Lexikon
Postmoderne
Architektur
ein Anfang der 1970er Jahre von dem Architekturtheoretiker C. Jencks u. dem Architekten A. M. Stern geprägter Begriff, der Tendenzen zusammenfasst, die sich gegen die geometr. Abstraktheit u. Technikbezogenheit der sog. Moderne wenden. Die P. nimmt Rücksicht auf regionale Gegebenheiten u. passt sich stilistisch an, ohne sich sklavisch an vorgegebene Muster zu halten. Kennzeichnend ist ein spielerischer Umgang mit dem historischen Erbe, die bewusst eklektische Collage, die in der Überlagerung vertrauter Formen sowohl ironische Distanz wie neuen Bedeutungszusammenhang erzielen will. Diese Tendenzwende setzte in den 1980er Jahren vor allem bei öffentl. Gebäuden stadtbildverändernde Akzente. Postmoderne Architektur wendet sich gegen einen reinen Funktionalismus, gegen Purismus u. Internationalen Stil; sie steht für die Einbeziehung lokaler u. regionaler Gegebenheiten u. für geschichtl. u. architektonische Traditionen. Hauptvertreter sind R. Venturi, J. Stirling, O. M. Ungers, A. Rossi, H. Hollein oder A. Isozaki. Hptw. der postmodernen Architektur in der BR Dtschld. sind die Neue Pinakothek in München von A. von Branca (1981), das Museum am Abteiberg in Mönchengladbach von H. Hollein (1982) u. die Erweiterung der Staatsgalerie in Stuttgart von J. Stirling (1984).
H. Klotz (Hrsg.), Die Revision der Moderne. Postmoderne Architektur 1960–1980. 1984. – B. Schmidt, Postmoderne – Strategien des Vergessens. 1986.
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