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Schulanfang - sicher zur Schule und wieder zurück

Bald ist es wieder soweit: Über 700.000 Schulanfänger treten in Deutschland zum ersten Mal den Weg ins Klassenzimmer an. Für viele Erstklässler bedeutet das auch, von nun an regelmäßig eine bisher unbekannte Strecke zu Fuß zurücklegen zu müssen. Wie können Eltern den Schulweg mit ihren Kindern trainieren – und was gibt es dabei zu beachten?
Deutsche Verkehrswacht / DAL, 22.08.2018

Eltern sollten den zukünftigen Schulweg mehrmals gemeinsam mit ihrem Kind ablaufen und dabei die Gefahrenpunkte vor Ort ansprechen.

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Welche Route ist geeignet?

Beim Schulweg gilt: Die beste Route ist die sicherste Route. Das kann bedeuten, dass der Schulweg nicht die direkte und kürzeste Strecke ist, sondern ein Umweg. Für die Sicherheit des Kindes sollte dieser Mehraufwand an Zeit allerdings unbedingt in Kauf genommen werden. Bei der Auswahl der richtigen Route können auch die Schulen behilflich sein. Sie stellen häufig sogenannte Schulwegpläne bereit, die Routen ohne oder mit nur wenigen Gefahrenpunkten zeigen.

Wie lässt sich der Schulweg trainieren?

Ist der zukünftige Schulweg einmal geplant, geht es ans Training. Die Deutsche Verkehrswacht empfiehlt, dass Eltern die entsprechende Strecke gegen Ende der Sommerferien mehrmals gemeinsam mit ihrem Kind ablaufen. Dabei sollte jedes Abbiegen, jede Straßenüberquerung und jeder Gefahrenpunkt einzeln besprochen werden – und auch der Rückweg trainiert werden.

Scheint der Schüler in spe die Regeln nach einigen Übungsgängen verstanden zu haben, bekommt er die "Führungsrolle" übertragen. Die Eltern greifen dann nur noch ein, wenn etwas falsch läuft. Wichtig ist, dass die Strecke immer zu den gleichen Zeiten wie später abgelaufen wird, damit Verkehrsaufkommen und Verkehrsgeschehen möglichst ähnlich wie beim tatsächlichen Gang zur Schule sind.

Kann der Schulweg mit dem Fahrrad gefahren werden?

Mit dem Fahrrad geht es schneller: Allerdings erfordert sicher mit dem Rad zur Schule zu fahren, auch mehr Können und Wissen. Vor der Radfahrausbildung in der dritten oder vierten Klasse sollten Schüler daher nicht unbeaufsichtigt mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs sein. Erst in diesem Alter lernen Kinder komplexere Verkehrssituationen zu erfassen und bekommen mehr Bewegungssicherheit auf dem Rad. Nach der Radfahrprüfung können sie – wenn die Umgebungsbedingungen es zulassen – mit dem Rad zur Schule fahren.

Eine Tour in Begleitung Erwachsener ist etwas anderes, als morgens im Berufsverkehr allein unterwegs zu sein. Frühestens mit acht Jahren ist ein Kind in der Lage, einigermaßen Rad zu fahren.

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Kann ich mein Kind nicht einfach mit dem Auto zur Schule fahren?

Diese Option scheint die einfachste Variante zu sein – ist aber nicht unbedingt empfehlenswert. Wenn ein Kind früh lernt, sich eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen, werden damit Grundlagen für eine sichere, selbstständige Verkehrsteilnahme gelegt. Dies gilt nicht nur beim Gang zu Fuß, sondern auch bei der Nutzung des Schulbusses. Zudem kann die chaotische Ansammlung von "Elterntaxis" zum Unterrichtsbeginn vor dem Schulhof den Verkehr behindern und für Schüler womöglich sogar zur ernsten Gefährdung werden.

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