Sie ist absoluter Kult: Die Saga vom Krieg der Sterne füllt nicht nur seit mehr als 30 Jahren die Kinos, sie hat auch die Populärkultur geprägt wie kaum eine andere Filmreihe. Wer kennt sie nicht, den weisen Meister Yoda, den jungen Luke Skywalker oder den bösen Darth Vader? Einer der jährlichen Höhepunkte für Star-Wars-Fans ist der 4. Mai. Denn im englischen klingt dieses Datum ähnlich wie der Ausspruch "May the Force be with you" – Möge die Macht mit dir sein.
Als George Lucas Anfang der 1970er Jahre mit seiner Idee bei den großen Filmfirmen Universal und United Artists vorstellig wurde, waren die Studiobosse zunächst wenig begeistert. Das wenige Seiten lange Exposé schien ihnen nicht gerade das Rezept für einen Blockbuster. Auch der Kreativdirektor von 20th Century Fox, seiner dritten Anlaufstelle, war von Lucas' Skript nicht sonderlich angetan. Dennoch erklärte er sich zu einer Produktion bereit – allerdings eher, weil er Lucas einiges zutraute, weniger wegen des Filmstoffs.
Der alte Kampf von Gut und Böse
Doch der Film "Star Wars" - im Deutschen "Krieg der Sterne" – übertraf alle Erwartungen. Die Kinos waren voll und in einigen Städten übernachteten die Menschen sogar auf der Straße, um am nächsten Tag ein Ticket für eine Vorstellung zu ergattern. Das Publikum war offensichtlich von dem in exotische Welten verlegten Kampf von Gut und Böse fasziniert – und ist es bis heute. Kein Wunder: Die Figuren entsprechen den klassischen, in vielen Märchen vorkommenden Archetypen: die schöne Prinzessin Leia, der junge, noch Held Luke Skywalker, der an seinen Erfahrungen reift, der Imperator als böser Herrscher und Hexer und Darth Vader als der Gegenspieler des Helden.
Hinzu kommt, dass fast schon religiös-philosophische Züge durchschimmern. Es geht um die Beherrschung negativer Gefühle wie Hass und Furcht, um Selbstbeherrschung und das Streben nach Gutem. Für damalige Zeit ungewöhnlich ist auch die Mischung aus ScienceFiction mit Magie-Elementen. Denn die Macht, die den Jedi ihre Kräfte verleiht, ist im Prinzip eine Art weißer Magie, die durch den Wechsel auf die "dunkle Seite der Macht" zur zerstörerischen Schwarzen Magie wird.
Innovative Effekte
Ein weiterer Grund für die Faszination und den Erfolg von Star Wars: die innovativen Effekte und Kulissen. Trotz noch sehr begrenzter technischer Möglichkeiten kreierten Lucas und sein Team aufsehenerregende Raumschlachten, erfanden die Laserschwerter und ließen Roboter durch ihre Szenen laufen. Sie erreichten dies durch trickreiche Kombination real gedrehter Szenen mit detailgetreuen Modellen. So wurden beispielsweise alle Raumschiffe durch Modelle dargestellt, Massen von Stuntleuten halfen bei den Kampfszenen in deren Inneren oder auf den Planeten.
Krieg der Sterne war zudem einer der ersten Science-Fiction-Filme, der die Zukunftswelt nicht wie eine Studiokulisse aussehen ließ. Egal ob Technik oder fremde Planeten: Alles erschien durchaus gebraucht und dadurch lebensecht, nicht wie am Reißbrett entworfen. Um diesen Effekt zu erzielen, soll George Lucas veranlasst haben, dass Requisiten absichtlich schmutzig gemacht werden.
Fortsetzung folgt
Interessanterweise waren die drei neuen Folgen der Saga, die 1999 bis 2005 in die Kinos kamen, zwar noch immer Blockbuster. Den Kultstatus der ersten Trilogie erreichte dieses Prequel jedoch bei weitem nicht. Diese in drei Filmen erzählte Vorgeschichte von Anakin Skywalkers Wechsel auf die dunkle Seite der Macht wird oft als eher effektlastig, dafür aber weniger liebevoll und spannend in der Handlung charakterisiert. Zu Ende ist die Geschichte von Star Wars übrigens noch immer nicht: 2015 soll ein weiterer Film in die Kinos kommen: Episode VIII.
Doch egal ob Fortsetzung oder nicht: Für viele eingefleischte Star-Wars Fans ist der 4. Mai alljährlich ein Anlass zum Feiern. Denn im Englischen klingt "May the forth" so ähnlich wie "May the Force be with you" – und damit die in Star Wars reichlich zelebrierte Segensfloskel "Möge die Macht mit dir sein.