Lexikon
Schein
der Gegensatz zu Wirklichkeit; eine Täuschung, die darin besteht, dass unsere Erkenntnis die Wirklichkeit nicht so wiedergibt, wie sie ist, sondern wie sie sich in unserer Erkenntnis widerspiegelt. Der Schein kann bedingt sein durch die Unsicherheit unserer sinnlichen Wahrnehmung oder dadurch, dass die Vernunft über ihre Grenzen hinaus Annahmen macht, die nicht nachprüfbar sind. Aus letzterem entstehen die metaphysischen Vorstellungen, die nach I. Kant auf einem transzendentalen Schein beruhen, d. h. auf Annahmen, die dem Wesen des Menschen notwendig, gleichwohl aber illusionär sind. Der ästhetische oder schöne Schein macht die Wirkung der Kunstwerke aus. Er beruht darauf, dass das Wahrnehmen oder Erleben der Kunstwerke nicht deren Realität meint, sondern ihren Eindruck auf unsere Wahrnehmung, der die Fantasie anregt. Der Positivismus der Wiener Schule hat die metaphysischen Fragen und Lösungen insgesamt als Scheinprobleme bezeichnet, da sie nur durch eine falsche Verwendung der Begriffe entstünden.
Wissenschaft
Energielieferant Meer
Küstennahe Gewässer eignen sich für Wind- oder Solarparks. Zur Nutzung der Wasserkraft als Energiequelle werden derzeit weltweit neue Kraftwerke entwickelt und gebaut. Von RAINER KURLEMANN Das größte Bauprojekt in der Geschichte Dänemarks soll 28 Milliarden Euro kosten. Ein stolzer Preis für 120 000 Quadratmeter Fläche....
Wissenschaft
Der Nocebo-Effekt
„Der Glaube versetzt Berge“ lautet ein Sprichwort – und tatsächlich hat das, was man erwartet, oft einen erheblichen Einfluss auf das, was geschehen wird. Warum das auch in der Medizin so ist, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Ein Patient, der von einem Medikament oder einer Heilmethode überzeugt ist, gesundet schneller als einer,...