Lexikon

Glaube

Philosophie
im Gegensatz zum Wissen ein Fürwahrhalten ohne die unmittelbare Möglichkeit einer (wissenschaftlichen) Beweisführung oder Überprüfung. Insbesondere die englische Sprache unterscheidet den theoretischen Glauben (belief), dass etwas in einer bestimmten Weise ist, vom religiösen Glauben an etwas (faith). Für Platon ist der Glaube wie das Meinen die Vorstufe des philosophischen und begründeten Wissens. Dieser Gedanke einer Stufenfolge von Gewissheiten weicht in der Tradition des christlichen Denkens einer scharfen Trennung von Wissen und Glauben, wobei dem Glauben übernatürliche Einsichten zugeschrieben werden. Nach I. Kant ist der Glaube ein subjektiv zureichendes, aber objektiv unzureichendes Fürwahrhalten. In der Kritik des Empirismus, insbesondere durch D. Hume, werden auch die angeblich naturwissenschaftlichen Gewissheiten, z. B. das Kausalitätsgesetz, als auf Gewohnheit beruhende Glaubenssätze aufgefasst. Die moderne Wissenschaftstheorie versucht, den Glauben als Bereitschaft zu bestimmten Handlungen (im Hinblick auf den Glauben) zu deuten.
Drossel
Wissenschaft

Tierischer Transport

Zoochorie, die Verbreitung von Samen durch Tiere, formt Ökosysteme und fördert Biodiversität. Ihre Erforschung bringt stetig neue, verblüffende Zusammenhänge ans Licht. von KURT DE SWAAF Wer kennt sie nicht? Die Pflanze mit großen Blättern, an der Kügelchen wachsen, die immer überall hängen bleiben. Ihre erstaunliche...

Olympische Spiele
Wissenschaft

„Waffen waren bei Olympia verboten“

Der olympische Friedensgedanke ist ein historisches Vermächtnis der griechischen Antike an die Neuzeit – oder? Der Olympiahistoriker Stephan Wassong räumt mit einigen Missverständnissen auf. Das Gespräch führte ROLF HESSBRÜGGE Herr Prof. Wassong, alle paar Jahre beschwört die Welt den „olympischen Frieden“, den es aber nie zu...

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