seriẹlle Musik
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Serialismusfranzösisch série, „Reihe“
]im weiteren Sinne alle modernen Kompositionen, die Reihen von Zahlen, Tonhöhen, Dauern u. a. zur Vorherbestimmung der Toneigenschaften als Grundlage haben; im engeren Sinne Kompositionen etwa von 1950–1960, bei denen – ausgehend von der Organisation der Tonhöhen in der Zwölftontechnik und dem Werk A. Weberns – alle anderen sog. musikalischen Parameter (Dauer, Lautstärke, Oktavlage, Klanggestalt bis hin zu Tempo, Dichte des Satzes u. a.) einer übergeordneten reihenmäßigen Anordnung und gegenseitigen Zuordnung unterworfen sind. Als erste serielle Komposition in diesem Sinn gilt O. Messiaens Klavieretüde „Mode de valeurs et d’intensités“ (1949). Wurden zunächst die Eigenschaften des Einzeltones durch Reihen bestimmt (punktuelle Musik), so setzte sich Mitte der 1950er Jahre eine allmähliche Auflockerung des Verfahrens durch, indem seriell nur die Beziehung von Tongruppen (Umfang, Dichte u. a., sog. statistische Musik) festgelegt und schließlich die Anordnung seriell komponierter Teile bei der Aufführung beliebig wurde (Aleatorik). Bekannte Komponisten serieller Musik sind P. Boulez, L. Nono, H. Pousseur und K. Stockhausen.