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Für besten Geschmack: Mit diesen Profi-Tipps gelingt das Grillen mit der Familie

Mit steigenden Temperaturen und den ersten Sonnenstrahlen im Frühling erwacht auch wieder die Lust nach Grillen draußen mit der Familie. Ob Fleisch, Fisch oder Gemüse: Die Zubereitung und Erhitzung ist natürlich das Entscheidende für besten Geschmack. Doch wie bringt man tatsächlich die besten Aromen des Grillguts zur Geltung und macht dabei noch einen professionellen Eindruck? Was sollte bei der Würzung und Zubereitung beachtet werden und wie grillt man möglichst flüssig ein Steak, Würstchen oder Fisch nach dem anderen, ohne die Gäste warten zu lassen?

 

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling erwacht auch wieder die Lust nach Grillen draußen mit der Familie.

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Vorbereitung vor dem Grillen

Es ist wichtig, genügend Zeit für die Zubereitung der Marinade einzuplanen. Sie ist nach dem richtigen Grillen die wichtigste Komponente für gelungenes Essen. Außerdem sollte man das Grillgitter mit etwas hitzeresistenten Öl betupfen. Das hat den Vorteil, dass das Fleisch und Gemüse leicht wendbar ist und nicht kleben bleibt. Außerdem macht das Grillgut so durch die Roststreifen einen optisch wesentlich leckeren Eindruck.

Steaks und Fleisch nach Plan grillen

Niemand möchte die eigene Familie zu lange auf das Fleisch warten lassen. Am besten und interessantesten ist es, wenn eine Grill-Portion nach der anderen fertig wird, und es so nie zu längeren Intervallen kommt. Wie schafft man das auf einem typischen Grill? Die Grillkohle sollte am besten sanft pyramidenförmig aufgebaut sein, sodass der höchste Punkt exakt in der Mitte des Grills liegt. Jetzt kann man die Filets oder Würstchen jeweils einzeln in Abständen von einigen Minuten auf den Grill legen und in Zeitabständen in Richtung Mitte schieben.

Richtig kreolisch scharfe Hähnchenschenkel kochen

Wie wichtig die richtige Grillzeit ist, sieht man am Beispiel von kreolisch scharfen Hähnchenschenkeln. Wie bereitet man sie richtig zu? Man nehme:

  • 4 Hähnchenschenkel (je ca. 250 g)
  • 2 große rote Chilischoten                             
  • 2 Frühlingszwiebeln                                      
  • 1 Stück Ingwer (ca. 3 cm)                                        
  • 4 Knoblauchzehen                                                    
  • 2 EL grobkörniger Senf                                
  • 2 TL Rohrzucker                                                      
  • 1 TL gemahlener Piment                                         
  • ½ TL Zimtpulver                                                       
  • 4 EL Olivenöl                                                
  • 2 EL Limettensaft                                                     
  • 2 EL brauner Rum                                                   
  • Salz
  • Pfeffer
  • Öl zum Bestreichen

 

Rezeptquelle: www.kuechengoetter.de

kuechengoetter.de

Zubereitung

Die Haut der Hähnchenschenkel vorsichtig etwas abheben und mit dem Finger oder einem Kochlöffelstiel darunterfahren, bis sie sich vom Fleisch löst.

Die Chilischoten entstielen und längs aufschlitzen, Samen und helle Trennwände entfernen (sehr scharf, eventuell mit Einweghandschuhen arbeiten). Die Schoten waschen und klein schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und die hellen Abschnitte grob hacken. Ingwer und Knoblauch schälen und klein würfeln. Alles mit Senf, Zucker, Piment, Zimt, Olivenöl, Limettensaft und Rum im Mixer oder mit dem Pürierstab glatt mixen. Die Chilisauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Hälfte der Chilisauce in den Kühlschrank stellen. Mit der restlichen Sauce die Hähnchenschenkel erst unter der Haut einstreichen, dann die Schenkel rundherum mit Sauce bepinseln. Abgedeckt 4 - 6 Std. im Kühlschrank marinieren.

Dann den Grill anheizen. Den Grillrost heiß werden lassen, gut ölen. Die Hähnchenschenkel auf den Rost legen und bei mittlerer Hitze pro Seite 12 - 15 Min. grillen, bis sie rundherum gut gebräunt sind. Nun den Rost hoch über die Glut hängen und die Schenkel noch 5 Min. nachziehen lassen. Mit der restlichen Chilisauce servieren.

Fisch: Sensibel, hitzeempfindlich und schmackhaft

Bei Fisch sollte man auf die Temperatur achten. Praktisch alle Sorten sollten 1-2 Stufen höher gehangen werden und nicht direkt über den glühenden Kohle liegen. Das ist besonders bei fettarmen Sorten der Fall, die sehr leicht austrocknen. Deswegen empfehlen sich für eine leichte Zubereitung Makrele und Lachs, sie sind weniger sensibel und sehr geschmacksintensiv. Möchte man sensibles Fischfleisch grillen, empfiehlt es sich, den Fisch in Alufolie zu verpacken. Für zusätzlichen Geschmack empfiehlt sich ein Schuss Wein, Fischfonds oder Kräuterzweige in die Packung. Krustentiere wie Garnelen oder Krebse sollten immer mit Schale gegrillt werden, ansonsten verkohlen sie sofort. Kleine Fische oder Garnelen sollten dabei am besten auf einen Spieß auf den Grill gelegt werden.

Obst: Eine gute Idee am Grill?

Früchte lassen sich tatsächlich gut am Grill verarbeiten. Auf einer Alufolie in kleine Stücke zerteilt werden Orangen, Äpfel, Ananas oder Trauben sehr schnell und mühelos gar. Beträufelt man das Obst mit Honig, wertet man die Früchte noch einmal stark auf. Möchte man Bananen anrösten, sollte man sie dazu in der Schale lassen und warten, bis sie Grillstreifen haben. Dann sind die länglichen Früchte gut durch und zuckersüß.

Grillfleisch richtig würzen: Das Beste kommt zum Schluss

Anders als bei der üblichen Zubereitung in der Pfanne erledigt man das Würzen erst nach dem Grillen. Dazu lässt man das Fleisch nach dem Grillen für drei Minuten ruhen und würzt erst dann. Der Grund ist, dass Salz Wasser entzieht und somit geschmacklich kontraproduktiv wirken würde. Pfeffer, Thymian oder andere Kräuter verbrennen bei großer Hitze sehr leicht.

Die richtige Temperatur für den Start

Viele möchten schon bei den ersten glühenden Kohlen mit dem Grillen beginnen - das ist allerdings viel zu früh für wahren Grillgenuss. Damit man mit der richtigen Temperatur grillt, braucht es etwas Wartezeit. Beim Test sollte man nicht länger als 5 Sekunden mit der Hand knapp über dem Grillgitter aushalten können. Ist es weniger heiß, glühen die Kohlen noch nicht intensiv genug. Gemüse und Obst können natürlich auch problemlos bei geringeren Temperaturen gegrillt werden. Auf alle Fälle vermieden werden sollten natürlich offene Flammen, sie zerstören nicht nur den Geschmack, sondern hinterlassen auch gesundheitsschädliche Ruße am Grillgut.

Grillspiesse können genau die richtige Kombination aus Fleisch und Gemüse sein. Besonders für Kinder eignet sich der Mix aus verschiedenen Fleisch- oder Gemüsesorten gut. Für reibungsloses Grillen sollte man die Holzspieße zuvor allerdings etwa 20 Minuten ins Wasser legen. So bleiben die Spieße geschmeidig und kohlen während dem Grillen nicht versehentlich an.

Auf die richtige Marinade kommt es an

Gutes Fleisch mit schlechter Marinade sorgt für ein maximal mittelmäßiges Geschmackserlebnis - deshalb sollte nicht weniger Fokus auf eine gelungene Marinade gesetzt werden. Sie sollte mindestens aus einer Säure und einigen Geschmacksträgern bestehen. Die das Fleisch zart machende Säure kann zum Beispiel Essig, Wein, Zitronensaft oder Buttermilch sein. Optional kann ein neutrales Öl für zusätzlichen Geschmack sorgen - Olivenöl sollte allerdings aufgrund des starken Eigengeschmacks vermieden werden.

Für die Würze lassen sich alle Arten von Saucen verwenden - etwa Tabasco, Barbecue-Sauce oder Senf. Besonders schmackhaft dabei natürliche Geschmacksträger wie Ingwer, Honig, Zitronengras, Knoblauch, Zwiebel, alle Arten von Kräutern oder auch Paprika. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, es findet sich leicht eine geschmacklich hervorragende Kombination. Während man in der Marinade selbst aufgrund der austrocknenden Wirkung besser auf Salz verzichtet, ist eine Prise Fleur de Sel auf das marinierte Fleisch der letzte Schliff zur fertigen Geschmacksexplosion.

Kohle- oder Gasgrill?

Obwohl Gasgrills wesentlich weniger Aufwand und Zeit benötigen, verwenden die meisten Grillfans immer noch Holzkohle. Das liegt unter anderem daran, dass die Grillkohle eine rauchige Nuance hat, die man selbst mit sogenannten “Smoking Chips” am Gasgrill schwer nachmachen kann. Insgesamt lassen sich natürlich auch mit der Gasvariante hervorragende Steaks und Filets grillen - ein kleiner Unterschied bleibt geschmacklich natürlich trotz (oder gerade aufgrund) modernster Technik trotzdem bestehen.

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