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Lichtmess

Monika Wittmann

Hat es Ihnen Ihre innere Uhr schon verraten? Der Winter befindet sich auf dem Rückzug. Das heißt zwar nicht, dass uns Schnee und Eis bereits verlassen. Im Gegenteil. Alte Bauernregeln besagen: Je milder der Lichtmesstag am 2. Februar, umso länger ist es noch kalt.

Doch unsere Erdhälfte nähert sich auf ihrer Kreisbahn der Sonne. Seit Weihnachten werden die Tage allmählich länger. Schritt für Schritt weicht die Nacht. Anfangs unmerklich, doch Anfang Februar ist die Veränderung schon deutlich sichtbar. Abends versinkt die Sonne exakt eine Stunde später als zur Wintersonnenwende am 21. Dezember. Unsere Vorfahren beobachteten die zunehmende Helligkeit genau. "Licht messen" sagten sie dazu.

Mit den aufklarenden Tagen verlässt uns auch so manche trübselige Stimmung. Genießen Sie es! Gehen Sie aus Ihren vier Wänden raus in die Natur. Halten Sie dabei nach altem Brauch die Augen offen und suchen Sie nach den ersten Frühlingsboten. Vielleicht spitzen ja schon Schneeglöckchen aus der Erde. Oder Sie beobachten Eiszapfen an Häusern und Bäumen. Diese wachsen so schnell, weil sie tagsüber schmelzen und nachts wieder gefrieren.

Übrigens feierte man früher Lichtmess mit Pfannkuchen. Vielleicht, weil die kleinen Eierküchlein so rund und gelb wie die Sonne sind.

Laden Sie doch einmal Freunde und Verwandte zu einem vergnüglichen Crêpe-Fest. Als Extra-Gag können Sie ja ein Pfannkuchenorakel nach Art unserer Vorfahren veranstalten: Werfen Sie den ersten Eierkuchen hoch in die Luft. Landet er glatt und wohlbehalten in der Pfanne, haben sie nach dem Glauben unserer Urgroßeltern für dieses Jahr ausgesorgt: Ihr Geldbeutel wird stets wohl gefüllt sein ...

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