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Bekannte Ernährungsumstellungen und ihre Auswirkungen

Es gibt dutzende Ernährungsumstellungen, die immer wieder beworben, dann kritisiert und schließlich doch wieder empfohlen werden. Sicher ist, dass nicht jede der Umstellungen, die alljährlich in Zeitschriften und Magazinen genannt werden, absolut stichhaltig oder ein Erfolgsrezept ist, dennoch gibt es etliche etablierte Diäten, die auch dauerhaft durchgehalten werden können. Grundsätzlich dürfen Ernährungsumstellungen schließlich nicht als kurzzeitiges Mittel betrachtet werden, um einen Erfolg aufzuweisen. Wer ernsthaft abnehmen und das Gewicht halten möchte, benötigt eine dauerhafte Umstellung. Und, wer es nicht weiß: Das hierzulande genutzte Wort »Diät« bezeichnet im Englischen das tägliche Essverhalten – »Diet« ist also die Ernährung an sich. Dieser Beitrag befasst sich mit den bekanntesten Umstellungen der Ernährung und ihrer Auswirkungen.

Im Low Carb-Bereich verzichten Esser auf die Sättigungsbeilage aus Kohlenhydraten.

pixabay.com, RitaE (CC0-Lizenz)

Low Carb

Diese Ernährungsumstellung gilt zwar auch als Diät und wird gerne zum Abnehmen genutzt, doch wird sie ebenfalls häufig bei diversen Krankheiten empfohlen. Die Grundlage von Low Carb ist schlichtweg, die Ernährung soweit umzustellen, dass die Zufuhr an Kohlenhydraten massiv eingeschränkt wird. In der Regel wird ein Kohlenhydratgehalt in der Ernährung von höchstens 150 g täglich angestrebt. Absolute Extremumsteller verzichten nahezu ganz auf sämtliche Kohlenhydrate. Das ist es allerdings auch schon, denn bei Low Carb steht nicht das Hungern im Vordergrund, ganz im Gegenteil:

  • Reduzierung – die Kohlenhydrate in der Ernährung werden massiv reduziert. Hierzulande ist das eine echte Umstellung, denn selbst gesunde Gerichte werden liebend gerne mit reinen Kohlenhydratbrocken angereichert: Kartoffeln, Nudeln, Mais, nicht zu vergessen das Brot oder Brötchen. Diese Lebensmittel müssen reduziert oder ganz vom Speiseplan gestrichen werden.
  • Kein hungern – obgleich die Umstellung vielen Menschen anfangs schwerfällt, wird durch den Verzicht auf Kohlenhydrate nicht gehungert. Wichtig ist nur, dass hochwertige Fette, wie sie beispielsweise in Fisch oder Nüssen enthalten sind, anstelle der Kohlenhydrate gesetzt werden. Diese Fette werden wesentlich langsamer verstoffwechselt als Kohlenhydrate, sodass der Sättigungseffekt auch länger erhalten bleibt.
  • Umstellung – die Essgewohnheiten müssen bei Low Carb meist massiv verändert werden. Low Carb schließt Fast Food fast vollständig aus, da nun mal auch Brötchen oder das Sandwich unter die Kohlenhydrate fallen. Und auch bei Obst und Gemüse müssen Umstellende auf die Inhaltsstoffe achten. Einhundert Gramm Banane haben beispielsweise schon 25 Gramm Kohlenhydrate.

Wer die Umstellung durchhält, kann nicht nur tief liegende Fettpolster abbauen, sondern sein Allgemeinbefinden verbessern. So soll eine Low Carb Diaet das Herzinfarktrisiko senken, den Blutdruck positiv beeinflussen, den Schlaf verbessern und auch den Blutzuckerwert auf einem konstanten Level halten. Aus dem letzten Grund ziehen viele Diabetiker diese Diät heran.

Basische Ernährung

Diese Umstellung ist durchaus umstritten, da mitunter gleiche Begriffe von Alternativ- und Konservativmedizinern unterschiedlich benutzt werden. Zudem wird auch die basische Ernährung häufig nicht in die »kurweise Ernährung« und »dauerhafte Ernährung« unterteilt. Aber was ist diese Ernährungsform?

  • Allgemein – bei der basischen Ernährung werden nur Lebensmittel zu sich genommen, die selbst als basisch gelten und gleichfalls im Körper keine Säure entstehen lassen. Auf diese Weise soll eine Übersäuerung des Organismus vermieden oder auch die Übersäuerung abgeschwächt werden.
  • Formen – die rein basische Ernährung wird fast nur kurweise durchgehalten, da sie bedeutet, dass ein Großteil an Nahrungsmitteln komplett von der Speisekarte gestrichen werden müssen. Wer die Umstellung dauerhaft probiert, reduziert säurehaltige Produkte und setzt ein Hauptaugenmerk auf basische Lebensmittel, ergänzt sie jedoch begrenzt um gewöhnliche Lebensmittel.
  • Nutzen – während der Kur soll der Körper entsäuert werden, wodurch der Organismus allgemein gestärkt wird. Die Wirkung der basischen Ernährung ist nicht komplett bewiesen.

Generell ist die basische Ernährung eine massive Umstellung, die im Alltag und auf Dauer nur sehr schwer durchzuhalten ist.

Vegane Ernährung

Die vegane Ernährung ist vielfach nicht nur eine reine Ernährungsumstellung, sondern kommt mit einem deutlichen Gesinnungswechsel und dem Wunsch, Tier und Natur zu schützen, einher. Wobei es auch im veganen Bereich deutliche Abweichungen gibt und eine absolut klare Linie nicht erkennbar ist. Einige Möglichkeiten:

  • Echt vegan – bei dieser Variante wird auf alle tierischen Lebensmittel verzichtet, wie auch auf Lebensmittel, die auf Tierprodukten basieren. In der Regel werden Milch, Käse und Butter durch andere, pflanzliche Varianten ersetzt, wobei es hier auch Veganer gibt, die aufgrund der Arbeitsbedingungen oder des Naturschutzes auf Ersatzstoffe wie Kokos- oder Sojamilch verzichten.
  • Abgemilderte Variante – auch hier wird auf Fleisch und einen Großteil der tierischen Lebensmittel verzichtet, es werden jedoch Ausnahmen bei Milchprodukten gemacht.
  • Vegetarisch – hier wird überwiegend auf Fleisch und andere tierische Lebensmittel verzichtet, Eier, Fisch und Käse wird dennoch zu sich genommen.

Grundsätzlich dient die vegane – und vegetarische – Ernährungsumstellung nicht dem Abnehmen, auch wenn sie natürlich hilfreich ist. Dafür ist sie durchaus gesünder, da auf tierische Fette verzichtet wird und sich die Personen, die sich für diese Ernährung entscheiden, wesentlich mehr mit Lebensmitteln und ihrer Zubereitung auseinandersetzen, als gewöhnliche Esser. Dennoch hat die vegane Ernährung auch Schattenseiten, wenn sie falsch genutzt wird:

  • Mängel – wer sich vegan einseitig ernährt und nicht darauf achtet, ausreichend Mineralien und Spurenelemente, die sonst in Tierprodukten vorkommen, anderweitig aufzunehmen, kann Mangelerscheinungen ausbilden.
  • Kinder – eine rein vegane Ernährung von Kleinkindern muss genau überlegt und mit dem Arzt abgeklärt sein. Das gilt auch für die Ernährung während der Schwangerschaft.

Generell ist die vegane/vegetarische Ernährungsumstellung jedoch empfehlenswert und bietet die Chance einer sehr gesunden Ernährung. Dennoch ist wichtig, sich genau mit der Ernährung auseinanderzusetzen, damit der Körper alle Stoffe erhält, die er benötigt.

Die streng vegane Lebensweise verbietet alle tierischen Produkte - eine schwere Umstellung, die sich mitunter jedoch durchaus lohnen kann.

pixabay.com, dbreen (CC0-Lizenz)

Fazit - dauerhaft oder kurweise?

Nicht jede Ernährungsumstellung ist in ihrer reinsten Form für den dauerhaften Speiseplan geeignet. Gerade die rein basische Ernährung, bei der auf alle säurehaltigen und säurebildenden Speisen verzichtet wird, muss mit Skepsis betrachtet werden. Nicht, weil sie schädigend ist, doch weil die Nahrungsaufnahme massiv erschwert wird. Wer sich für die abgeschwächte Version entscheidet, kann durchaus dauerhaft Erfolg haben. Einfacher und besser in den Alltag zu integrieren sind nach ein wenig Übungszeit Low Carb und die vegane Ernährung. Beide haben positive Effekte auf die Gesundheit und bieten eine gute Chance, nebenbei abzunehmen.

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