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Renovierung für Mieter

Wenn die Temperaturen wieder so langsam zweistellige Werte erreichen, ist es Zeit für den Frühjahrsputz. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen und die Renovierung, die man schon so lange geplant hat, endlich umsetzen. Oft sind solche umfangreichen Umgestaltungen jedoch mit kleineren oder größeren Umbaumaßnahmen verbunden, die für Menschen, die zur Miete wohnen in der Regel nicht realisierbar sind, ohne es mit dem Vermieter abzusprechen. Trotzdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie auch die Mietwohnung in neuem Glanz erstrahlen lassen kann, mit Maßnahmen, die sich beim Umzug wieder rückgängig machen lassen.

Einfach aber effektiv: ein neuer Anstrich

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Renovierung der Mietwohnung – was ist erlaubt, was nicht?

Will man als Mieter seine Wohnung renovieren, darf man nicht einfach drauflosarbeiten, sondern muss einige Regeln beachten. Gerade, wenn eine Wohnung in vielerlei Hinsicht perfekt ist, sind Mieter umso mehr bereit, kleinere, aber auch größere Umbauten selbstständig vorzunehmen. Generell erlaubt sind der neue Anstrich und das Bohren von Löchern. Ersteres ist in vielen Fällen sogar ein Muss, spätestens beim Auszug.

Dabei ist es während der Mietzeit nicht notwendig den Vermieter bei Veränderungen, wie etwa einem Tapetenwechsel sowie einer Lackierung der Tür oder der Fensterrahmen, um Erlaubnis zu fragen. Als Mieter hat man sozusagen die Hoheit über die Farbgebung in der Wohnung während der Mietdauer.

Ist noch keine Küche vorhanden, darf auch eine Einbauküche ohne vorheriges Fragen eingebaut werden. Jedoch kann der Vermieter verlangen, dass die Küche am Ende des Mietverhältnisses wieder ausgebaut wird. Eventuell gebohrte Löcher müssen wieder fachgerecht geschlossen werden. Am Ende ist die Wohnung in einer neutralen Farbe zurückzugeben.

Bei größeren Umbauarbeiten sollte der Vermieter unbedingt miteinbezogen werden. Dazu zählen unter anderem Fliesenarbeiten, Arbeiten an der Bausubstanz oder das Einziehen oder Einreißen von Wänden. Stimmt der Vermieter zu, sollte immer ein sogenannter Renovierungsvertrag aufgesetzt werden.

Fast wie ein neu gefliestes Bad

Gerade in älteren Wohnungen kommt es häufig vor, dass Fliesen im Bad ziemlich abgenutzt und schlichtweg einfach nur hässlich sind. Will man dem Bad allerdings einen neuen Lock verleihen, müssen nicht direkt neue Fliesen verlegt werden, zumal dafür die Erlaubnis des Vermieters erforderlich wäre. Eine Möglichkeit, das Bad schnell und ohne großen Aufwand umzugestalten, ist das Anbringen von Klebefolien. Der Vorteil dabei ist, dass es wenig Unordnung macht und vor allem noch sehr günstig ist.

Bevor man seine ausgesuchte Folie auf den Fliesen anbringt, sollte man den Untergrund erst einmal gründlich reinigen. Ansonsten könnte das Material nicht richtig auf den Fliesen halten und man erfreut sich nur kurz daran. Mit speziellen Reinigungsmitteln, sollten die Flächen und auch die Fugen von Fett und anderem Dreck befreit werden. Sind die Fliesen sauber, kann die Folie angebracht werden.

Einfach aber effektiv: ein neuer Anstrich

Es ist der Klassiker, wenn man seine Wohnung zu neuer Pracht bringen möchte. Zum einen ist ein neuer Anstrich günstig, zum anderen mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen. Dennoch sollte man sich nicht für die günstigste Wandfarbe entscheiden, die man findet. Ansonsten muss man wahrscheinlich drei bis viermal streichen, bis die Farbe dann endlich deckt.

Bevor man mit dem Anstrich beginnt, sollte man sich natürlich Gedanken machen, in welcher Farbe gestrichen werden soll. Wird ein ganzes Zimmer neu eingefärbt oder nur eine Wand? Sollen vielleicht nur kleine Akzente gesetzt werden?

Wird der Raum komplett gestrichen, sollte man mit der Decke anfangen, ansonsten könnte es an den Wänden hinterher hässliche Flecken durch Spritzer geben. Dann geht es weiter mit den Rändern der Wand, worauf direkt auch der Rest der Wand folgen sollte, damit man später keine Übergänge sehen kann. Gestrichen wird zuerst vertikal, horizontal und dann wieder vertikal. So bekommt man am Ende das beste Ergebnis. Mit speziellen Wisch- und Abklebetechniken kann man einige tolle Akzente an Wand und Decke setzen.

Alte Möbel in neuem Glanz

Um ein neues Raumgefühl in der Wohnung zu schaffen, muss nicht direkt komplett renoviert werden. Manchmal reicht es auch, wenn man sich ein paar neue Möbel anschafft, die vorhandenen neu arrangiert oder sie mit einigen Hilfsmitteln verändert. Hat man zum Beispiel kein Geld, um sich eine neue Couch zu kaufen, kann man sie für kleines Geld mit einem Überwurf umgestalten. Der Vorteil dabei ist, dass so ein Überwurf immer wieder austauschbar ist.

Etwas beständiger, jedoch immer noch günstiger als ein neues Möbelstück, ist ein neuer Bezug. Eine große Auswahl von gebrauchten Möbeln findet man bei Kleinanzeigen im Internet, auf dem Flohmarkt oder bei sogenannten Möbelbörsen. Wer überhaupt kein Geld in die Hand nehmen möchte, kann sich auf dem Sperrmüll umsehen. Manchmal findet man hier auch ein paar kostbare Schätze. Vorher sollte man jedoch die Besitzer fragen, denn Sperrmüll ungefragt mitnehmen ist illegal.

Mit diesen Tipps kann man seiner Wohnung ganz schnell und für wenig Geld ein neues Gesicht geben. Jedoch sollte man seinen Vermieter immer im Hinterkopf behalten, denn bei größeren Renovierungsarbeiten sollte er immer mit einbezogen werden. Ansonsten kann ganz schnell das Verhältnis darunter leiden und man macht sich möglicherweise noch mehr Arbeit, weil man den Ausgangszustand wiederherstellen muss.

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