Lexikon
Proportiọn
Kunst
an ästhetische Anforderungen und sozialen Ansprüchen orientierte Gesetzmäßigkeit, nach der die Elemente eines Kunstwerks einander zugeordnet sind. In der Malerei gehören hierzu die Wahl des Bildformats, die Verteilung der Flächen und dargestellten Gegenstände und die Harmonie der Farben; in der Plastik und Architektur müssen vor allem die Gesetze der Statik beachtet werden. In den antiken Kulturen, z. B. in Ägypten und Byzanz, herrschte ein strenger, an Zahlenmystik orientierter Formenkanon vor, der sich mit der Entwicklung des Tafelbildes zugunsten perspektivischer Gesichtspunkte änderte, besonders in der figürlichen Darstellung. In der Renaissance stellten Maler wie Leonardo da Vinci und Raffael die Proportionen von Figuren und Raumaufteilung unter das Postulat idealer Schönheit (goldener Schnitt). Dieses Prinzip durchbrach A. Dürer in seinem Werk „Vier Bücher von menschlicher Proportion“ (1528), in dem er eine an den natürlichen Verhältnissen gemessene Typologie entwarf. In der Folgezeit stand dieser jedoch weiterhin die Forderung nach idealen, harmonischen Proportionen entgegen. In der Moderne machte u. a. Le Corbusier mit seinen Modulen neue Gesetzmäßigkeiten der Proportionen zu seiner Arbeitsgrundlage.
Wissenschaft
Die Direktorin der Dinge
„In der Natur nimmt die Entropie die Rolle des Direktors ein, die Energie aber nur die eines Buchhalters.“ So hat der große Physiker Arnold Sommerfeld einmal die Aufgaben der beiden physikalischen Größen mit den ähnlich klingenden Namen unterschieden. Die Karriere der beiden Begriffe Energie und Entropie begann im 19. Jahrhundert...
Wissenschaft
Der Mensch als Regenwurm
Forschende bohren tiefe Löcher in Ackerböden und ahmen damit Regenwürmer nach. Wie Pflanzen im Klimaumbruch davon profitieren, zeigen erste Ergebnisse von Feldversuchen in Hildesheim und Schwerin. von KATJA MARIA ENGEL Mit langen Metallstangen drücken Forschende Löcher in einen Weizenacker in der Nähe von Hildesheim. Damit die...