Der nordamerikanische Sportartikelmarkt gilt nach wie vor als das umkämpfteste Segment der Branche. Nach dem Crashjahr 1997 befinden sich die beiden dominierenden Player wieder im Aufwärtstrend. Branchenprimus Nike beherrscht die Sportartikelindustrie weiter nach Belieben, während Reebok, der Shootingstar der 80er Jahre, wieder zu alter Stärke zurück gefunden hat - hier ein Unternehmens- und Aktienvergleich.
NIKE - im Zeichen der Siegesgöttin
Bill Bowermans Philosophie ist einfach: „Wenn du einen Körper hast, bist du ein Athlet.“ Der legendäre Jogging-Coach der Universität in Oregon gründete, basierend auf diesem Grundsatz, zusammen mit dem Studenten Phil Knight 1962 den Sportschuhhersteller Blue Ribbon Sports, aus dem 1972 Nike werden sollte. Benannt nach der griechischen Siegesgöttin, rollte Nike in den nächsten 40 Jahren das Feld von hinten auf und übernahm schließlich in den 80er Jahren die Frontrunner-Position vom deutschen Traditionsunternehmen adidas.
Bekannt wurde Nike vor allem durch seine Laufschuhe, die mit einer revolutionär leichten Sohle für bis dato nicht bekannten Tragekomfort sorgten. Mitte der 70er Jahre gelang den gewieften Nike-Produktmanagern ein wegweisender Coup - die Einführung von artikelübergreifenden Produktlinien. Ende der 70er deckte Nike bereits über fünfzig Prozent des amerikanischen Laufschuhmarktes ab.
Parallel zum Jahrhundertboom der amerikanischen Wirtschaft, der in der Reagan-Ära begann, avancierte Nike zum Big Player der Branche: Mit dem Rückenwind des Börsengangs wurde Nike schließlich zum höchstbewerteten Sportartikelhersteller und rechtfertigte diese Bewertung auch bald gemessen an Umsatz und operativem Gewinn. Seit den frühen 90er Jahren spielt Nike in „a league of its own“; Konkurrent adidas-Salomon bleibt nur die Position des weit distanzierten Zweitplatzierten.