Wissensbibliothek
Wie legt Schiller seine Charaktere an?
Der Räuber Karl Moor ist ein Ungeheuer mit edlem Charakter, das die eklatanten Mängel der – nur vermeintlich untadeligen – bürgerlichen Gesellschaft aufdeckt, repräsentiert von der integren, aber schwachen Vaterfigur. Der böse Räuber als tragische Figur – nicht zuletzt auf dieser effektsicheren Anlage der Hauptrolle beruht die anhaltende Resonanz, die den »Räubern« (vertont in Verdis Oper »I Masnadieri«, 1847) zuteil wurde.
Das Motiv des gegen eine verlogene Gesellschaft opponierenden Herzens prägte, mit gemilderten Affekten, auch die weiteren Jugenddramen Schillers (»Die Verschwörung des Fiesco zu Genua«, 1783; »Kabale und Liebe«, 1784). Die in den »Räubern« enthaltene Kritik am Despotismus wiederum führte zum endgültigen Zerwürfnis mit seinem Dienstherrn Herzog Karl Eugen von Württemberg. Der junge Regimentsmedicus floh 1782 aus Stuttgart, um sich ganz der Literatur zu widmen.

Computer als Assistenz-Mathematiker
Rechnen konnten Computer schon immer. Doch abgesehen davon hatten sie für die Mathematik kaum einen Nutzen – bislang. Denn inzwischen gibt es Programme, die mathematische Beweise prüfen können. KI eröffnet dabei neue Möglichkeiten. von PAULA STRÄTER Den meisten Menschen begegnet Mathematik im Alltag nur, wenn sie zählen oder...

Sauberer Stahl
Die Emissionen von Stahlwerken tragen mit zum Klimawandel bei. Dagegen sollen Techniken helfen, die auf Wasserstoff und die Nutzung von Kohlendioxid als Rohstoff setzen. von HARTMUT NETZ Die Stahlindustrie, lange Zeit fundamentaler Baustein des deutschen Wirtschaftsmodells, steckt in der Klemme. In den Hüttenwerken der großen...