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Handwerksberufe, die kaum noch jemand kennt
Das Handwerk in Deutschland blickt auf eine lange Tradition zurück – und ist auch heute noch unter den Berufen vielseitig vertreten. Immerhin fast 150 verschiedene handwerkliche und handwerksähnliche Gewerbe sind in der aktuellen Handwerksordnung verzeichnet. Allein bei uns im Land arbeiten mehr als fünf Millionen Menschen in einem Handwerksberuf. Allerdings: Während einige dieser Berufe noch immer häufig und allgemein bekannt sind, sind andere selten geworden. Viele Menschen wissen daher gar nicht, was sich hinter ihren illustren Namen verbirgt.
Geht es um Waffen - oder doch nicht?
Wer Büchsenmacher in einer Konservenfabrik sucht, ist definitiv am falschen Ort. Denn dieses Handwerk hat mit den beliebten Blechbehältern für Gemüse, Obst oder Getränke nichts zu tun. Stattdessen werden im Büchsenmachergewerbe vor allem Sport- und Jagdwaffen hergestellt, zusammengebaut, eingeschossen, gewartet und repariert. Abgeleitet ist der Berufszweig vom Begriff „Büchse“, mit dem schon seit mehr als 500 Jahren Handfeuerwaffen bezeichnet werden.
Nichts mit der Herstellung von Waffen haben dagegen trotz ihres auf den ersten Blick martialischen Namens die Bogenmacher zu tun. Dafür wäre es ohne sie im Bereich von Kunst und Kultur ziemlich ruhig. Denn bei der Herstellung und Reparatur von hochwertigen Streichbögen für Violine, Bratsche Kontrabass & Co. haben sie im wahrsten Sinne des Wortes den Bogen raus. Noch heute erfolgt die Fertigung der Werkstücke vom Entwurf bis zur Fertigstellung überwiegend in Handarbeit. Jeder Bogen wird vom Fachmann sorgfältig am Instrument geprüft.
Ein Fass ohne Boden
Mal im Freundeskreis gepflegt ein Fass aufmachen? Ohne Böttcher oder Küfer wäre das ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen! Im Böttcherhandwerk werden verschiedene Holzarten zu Fässern, Kübeln, Eimern und anderen Gefäßen verarbeitet. Dabei werden heute nicht mehr nur Behälter für die Lagerung und Reifung von Wein, Bier oder Spirituosen gefertigt. Auch Produkte aus dem Wellness- und Dekorationsbereich wie Saunabottiche oder Pflanzkübel erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Wenn es um das richtige Holz für die Fässer geht, schlägt die Stunde der Daubenhauer. Sie sind darauf spezialisiert, die passenden Holzbretter für den Fassbau, die sogenannten Fassdauben herzustellen. Während das Gewerbe in Frankreich, wo viele Weine nach wie vor in Holzfässern ausgebaut werden, noch etwas verbreiteter ist, ist es in Deutschland nahezu ausgestorben.