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Mythen rund ums Fertighaus: Wir räumen damit auf

Wer sich ein Haus zulegt, indem er es baut, investiert in die Zukunft. Dabei wollen viele Bauherren nur die beste Qualität und möchten keine Kompromisse eingehen. Fertighäusern hängt dabei immer leider noch immer ein gewisses Image an. Sie sollen unter anderem nicht so hochwertig und eher billig sein. Doch das stimmt heutzutage überhaupt nicht mehr. Leider halten sich solche Mythen und Aussagen über Fertighäuser noch immer sehr hartnäckig. Deshalb möchten wir damit endlich aufräumen und zeigen, wie es in der Realität um diese Vorurteile steht.
Symbolbild technische Zeichung
Ein Fertighaus lässt sich fast genauso individuell planen, wie ein Massivhaus.

unsplash.com, Daniel McCullough

Mythos 1: Fertighäuser sind billig

Es is wohl einer der Mythen über Fertighäuser, die sich am wackersten halten. Nur weil sie häufig günstiger als Massivhäuser sind, sollen sie gleichzeitig billig sein und eine schlechtere Qualität haben. Zudem sagt man ihnen nach, dass die verwendeten Baustoffe nicht hochwertig genug sind, um eine entsprechende Qualität zu gewährleisten.

Dieser Mythos ist wohl noch immer irgendwo in der Vergangenheit begründet. Vor etwa 30 Jahren mag dieses Vorurteil wohl noch der Wahrheit entsprochen haben. Heutzutage ist das jedoch nicht mehr so.

Die Technik im Baugewerbe entwickelt sich immer weiter. Durch die vielfältigen Ausstattungsmöglichkeiten und hohen Energiestandards, kann ein Fertighaus heute genauso hochwertig und manchmal auch genauso teuer sein wie ein Massivhaus. Damit die Qualität stimmt, sollte man auf das Siegel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau, kurz QDF, achten.

Mythos 2: Fertighäuser sind nicht individuell

Ähnlich wie bei dem Kauf von Kleidung sprechen viele Menschen bei einem Fertighaus von einem Haus „von der Stange“. Damit ist gemeint, dass alle Fertighäuser irgendwie gleich aussehen.

Klar gibt es je nach Hersteller und Baufirma gewisse Ähnlichkeiten. Immerhin entscheidet man sich für ein Bestimmtes Modell. Doch sind die verschiedenen Charakteristika der Fertighäuser heutzutage so vielseitig kombinierbar, dass ähnlich wie beim Massivhaus ein echte Unikat dabei herauskommt.

Bauherren können sich beim Bau für verschiedene Stile, Dachformen und Fassaden zu entscheiden. Der Grundriss kann genauso maßgeschneidert sein, wie das Heizungssystem. Bei der Optik und Ausstattung eines Fertighauses müssen Bauherren also keinerlei Kompromisse eingehen.

Mythos 3: Fertighäuser sind nicht stabil

Oft stellen sich die Menschen vor, dass es Fertighäusern ergeht, wie den Häusern aus dem Märchen mit den drei Schweinchen und dem bösen Wolf. Sie sollen nicht stabil sein und keine Witterung aushalten. Auch hierbei handelt es sich natürlich um einen Mythos.

Fertighäuser können Wind und Wetter aushalten. Selbst Erdbeben können den Häusern nichts anhaben. Vergleicht man hier ein Massivhaus mit einem Fertighaus, kann letzteres in Sachen Stabilität definitiv mithalten.

Mythos 4: Der Schallschutz ist nicht so stark

Aufgrund der verwendeten Baustoffe wird Fertighäusern nachgesagt, dass sie hellhöriger sein sollen als Massivhäuser. Die dünneren Wände sowie der verstärkte Einsatz von Holz als Baustoff unterstreichen dieses Vorurteil.

In der Realität trifft dieses Aussage jedoch auch eher auf Fertighäuser der ersten Generationen zu, als die Technik und die Materialien in diesem Bausegment noch nicht so ausgereift waren.

Heute legen die Baufirmen sehr viel Wert darauf, dass Wände und Decken so beschaffen sind, dass sie einen hohen Schallschutz bieten. Das kann sogar bedeuten, dass sie sogar weniger hellhörig sind als so manches Massivhaus. Dieser Schallschutz lässt sich mit nachträglichen Maßnahmen sogar noch verstärken.

Mythos 5: Im Winter sind Fertighäuser kalt, im Sommer heiß

Aus ähnlichen Gründen wie beim Schallschutz, gehen viele Menschen noch immer davon aus, dass Fertighäuser über eine schlechte Wärmedämmung verfügen. Vor allem der dünne Ausbau der Wände soll dafür verantwortlich sein. Dieser Mythos entspricht jedoch ebenfalls nicht der Wahrheit.

Fertighäuser entstehen oft in einer sogenannten Holzrahmenbauweise. Das bedeutet, dass die Wände aus gleich mehreren Schichten bestehen. Dabei werden wirksame Dämmstoffe verbaut, die nicht nur die Wände schön schlank halten, sondern das Haus gut isolieren.

Fertighäuser isolieren also mindestens genauso gut wie Massivhäuser. Durch das verbaute Holz möglicherweise sogar noch besser, weil das Material mehr Wärme als Beton speichert.

Mythos 6: Die Häuser sind nicht so langlebig

Da viele Fertighäuser zu einem großen Teil aus Holz bestehen, wird ihnen eine eher kurze Lebensdauer nachgesagt. Holz verändert sich und arbeitet. Das soll zu einem schnelleren Verfall und im Vergleich zu Massivhäusern zu einer kürzeren Lebensdauer führen.

Wir müssen uns nur in deutschen Orten umsehen, um diesen Mythos bereits widerlegen zu können. Mit der richtigen Pflege wissen wir, dass Häuser mit einem großen Holzanteil sogar Jahrhunderte überstehen können. Bestes Beispiel ist wohl das Fachwerkhaus.

Heute sind die Chancen, dass ein Fertighaus mehrere Generationen überlebt sehr hoch.

Mythos 7: Der Wiederverkaufswert ist niedrig

Oft wird gesagt, dass der Verkaufswert von Fertighäusern im Vergleich zu Massivhäusern niedrig ist. Allerdings spielen beim Wiederverkaufswert oft auch noch andere Faktoren eine große Rolle.

Die Qualität des Hauses ist wichtig. Je hochwertiger der Bau, desto höher ist der Wiederverkaufswert. Weitaus wichtigere Punkte sind jedoch die Lage, Größe sowie der Zustand beim Verkauf. Wer also pfleglich mit seiner Immobilie umgeht, kann auf einen höheren Erlös beim Verkauf hoffen.

Fazit

Viele Mythen ranken sich um Fertighäusern. In den meisten Fällen handelt es sich dabei jedoch um antiquierte Ansichten. Fertighäuser von heute sind mindestens genauso gut, wie Massivhäuser.

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