Lexikon
Remarque
[
rəˈmark
]Erich Maria, eigentlich E. Paul Remark, deutscher Schriftsteller, * 22. 6. 1898 Osnabrück, † 25. 9. 1970 Locarno; Lehrer, Journalist in Berlin, ab 1931 in der Schweiz, ab 1939 in den USA, ab 1947 Bürger der USA; sein desillusionierend realistischer Kriegsroman „Im Westen nichts Neues“ 1929 machte ihn weltbekannt; weitere gesellschafts- und zeitkritische Romane: „Der Weg zurück“ 1931; „Arc de Triomphe“ 1946, deutsch 1946; „Der Funke Leben“ 1952, deutsch 1957; „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“ 1954; „Der Himmel kennt keine Günstlinge“ 1961; „Die Nacht von Lissabon“ 1963; „Schatten im Paradies“ (postum) 1971.
- Deutscher Titel: Im Westen nichts Neues
- Original-Titel: ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT
- Land: USA
- Jahr: 1930
- Regie: Lewis Milestone
- Drehbuch: Del Andrews, Maxwell Anderson, George Abbott, nach einem Roman von Erich Maria Remarque
- Kamera: Arthur Edeson
- Schauspieler: Lew Ayres, Louis Wolheim, John Wray, Raymond Griffith
- Auszeichnungen: Oscar 1930 für Film und Regie
In New York läuft der Antikriegsfilm »Im Westen nichts Neues« von Lewis Milestone an. Am 23. Mai hat in Berlin ein weiterer Film über die Grauen des Ersten Weltkriegs Premiere: Georg Wilhelm Pabsts »Westfront 1918«.
Beide Filme zeigen den alltäglichen Soldatentod in den Schützengräben zwischen 1914 und 1918. Ihr Verzicht auf »Hurra«-Patriotismus führt zum Widerstand der Rechten, vor allem in Deutschland und Österreich, wo »Im Westen nichts Neues« bald verboten wird.
Der Film basiert auf dem Roman von Erich Maria Remarque (1929). Er schildert die Erlebnisse des jungen Paul Bäumer, der begeistert Soldat wird, von einem sadistischen Unteroffizier schikaniert wird und schließlich fällt – an einem Tag, an dem der Heeresbericht meldet: »Im Westen nichts Neues«. Vor allem bei der Darstellung der Kämpfe im Schützengraben gewinnt der Film dokumentarischen Charakter und lässt die Schrecken des Krieges bildhaft werden.
Der Roman »Vier von der Infanterie« von Ernst Johannsen liefert die Vorlage für den Film von Georg Wilhelm Pabst. Mit nüchternem Realismus wird das Schicksal von vier einfachen Soldaten, ihr Alltag an der Front und – bei einem kurzen Urlaub zu Hause – die Situation in der Heimat beschrieben. Am Schluß des Films erscheint auf der Leinwand das Wort »Ende?«.
- Erscheinungsjahr: 1929
- Veröffentlicht: Deutsches Reich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Im Westen nicht Neues
- Genre: Roman
Einen sensationellen Bucherfolg erringt Erich Maria Remarque (* 1898, † 1970) mit dem Antikriegsroman »Im Westen nichts Neues«, der im Propyläen-Verlag in Berlin erscheint. Allein im Jahr des Erscheinens werden mehr als 900 000 Exemplare verkauft. Remarque, der als Redakteur für die Zeitschrift »Sport im Bild« arbeitet, hat den Roman in nur sechs Wochen in einer Art Selbstbefreiungsprozess vom Druck des Kriegserlebnisses geschrieben. Der Titel weist auf den Todestag des Icherzählers hin, der als Letzter einer Gruppe von Schulkameraden im Oktober 1918 fällt, einem Tag, von dem der offizielle Heeresbericht – fern jeder Menschlichkeit und brutal verlogen – schlicht vermeldet: »Im Westen nichts Neues«. Nach dem Vorabdruck eines Romankapitels in der »Vossischen Zeitung« und in einigen Provinzblättern ist die Erstauflage des Buchs in Höhe von 30 000 Exemplaren gleich nach Erscheinen am 31. Januar 1929 vergriffen. Am 23. Februar wird das 100 000. Exemplar ausgeliefert, im Mai das 500 000. Zeitweilig sind sechs Druckereien und zehn Buchbindereien mit der Herstellung des Buches beschäftigt, für das eine im Deutschen Reich bis dahin beispiellose Werbekampagne läuft. – Zehn Jahre nach dem Ende des verlorenen Krieges scheint die Zeit gekommen zu sein, in der die Deutschen bereit sind, sich offen mit den Schrecken des Weltkriegs auseinander zusetzen.
- Erscheinungsjahr: 1931
- Veröffentlicht: Deutsches Reich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Der Weg zurück
- Genre: Roman
Mit dem Roman »Der Weg zurück«, der im Propyläen-Verlag in Berlin erscheint, legt Erich Maria Remarque (* 1898, † 1970) eine Fortsetzung seines Welterfolgs »Im Westen nichts Neues« (1929) vor. Der Mythos von der Kameradschaft, den Remarque in dem Antikriegsroman »Im Westen nichts Neues« durch eine desillusionierende Schilderung des Kriegsalltags zerstörte, wird hier ins zivile Leben übertragen. Die in den Nachkriegsalltag zurückkehrenden Soldaten erleben, wie »Berufe, Familie, soziale Stellungen sich wie Holzkeile« zwischen sie schieben. Der Versuch, an der Kameradschaftsidee festzuhalten, führt viele in die Freikorps und zum Kampf gegen die »früheren Kameraden«, die nun politisch auf der Gegenseite stehen.
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