoretische Blöcke wechseln sich ab. Das Studium ist in sechs Semester an der Akademie und in sechs Praxisphasen im Ausbildungsunternehmen aufgeteilt. Dabei wechseln die dreimonatigen Studienphasen mit Praxisphasen von gleicher Dauer ab. Dieses Modell ist der Regelfall.

Das Studium beginnt in der Regel am 1. Oktober eines Jahres und endet drei Jahre später am 30. September.

Die Studiengänge sind nach dem so genannten Y-Modell aufgebaut: Bereits nach zwei Jahren ist der erste berufsqualifizierende Abschluss erreicht, der zweite nach einem weiteren Jahr. Jede Ausbildungsstufe schließt mit einer staatlichen Prüfung ab.

In der ersten Stufe erfolgen Grundstudium und Praxisphasen. Ziel dieser ersten Stufe ist es, eine möglichst breite, gleichzeitig aber fundierte theoretische und praktische Ausbildung zu vermitteln. In der zweiten Stufe mit dem Hauptstudium sollen sich die Studierenden weiter spezialisieren. In diese Zeit fällt auch die Diplomarbeit, die vom Betrieb gestellt und von der Akademie genehmigt wird. Gelernt wird jeweils in effektiven und überschaubaren Gruppen von maximal 35 Studierenden. Einen Überblick über die einzelnen Studienfächer, die an der Berufsakademie angeboten werden, finden Sie hier.

Urlaub ja, Ferien nein

Semesterferien wie an Universitäten gibt es nicht. Der Umfang des Jahresurlaubes ist an die Tarifbedingungen der jeweiligen Branche angeglichen. Meist beträgt er zwischen 25 und 30 Tagen. Der Zeitpunkt des Urlaubs muss mit dem Ausbildungsunternehmen in den Praxisphasen abgestimmt werden.

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