Wahrig Herkunftswörterbuch
Bissen
So harmlos, wie er zunächst scheint, ist der Bissen, der einem im Hals stecken bleibt, bei weitem nicht. Im Mittelalter konnte er über das Schicksal eines Menschen entscheiden, und zwar als Probebissen, mit dem ein Gottesurteil herbeigeführt werden sollte. Einem des Diebstahls Beschuldigten, der seine Unschuld beteuerte, steckte man ein Stück trockenes Brot oder Käse in den Mund, das ein bestimmtes Gewicht hatte. Wer diesen Bissen problemlos schluckte, galt als unschuldig; wem dies jedoch nicht glückte, dem gönnte man den Erstickungstod als gerechte Strafe. Heute verwendet man diese Redensart für jemanden, der vor Schreck verstummt oder zu essen innehält; wünschte man jedoch früher jemandem, dass ihm der Bissen im Hals stecken bleiben möge, war dies eine kräftige Verwünschung.
Wissenschaft
Computer überall
„Computus“ – so heißt das Buch, in dem der Mittelalterhistoriker Arno Borst erklärt, dass Leute, die ihre Texte auf einem Computer schreiben und Geld von einem Konto abheben, Dinge nutzen, deren Bezeichnungen von dem Ausdruck „computus“ abstammen, der zugleich uralt und vielseitig ist. Bereits in der Antike erfassten die Menschen...
Wissenschaft
Ein buntes Plastik-Meer
Eine Flut von großen und kleinen Kunststoffteilen durchzieht die Ozeane. Die Verbreitung des Plastikmülls im Meer hat negative Folgen für die Ökosysteme. Der Zufluss muss dringend gestoppt werden. Von BETTINA WURCHE Eine violette Seegurke liegt auf dem hellen, schlickigen Boden des Marianengrabens. Nicht weit davon bläht sich...
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