Wahrig Herkunftswörterbuch
Abwesenheit
Die Wendung durch Abwesenheit glänzen, die heutzutage nur noch ironisch gebraucht wird, wenn jemand nicht an dem Ort ist, an dem er sein sollte, stammt aus dem alten Rom. Bei Leichenzügen trug man den Verstorbenen Bilder ihrer Ahnen voran, so auch beim Begräbnis der Junia, Witwe des Cassius und Schwester des Brutus. Die Bilder des Cassius und des Brutus, die das Mordkomplott gegen Julius Cäsar geschmiedet hatten, durften jedoch in der Öffentlichkeit nicht gezeigt werden. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus beschreibt in den Annalen, dass sie gerade dadurch umso stärker bei den Trauerfeierlichkeiten hervorleuchteten (
lat.
quod effigies eorum non videbantur). Dies Zitat wiederum gab Marie–Joseph de Chénier in seiner 1811 verfassten Tragödie „Tibère“ so wieder, wie wir es im Deutschen und in anderen Sprachen heute kennen: „Brutus et Cassius brillaient par leur absence“ („Brutus und Cassius glänzten durch ihre Abwesenheit“).Wissenschaft
Der Sinn des Vergessens
Es ist lästig, sich an etwas nicht erinnern zu können. Aber dass wir nicht alles im Gedächtnis behalten, ist eine lebenswichtige Leistung des Gehirns. von rolf heßbrügge Versäumte Termine, Versagen in Prüfungen, geistiger Verfall – Vergesslichkeit ist gefürchtet. Dabei hat es auch eine gute Seite, dass der Mensch vergessen kann:...
Wissenschaft
Rettungsanker fürs Herz
Telemedizin wird in diesem Jahr zu einer Kassenleistung: Herzkranke können sich dann digital überwachen lassen. von Susanne Donner Dieter Thurm erinnert sich gut an das Jahr 2016, als er für zwölf Monate medizinisch fernüberwacht wurde. „Ich habe mich viel sicherer gefühlt“, sagt der heute 69-jährige Rentner, der mit seiner Frau...