Lexikon

Palästna

[
griechisch, lateinisch, „Philisterland“
]
arabisch Falastin, hebräisch Erez Israel, das biblische Kanaan, „Gelobtes Land“ der Juden

Palästina im Altertum und im Mittelalter

Palästina ist seit der Altsteinzeit besiedelt (Höhlen am Karmel). Die Jäger-, Sammler- u. Fischerkultur des Natufien (8.6. Jahrtausend v. Chr.) vollzog möglicherweise den Übergang zum Pflanzenbau. Im 7. Jahrtausend v. Chr. hatte Jericho bereits städtischen Charakter mit Befestigungsanlagen. Seit Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. bestanden in Palästina zahlreiche Stadtstaaten, die von semitischen Einwanderern und einer älteren nichtsemitischen Bevölkerung bewohnt waren. Zwischen 2000 und 1550 v. Chr. lag die höchste Blüte kanaanitischer Stadtkultur. Während des 2. Jahrtausends v. Chr. geriet Palästina in den Einflussbereich benachbarter Mächte, u. a. der Hethiter und der Ägypter.
Zwischen dem 14. und 12. Jahrhundert v. Chr. wanderten die Israeliten (Juden) in das Landesinnere und die Philister in den Küstenstreifen ein. Im 10. Jahrhundert konstituierte sich das israelitische Königtum, das 926 v. Chr. in die Teilstaaten Israel und Juda zerfiel. 721 v. Chr. wurde Israel von den Assyrern, 597 v. Chr. Juda von den Babyloniern erobert.
In den folgenden Jahrhunderten wechselte Palästina mehrmals die Oberherrschaft. Im Jahre 63 v. Chr. wurde es römisch. Nach der Niederwerfung des letzten großen jüdischen Aufstandes (Bar Kochba, 135 n. Chr.) benannten die Römer ihre Provinz Judäa in Palästina um. Nach der Teilung des Römischen Reiches gehörte Palästina zum Byzantinischen Reich.
636 eroberten die islamischen Araber das Land. 1099 gründeten die Kreuzfahrer das Königreich Jerusalem; es wurde 1187 von Saladin vernichtet. Seit 1291 gehörte Palästina zu Ägypten.
  1. Einleitung
  2. Palästina im Altertum und im Mittelalter
  3. Die Entwicklung in der Neuzeit bis zum Sechstagekrieg 1967
  4. Der Weg zur palästinensischen Autonomie
  5. Zweite Intifada und Erstarken der Hamas (seit 2000)
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