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Kurzweil im Freien
Säen und Ernten
Für Kinder ist es ein großes Erlebnis, das Wachsen und Gedeihen in der Natur mitzuerleben. Wenn Sie einen Garten haben, teilen Sie Ihrem Kind ein Stück Beet zu. Dort darf es ansäen, was es will: Blumen, Kräuter, Gemüse. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es die Samen in Reihen setzt und mit kleinen Schildchen markiert, damit es später auch weiß, was da wächst. Mit einer kleinen Gießkanne oder mit dem Gartenschlauch kann das Kind sein Gärtchen selbst bewässern.
Haben Sie keinen Garten, reicht auch die Fensterbank. Lassen Sie das Kind zum Beispiel Cocktailtomaten, Petersilie oder Kresse im Topf ziehen. Sicher ist es stolz, wenn Sie zum Abendessen selbst Geerntetes zubereiten.
So ein Gärtchen kann Anlass zu unzähligen Gesprächen geben. Unterhalten Sie sich darüber, wie in der Natur alles keimt, reift und dann wieder verblüht. Zeigen Sie Ihrem Kind, woraus neue Pflanzen entstehen – von der Kartoffelknolle bis zum winzigen Samenkörnchen.
Schon Oma verwandelte Klatschmohn-Blüten in hübsche kleine Püppchen: Trennen Sie eine möglichst dicke Samenkapsel von einer voll geöffneten Blüte. Kneifen Sie unten ein kleines Stück mit dem Daumenagel ab. Das wird der Kopf der Puppe. Dann nehmen Sie eine Knospe. Lassen Sie ein ca. 1 cm langes Stück Stiel stehen. Bohren Sie den Stängel in den Schlitz an der Unterseite des Kopfes. Öffnen Sie die vorsichtig die grünen Blätter – das Mäntelchen – der Knospe. Darunter kommt das rote Kleidchen zum Vorschein.
Wasser – das magische Element
Wasser fasziniert Kinder – ob sie am See Staudämme bauen oder zuhause im Bad planschen ... Wenn Sie Ihr Kind lange Zeit beschäftigen wollen, geben Sie ihm eine Schüssel Wasser und verschiedene Schöpfgeräte (Suppenkellen, Löffel in verschiedenen Größen, Plastikbecher und Schüsselchen) mit nach draußen. Oder lassen Sie kleine Blättchen schwimmen, die das Kind mit einem Kescher (ersatzweise auch mit einem Teesieb) herausfischen darf.
Spannend ist es, wenn das Kind mit einem Pinsel den Balkon oder die Straße nass machen darf. Danach kann es zusehen, wie das Wasser trocknet, wie sich dabei Schlieren bilden usw.
Sie können auch kleine Schiffchen selbst basteln. Knicken Sie Papierdreiecke zu Segeln. Kleben Sie in der Mitte einen Zahnstocher fest. Stecken Sie den „Segelmast“ in Holz-, Styropor-, Rindenstücke oder halbierte Flaschenkorken. Welche Jolle schwimmt am besten?
Für kleine Forscher
Entdecken Sie mit Ihrem Kind zusammen die Natur. Mit einer Becherlupe (gibt es im Spielwarenladen) kann es Insekten beobachten ohne ihnen dabei weh zu tun. Halten Sie ein Blatt gegen das Sonnenlicht und freuen Sie sich an der feinen Äderung.
Oder führen Sie ein Pflanzentagebuch: Beobachten Sie verschiedene Pflanzen und notieren Sie Ihre Eindrücke in einem kleinen Heft. Wo wächst diese Pflanze, wie sieht die Blüte aus, wie die Früchte, wie die Blätter, wie der Stiel. Sie können die Pflanze auch in regelmäßigen Abständen mit einem Lineal messen, um zu sehen, wie sie wächst. Bringen Sie von Ihren Ausflügen in die Natur kleine Mitbringsel nach Hause. Legen Sie Blüten oder Blätter zwischen zwei Löschblätter und pressen Sie diese in einem dicken Buch. Ist alles trocken, kann es in das Pflanzentagebuch geklebt werden.
Verbinden Sie Ihrem Kind die Augen und lassen Sie es an verschiedenen Kräutern oder Blumen riechen. Erkennt es den Duft?
Spiele zum Austoben
Beim Toben werden Kinder überschüssige Kräfte los. Stellen Sie Ihnen verschiedene Spielmaterialien zur Verfügung: Alte Autoreifen lassen sich rollen oder auf einander stapeln, aus Getränkekästen kann man Türme bauen. Ein Holzbrett, das mit einem Ende auf einem Getränkekasten liegt, wird zu einer kleinen Rutsche; ein Brett zwischen zwei Kisten zu einem Balancierbalken.
Große stabile Plastikblumentöpfe verwandeln sich in Stelzen. Bohren Sie je zwei Löcher in die Böden von zwei Blumentöpfen. Dann fädeln Sie eine Wäscheleine durch beide Löcher, so dass außen eine Schlaufe hängt. Sie muss ca. halb so lang sein, wie das Kind groß ist. Verknoten Sie die Enden.
Nun stellen Sie die beiden Blumentöpfe mit dem Boden nach oben auf die Erde. Das Kind steigt mit jedem Fuß auf eine „Stelze“ und fasst mit den Händen das Seil. Gar nicht so einfach, damit zu laufen!
Ob Skateboard, Fahrrad oder Roller – ein Hindernisparcours macht immer Spaß. Zeichnen Sie mit Straßenkreide eine Slalomstrecke auf die Hofeinfahrt oder den Gehweg. Da können selbst die Kleinsten mit Bobbycar oder Dreirad mithalten.
Sind mehrere Kinder versammelt bieten sich Gruppenspiele an. Ballspiele wie Brennball, Völkerball, Basketball, Handball und Fußball sind als "Straßenversion" schon lange salonfähig und - fast - überall spielbar. Seilspringen, Twister, Blinde Kuh, Räuber und Gendarm oder die Reise nach Jerusalem kommen nie aus der Mode und lassen sich kreativ in immer neue Varianten abwandeln.
Bei „schlechtem Wetter“
Ein alter Erzieherspruch lautet: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Lassen Sie Ihr Kind die Elemente kennen lernen: Es kann sich rückwärts gegen den Wind stemmen oder mit einem Badeanzug durch den lauen Sommerregen springen. Wenn es hagelt, holen Sie ein paar Körner von draußen herein und bewahren Sie diese in der Gefriertruhe auf.