Lexikon
Grönland
[
„Grünland“
]Flagge von Grönland
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grönländisch Kalaallit Nunaat, die größte Insel der Erde, dem amerikanischen Kontinentalblock zugehörig, autonomes dänisches Hoheitsgebiet; 2 166 086 km2, 56 600 Einwohner, Hauptstadt Godthåb (grönländisch Nuuk); von Europa durch die Grönlandsee und die Dänemarkstraße, vom amerikanisch-arktischen Archipel durch Davisstraße, Baffinbai und Naresstraße getrennt.
Grönland besteht aus einem an den Rändern bis über 3000 m aufgewölbten Massiv (Gunnbjörnfjeld 3700 m), das im Innern von bis 3000 m mächtigem, 1 756 000 km2 großem Inlandeis bedeckt ist. Das Eis strömt besonders nach Westen in mächtigen Gletschern über den 150–300 km breiten, eisfreien Küstensaum in die bis 240 km tief eingeschnittenen Fjorde und bildet hier riesige Eisberge. Seit dem 21. Jahrhundert wird ein immer rascheres Abschmelzen der grönländischen Eisdecke unter dem Einfluss des Klimawandels beobachtet; die Folge ist ein weltweiter Anstieg des Meeresspiegels.
Im Norden und im Landesinneren herrscht polares Klima mit Tiefsttemperaturen bis zu –70 °C; auch im Sommer erreichen die Temperaturen kaum über 0 °C. Durch den Einfluss des Golfstroms ist es im Süden und vor allem im Westen wesentlich milder. Das ganze Jahr über gibt es in ganz Grönland nur relativ geringe Niederschläge. Im eisfreien Gebiet finden sich schüttere Vegetation (Moose, Flechten, Zwergsträucher, Polarweiden, Birken) und arktische Tierwelt (Rentiere, Füchse, Wölfe, Robben).
Die überwiegend lutherische Bevölkerung besteht zu 88% aus Grönländern (Inuit, häufig mit Europäern vermischt); 12% sind Dänen. Die Siedlungen liegen alle im eisfreien Küstensaum; im Landesinneren gibt es lediglich periodisch bewohnte Forschungsstationen. In der Hauptstadt Nuuk verfügt Grönland sogar über eine eigene Universität.
Hauptwirtschaftszweige sind Fischfang und -verarbeitung (besonders an den Westküsten), Robbenjagd (im Norden und Osten), Schaf- und Rentierzucht (im Süden); Abbau von Zink- und Bleierzen bei Marmorilik (seit 1973); Eisenerzlager im Godthåbsfjord, Uranerze (im Süden), Chrom- und Molybdänvorkommen. Weitere Bodenschätze (vor allem Erdöl) werden unter der Eisdecke vermutet. Jüngster Wirtschaftszweig ist der Tourismus; die Gletscherriesen ziehen vor allem Naturliebhaber in ihren Bann.
Geschichte
Entdeckungsgeschichte (18.-20. Jh.)
Entdeckungsgeschichte (18.-20. Jh.)
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Bei den Wahlen zum Landsting 2009 gewann die linksgerichtete Partei Inuit Ataqatigiit (IA) die Mehrheit der Stimmen. Damit verloren die seit drei Jahrzehnten regierenden Sozialdemokraten (Siumut) ihre Stellung als dominierende politische Kraft. K. Kleist (IA) wurde grönländischer Ministerpräsident. Im selben Jahr trat ein neues Autonomiestatut (Selvstyre, „Selbstregierung“) in Kraft, das die grönländischen Befugnisse hinsichtlich des Justiz- und Polizeiwesens sowie der Nutzung von Bodenschätzen erweiterte. Grönländisch erhielt den Status einer offiziellen Landessprache.
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