Lexikon

ukranisch-kathlische Kirche

ruthenische, unierte oder griechisch-katholische Kirche, entstanden 1596, als sich das unter polnisch-litauischer Herrschaft stehende ukrainische Kirchengebiet der orthodoxen Kirche mit dem Metropoliten von Kiew dem Papst unterstellte (Synode von Brest-Litowsk). Nach wechselvoller Geschichte in Auseinandersetzung mit der orthodoxen Kirche und betroffen durch die polnischen Teilungen (die wieder unter russische Herrschaft geratenen Teile der ukrainisch-katholischen Kirche wurden zwangsweise in die Orthodoxie zurückgeführt), sah sich die ukrainisch-katholische Kirche auf das an Österreich gefallene westukrainische Galizien (Erzbistum Lemberg) beschränkt. Verstärkt nach dem 1. Weltkrieg wanderten Gläubige in das westliche Ausland ab, so dass die nach dem 2. Weltkrieg nun auch in der ganzen Westukraine unterdrückte Kirche ihre Tätigkeit im Exil fortsetzte. Ihre auf 4,5 Mio. geschätzten Gläubigen (eine unbekannte Zahl lebte im ukrainischen Untergrund) bilden, über die ganze westliche Welt verstreut, Gemeinden unter bislang von Rom direkt ernannten Metropoliten (USA, Kanada) bzw. Bischöfen (ein Apostolischer Exarch für die Ukrainer in Deutschland residiert in München). In neuerer Zeit bemühte sich die ukrainisch-katholische Kirche um die Wiederherstellung ihrer ursprünglichen jurisdiktionellen Autonomie unter ihrem gemeinsamen Oberhaupt, Kardinal J. Slipyj, der sich seit 1975 „Patriarch von Kiew, Galizien und der ganzen Rus“ nannte. 1984 wurde Kardinal M. I. Ljubatschiwsky neues Oberhaupt der ukrainisch-katholischen Kirche, nach dessen Tod (2000) Kardinal L. Husar. Seit dem Zerfall der Sowjetunion lebt die ukrainisch-katholische Kirche in der Westukraine neu auf.
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