wissen.de Artikel
Nestwärme macht Jugendliche politisch faul
Die einen arbeiten als freiwillige Helfer in Krisenregionen oder in sozialen Projekten, verfassen Petitionen und beteiligen sich an politischen Debatten und Demonstrationen, die anderen bequemen sich höchstens bei Fußball dazu, ihre Meinung kundzutun, Politisches dagegen interessiert sie nicht. Einigen Berichten zufolge hat heute sogar der größte Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen keine Lust auf Politik oder Engagement.
Welche Rolle spielt das Elternhaus?
„Solche Aktivitäten sind für das Funktionieren einer jeden Demokratie wichtig, selbst wenn es im Inhalt des Engagements von Land zu Land Unterschiede gibt“, erklärt Maria Pavlova von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. So ist es in den USA viel normaler, sich um Bedürftige zu kümmern, weil dort das soziale Netz sehr viel lückenhafter ist als bei uns. Aber warum gibt es auch innerhalb eines Landes große Unterschiede, gerade bei Jugendlichen?
Was macht einige Jugendliche politisch und sozial engagiert, während sich andere dagegen eher nur um ihre eigenen Belange kümmern? Landläufiger Annahme nach spielt dafür das Elternhaus und insbesondre der Bildungsstand der Eltern eine große Rolle. Kinder aus dem eher wohlbehüteten Bildungsbürgertum, so heißt es, hätten demnach eher das Wissen und die Motivation, sich politisch zu engagieren. Aber stimmt das auch?