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Folien-Special: Schwierig anzubringen, aber funktional sehr vielseitig

Kinder haben keine Berührungsängste beim Anbringen von Fensterbildern am Fenster.

pixabay.com, manfredrichter (CC0)

Kinder lieben es: Das Gestalten von Fensterbildern, beispielsweise mit speziellen Windowcolors, die im feuchten Zustand – also frisch aus der Tube – an die Konsistenz von Fingerfarben erinnern und im getrockneten Zustand zur abziehbaren Folie werden, die besonders am Fenster zum besonderen Highlight wird. Möchte ein Erwachsener hingegen ein cooles Wandtattoo an die Wand oder eine Folie ans Fenster bringen, erfordert das zweierlei: die passende Folie und ein Mindestmaß an Fingerspitzengefühl, um die Folie ohne Knicke und Blasen auf die Oberfläche zu bekommen. Die wichtigsten Tipps zur Anbringung der Folie und ein kurzes Who-is-who der unterschiedlichen Folienarten samt ihrer speziellen Funktionen beinhaltet dieser Beitrag.

So kommt die Folie auf die glatte Oberfläche

Damit die Folie, die sowohl Deko-Zwecken dienen wie auch eine Funktion erfüllen kann, auch gut auf der dafür vorgesehenen Fläche haften kann, muss die Oberfläche gründlich gereinigt sein. Nur wenn sie frei von Staub und Fett oder gar anderen Verunreinigungen ist, kann die Folie später auch gut daran haften. Zum Reinigen der Oberfläche sind destilliertes Wasser, ein Glasschaber und ein Gummiabzieher nötig.

Am besten zu verarbeiten ist die Folie, wenn sie ihrerseits mit einem Mix aus Wasser und einer speziellen Folien-Montagelösung eingesprüht wurde. Das ändert die Konsistenz der Folie und macht sie flexibler. Auch die sauber Scheibe sollte mit dem Flüssigkeiten-Mix besprüht werden. Nun trifft die eingesprühte Klebeseite der Folie auf die ihrerseits nasse Oberfläche, die beklebt werden soll. Klebt die Folie dort, wo sie später zu Deko- oder Funktionszwecken dienen soll, wird sie außen besprüht. Nun beginnt der Teil der Arbeit, zu dem das Fingerspitzengefühl nötig ist, denn: Mit dem Rakel (oder einem Teigschaber) wird nun die Flüssigkeit zwischen Folie und Oberfläche herausgepresst – ohne dass dabei Knicke oder Luftblasen entstehen.

Das überschüssige Wasser, das so herausgepresst wird, kann mit einem weichen Tuch abgetupft werden. Dann darf die Folie an ihrem neuen Bestimmungsort in Ruhe trocknen. Wurde eine spezielle Außenfolie angebracht, hilft eine Silikonabdichtung an den Rändern dabei, die Folie zu fixieren. Grundsätzlich können die meisten Folien ebenso simpel gereinigt werden, wie ihre un-folierten Oberflächen – also in der Regel mit einem Glasreiniger. Bürsten und Klingen könnten die Folie beschädigen.

Das Who-is-who der Folien: Gegen Wärme, Einbrecher und Blicke

Wer an das Aufkleben von Folien denkt, dem kommen vermutlich zunächst getönte Autoscheiben in den Sinn oder schicke Folien, um dem Wohnraum ein neues Design zu verpassen. Dass Folien jedoch immer mehr Funktionen übernehmen können, daran denken nur die Wenigsten.

Schutz vor Licht und Wärme

Sogenannte Sonnenschutzfolien verraten bereits mit ihrem Namen, was sie tun: Sie schützen vor Sonne und Licht und damit auch vor dem Erhitzen des Raumes. Von Fachhändlern kann eben diese Behauptung sogar mit den entsprechenden Zahlen untermauert werden. Mit einer entsprechend hochwertigen Sonnenschutzfolien kann

  • das Blenden durch die Sonneneinstrahlung effektiv verhindert werden.
  • der Energieverbrauch geringer werden, denn die Klimaanlage wird weniger benötigt.
  • ein UV-Schutz von 99 Prozent die Möbel vor dem Ausbleichen schützen.
  • eine Wärmereduzierung im Raum von 86 Prozent erfolgen.

Sonnenschutzfolien gibt es in unterschiedlichen Varianten: für die Innenanbringung, für außen, für Dachfenster und sogar für Wintergärten.

Glasscherben bergen ein großes Verletzungsrisiko. Spezielle Splitterschutzfolien können verhindern, dass das Glas in tausend Einzelteile zerspringt.

pixabay.com, kirahoffmann (CC0)

Schutz vor Langfingern

Dass es Sicherheitsglas gibt, dürfte vielen hinlänglich bekannt sein. Doch es gibt auch Folien, die eine einbruchhemmende Wirkung haben können. Einige Folien haben einen sogenannten Durchwurfschutz und sind damit per se einbruchhemmend, weil sie die Oberfläche des Fensters härten. Sogenannte Splitterschutzfolien haben hingegen eher die Funktion, dass das berstende Glas eben nicht in alle Himmelsrichtungen fliegt (und damit auch ein großes Verletzungsrisiko birgt), sondern dass die Splitterschutzfolie das Glas zusammenhält. Auch um Vandalismus vorzubeugen, gibt es ein spezielles Folienprodukt: eine Anti-Graffiti-Folie, die die eigentliche Oberfläche schützt und vor Graffiti-Geschmier schützt.

In diesem Fall schützt die Folie das Fensterglas vor den Farbspritzern des Malers. Die Optik erinnert jedoch an eine Sichtschutzfolie mit Milchglasoptik.

pixabay.com, stux (CC0)

Schutz vor neugierigen Blicken

Glaselemente im Wohn- und Arbeitsbereich sind zwar schön, allerdings bergen sie auch den Nachteil, dass sie neugierige Blicke ungehindert hindurchlassen. Überall dort, wo jedoch mehr Intimsphäre gewünscht wird – sowohl in den Sanitäranlagen im Bad als auch in Arztpraxen oder gar Kinderbetreuungseinrichtungen – können sogenannte Sichtschutzfolien eben diese neugierigen Blicke aussperren. Rein optisch betrachtet gibt es dann zwei Varianten: Milchglas, das ein Durchschauen verhindert, oder Spiegelfolie, die zusätzlich noch einen besonderen Effekt aufs Fenster zaubert.

Fazit: Ein Produkt zwischen Funktion und Design

Folien befinden sich in einer Nische zwischen Dekorativem und Funktionalem. Gerade durch die schützende Funktion der Folien tut sich das Produkt in der klassischen Dekorationsschublade hervor – und erhält eine Funktion. Wer sich nicht selbst an das Aufkleben der Folie wagen möchte, kann einen Montageservice hinzubuchen, der ggf. sogar als Handwerkerrechnung steuerlich geltend gemacht werden kann.

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