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Kurswechsel: Wie der Umstieg in der Berufswelt funktioniert

Dass die Wahl des Berufs oft schon dann erfolgt, wenn Jugendliche die Schule abgeschlossen haben, kann später im Leben zum Problem werden. So sind sich junge Menschen ihrer persönlichen Fähigkeiten und Interessen häufig nicht vollständig bewusst, was zu Fehlentscheidungen führen kann. Das wiederum zeigt sich dann in Form von Unzufriedenheit und mangelnder Motivation im Berufsleben. Wer diese Effekte nicht länger hinnehmen möchte, tut gut an einer Neuorientierung. Wie diese gelingen kann, ist dabei die wohl wichtigste Frage.

Am Anfang steht die Bestandsaufnahme

Zunächst ist den meisten Menschen lediglich klar, dass sich etwas ändern muss. Macht der eigene Beruf keinen Spaß mehr und leidet unter dieser fehlenden Freude auch die persönliche Leistungsfähigkeit, ist es höchste Zeit, etwas zu tun. Eine Umfrage aus 2013 zeigte, dass es immerhin 15,1 Prozent der Befragten so geht und dass der Wunsch nach etwas Neuem recht weit verbreitet ist.

Die eigene Zukunftsplanung kann auch für Berufstätige viel Neues bereithalten.

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Bevor die Neuorientierung jedoch beginnen kann, sollten sich sowohl Frauen als auch Männer konkrete Gedanken darüber machen, welcher Beruf wirklich gut zu ihnen passt. Diese Fragestellung kann keineswegs über Nacht beantwortet werden, denn häufig sind sich Berufstätige ihrer ureigenen Bedürfnisse und Interessen nicht bewusst. Wer zwischen Beruf und Berufung unterscheiden will, sollte daher Zeit investieren und sich selbst besser kennenlernen. Erste Hilfe bei der Wahl des neuen Weges können auch Berufstätige in Deutschland vom Orientierungs-Test des Arbeitsmarktservice Österreich erwarten. Die Ergebnisse des Tests bilden jedoch nur einen Teil der Suche nach einer frischen Herausforderung.

Weitere wichtige Fragen, die sich Berufstätige vor der Neuorientierung stellen sollten, sind:

  • Welche Tätigkeiten (auch in der Freizeit) fühlen sich gut und erfüllend an?
  • Wann gehe ich voll und ganz in einer Tätigkeit auf?
  • Was habe ich als Kind besonders gerne gemacht und womit beschäftigte ich mich häufig?
  • Gab es einen Berufswunsch aus der Kindheit, der sich besonders hartnäckig gehalten hat?
  • Was will ich auf keinen Fall im Beruf tun und womit kann ich mich nicht identifizieren?

Die Beantwortung dieser Fragen kann sehr aufschlussreich sein. Wer sich im Umgang mit Menschen besonders wohl fühlt und schon als Kind gerne Krankenschwester oder Erzieher hat werden wollen, wird als IT-Mitarbeiter ohne nennenswerten Kundenkontakt kaum glücklich werden. Hat sich am Schluss der persönlichen Entdeckungsreise ein Feld herauskristallisiert, das sich gut anfühlt und Lust auf einen Neubeginn macht, beginnt die nächste Phase der Neuorientierung.

Richtige Maßnahmen auswählen

Natürlich läuft der Wechsel des eigenen Berufs nicht von heute auf morgen ab. Immerhin müssen für die meisten Berufsbilder Ausbildungen oder auch Studiengänge absolviert werden, die Lernende mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten ausstatten. Auch bei der beruflichen Neuorientierung gilt daher: Es muss ein Weg gefunden werden, nebst der aktuellen Beschäftigung etwas dazuzulernen. So mancher wird sich dann für ein Studium neben dem Beruf, Weiterbildungsseminare oder auch Lehrgänge entscheiden, die sich mit der aktuellen Verpflichtung verbinden lassen.

Die Wahl der richtigen Maßnahme ist entscheidend für Erfolg.

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Entscheidend ist es hier, Möglichkeiten zu finden, die den persönlichen Ziele besonders gut entsprechen. Wer als Psychologe oder Arzt ganz neu durchstarten will, kommt an einem langwierigen Studium nicht vorbei. Gleiches gilt auch für den Wunsch nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt, Architekt oder Sozialpädagoge.

Etwas einfacher und durchaus auch schneller funktioniert die Neuorientierung, wenn sich auf den bisherigen Fähigkeiten aufbauen lässt. Eine kaufmännische Ausbildung als Grundlage ist hier sehr vorteilhaft, denn sie ermöglicht einen leichteren Umstieg in neue Berufsfelder. So können Vertriebsmitarbeiter oder Buchhalter mit Affinität zu kreativen Prozessen Marketing Lehrgänge besuchen und den Wechsel der Abteilung oder des Arbeitsplatzes beschleunigen.

Erst kündigen, wenn alles sicher ist

Grundsätzlich gilt: Der aktuelle Arbeitgeber muss nicht zwingend über die Neuorientierung unterrichtet werden. Einzig dann, wenn ein Wechsel der Abteilung innerhalb des Unternehmens angestrebt wird, kann sich das als sinnvoll erweisen. So nämlich ist es unter Umständen möglich, finanzielle Hilfe zu erhalten und die Chancen auf Erfolg nach der Maßnahme zu vergrößern.

Die Kündigung sollte erst am Schluss erfolgen.

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Häufiger jedoch kommt es vor, dass nach der beruflichen Kehrtwende auch ein neuer Arbeitgeber gesucht werden muss. Hier heißt es dann, nach der Aus- oder Fortbildung in den Bewerbungsprozess zu starten. Die Kündigung des bestehenden Arbeitsverhältnisses sollte hier keinesfalls zu früh erfolgen, um eine eventuelle Arbeitslosigkeit und hiermit verbundene finanzielle Probleme zu vermeiden. Es ist durchaus möglich, Bewerbungen zu schreiben und an Vorstellungsgesprächen teilzunehmen, auch wenn aktuell ein Beschäftigungsverhältnis besteht. Was das mögliche Eintrittsdatum betrifft, sollten Angestellte dann selbstverständlich ihre individuelle Kündigungsfrist beachten und den potenziellen Arbeitgeber darüber unterrichten.

Und ist die neue Stelle dann gefunden, darf direkt gekündigt werden. Ein förmliches Schreiben inklusive Unterschrift informiert den bisherigen Arbeitgeber über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, wobei die Kündigungsfrist ihm genug Zeit für die Suche nach einem neuen Mitarbeiter gibt. Nach der Kündigungsfrist können Arbeitnehmer dann ihren bisherigen Arbeitsplatz hinter sich lassen und neu durchstarten. Bis es soweit ist, können je nach Art des Weges Monate oder gar Jahre vergehen. Neuorientierung im Beruf nämlich ist keinesfalls ein schneller Prozess, sondern erfordert Geduld und Zielstrebigkeit.

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