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wissen.de-Überblick: Typologie der Anleihen

Anleihen sind in der Regel festverzinsliche Wertpapiere, die nach Emittent unterschieden werden können. Sie unterliegen strengen gesetzlichen Auflagen und gehören zu den beliebtesten Geldanlagen in Deutschland.

Michael Fischer

Staats- oder Bundesanleihen

Bei Bundesanleihen handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben und an der Rentenbörse gehandelt werden. Der Bund erhält dadurch Mittel für öffentliche Ausgaben oder zur Tilgung von Krediten. Da die Bundesrepublik noch immer als Schuldner mit hervorragender Bonität gilt und mit seinem Vermögen bzw. dem Steueraufkommen birgt, ist diese Form der Wertanlage mit wenig Risiko verbunden. Bundesanleihen haben meist eine Laufzeit von zehn Jahren, die Stückelung beträgt 0,01 Euro. Die Zinszahlungen erfolgen jährlich. An der Rentenbörse wird täglich ein Einheitskurs ermittelt. Anleihen erhält man über alle Banken und Sparkassen. Bei einer Order über die Bundesschuldenverwaltung spart man sich die Depotgebühren.

Bundesschatzbriefe

Bundesschatzbriefe sind Schuldverschreibungen des Bundes, die - anders als Bundesanleihen - nicht an der Börse gehandelt werden. Zwei Typen von Bundesschatzbriefen mit einer Stückelung von 50 bzw. 52 Euro können über Kreditinstitute oder direkt bei der Bundeswertpapierverwaltung erworben werden: Typ A mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einer jährlichen Verzinsung, Typ B mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einer Zins und Zinseszinsabgabe bei Fälligkeit oder Rückgabe. Bundesschatzbriefe können nach einer Sperrfrist von einem Jahr zurückgegeben werden. Nicht nur deswegen zählen sie in Deutschland zu den beliebtesten und sichersten Kapitalanlagen.

Pfandbriefe

Pfandbriefe gehören zu den sicheren Papieren und werden von privaten oder öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten in einer marktgerechten Stückelung ausgegeben. Diese refinanzieren mit dem Kapital Hypothekendarlehen. Der Zinssatz dieser Wertpapiere orientiert sich bei Ausgabe an der Marktlage. Die Zinszahlungen erfolgen jährlich oder halbjährlich, die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert.

Kommunalobligationen

Kommunalobligationen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Banken und Sparkassen ausgegeben und an der Börse gehandelt werden. Diese Kreditinstitute finanzieren dadurch Kredite für Städte, Landkreise oder Gemeinden. Die besonders sicheren Kommunalobligationen haben meist einen festen Nominalzins, der über die festgelegte Laufzeit konstant bleibt. Die Zinszahlung erfolgt meist halbjährlich.

Industrieobligationen

Industrieobligationen werden von Industrie- und Handelsunternehmen emittiert. Ihr Kurs ist in der Regel in Prozentpunkten angegeben. Die Verzinsung wird auch bei diesen festverzinslichen Wertpapieren bei der Ausgabe festgelegt und über die Laufzeit beibehalten. Die Rückzahlung erfolgt entweder in bestimmten Teilbeträgen oder als Summe bei Laufzeitende.

Wandelanleihen

Wandelanleihen werden von Aktiengesellschaften (AGs) ausgegeben und gewährleisten neben dem Recht auf Zahlung eines festen Zinses überdies die Möglichkeit, zu einem bestimmten Zeitpunkt die Anleihe in Aktien umzutauschen. Der Anleger kann also von steigenden Aktienkursen profitieren - und bei einer schlechten Entwicklung vom Rückzahlungsrecht Gebrauch machen.

Zero-Bonds

Bei den Zero-Bonds handelt es sich um so genannte “Null-Kupon-Anleihen, d. h. es gibt keine regelmäßigen Zinszahlungen. Der Zins oder die Rendite ergibt sich bei dieser Anlageform aus dem Unterschied zwischen Ausgabepreis und Verkaufskurs unter Berücksichtigung der Laufzeit. Der Kurs richtet sich nach dem allgemeinen Zinsniveau. Allerdings werden auch die im jeweiligen Wertpapier steckenden Zinsen und Zinseszinsen berücksichtigt, so dass Zero-Bonds bei sinkenden Zinsen eher etwas steigen, während sie bei steigenden Zinsen meist etwas fallen.

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