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Strom aus der Kraft des Wassers

Durch Wasserkraft erzeugter Strom ist aus Sonnen-Energie gewonnen: Die Sonne lässt Oberflächenwasser verdampfen, das als Regen und Schnee wieder zur Erde herabfällt und Flüsse und Bäche speist. Flusswasser kann Turbinen antreiben, deren Rotationsenergie von Generatoren in elektrische Energie umgewandelt wird.

Wieviel Leistung ein Wasserkraftwerk erzeugt, hängt von drei Faktoren ab: vom Volumen des Wassers, das durch die Turbinen strömt, von seinem Gefälle und vom Wirkungsgrad der Turbinen und Generatoren. Hochdruckkraftwerke, in denen Wasser über einen Höhenunterschied von über 1000 m hinabstürzen kann, erzeugen mit wenig Wasser eine sehr hohe Leistung. Deshalb beziehen gebirgige Länder wie die Schweiz ihren Strom zum größten Teil aus Wasserkraftwerken.

Nieder- und Mitteldruckkraftwerke, bei denen große Mengen Wasser eine geringe Höhe hinabfallen, können ebenfalls große Mengen an elektrischer Energie erzeugen. Wo die geographischen Bedingungen es erlauben, werden Dämme gebaut, um die Fluten zu stauen und so den Wasserdruck zu steigern.

 

Licht- und Schattenseite der Wasserkraft

In vielen Teilen der Welt wurden in unserem Jahrhundert riesige Kraftwerke mit künstlichen Speichern errichtet: Der Assuanstaudamm in Ägypten etwa ist 111 m hoch, 3 800 m lang und bildet einen Stausee (den Nasser-See), der eine Fläche von 5 000 km² einnimmt. Er hat eine Leistung von 2 100 Megawatt - so viel wie zwei Kernkraftwerke - und bietet darüber hinaus noch weitere wirtschaftliche Vorteile.

Solche aufwendigen Staudammprojekte können jedoch katastrophale Folgen für die Umwelt haben. Außerdem zwingen sie die ansässige Bevölkerung oft, ihren Wohnort zu verlassen und die angestammte Lebensweise aufzugeben. In manchen Fällen hat die Ablagerung von Schwemmsand die Lebensdauer der Anlagen einschneidend verkürzt. Diesen Schwierigkeiten begegnet man heute oft durch den Bau kleinerer Wasserkraftwerke, die nur ein Dorf oder eine Kleinstadt mit Elektrizität versorgen.

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