Gegenstände des Alltäglichen belegen die Warenkultur der DDR und vermitteln Einblicke in Geschichte und Gebrauch der Dinge: So wirbt das “Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR” im Brandenburger Eisenhüttenstadt für eine Ausstellung, in der zurückgeblickt wird auf den Ost-Haushalt, Ost-Geräte und Ost-Design. Teils beachtliche Leistungen im Industriedesign gibt es hier zu sehen, oft skurrile Geschichten zu hören, immer Vergangenheit zu fühlen. Von “A“ wie Alfi-Aluminium bis “Z“ wie Zekiwa-Kinderwagen wird die Produktpalette augenzwinkernd durchbuchstabiert. Das ist also alles noch gar nicht so lange her, und doch schon sehr fern, ja museumsreif.
Die DDR als sinnliches Erlebnis
Wer seine fünf Sinne beisammen hatte, ob als Bewohner oder Besucher der DDR, konnte was erleben. Sehen konnte er die vielen Artikel aus Plaste und Elaste, hören die Amiga-Schallplatten, riechen musste er das Zweitakter-Gemisch aus Benzin und Öl, schmecken durfte er den Rotkäppchen-Sekt und fühlen, wenn erlaubt, einen Dederon-Strumpf, hergestellt aus einer Kunstfaser, die nicht Perlon heißen durfte. 44 Jahre DDR haben ihre Spuren hinterlassen.
Gezeigt wird eine vergnügliche Reise in die Vergangenheit des DDR-Alltags. Mit dem legendären Stapelgeschirr “Rationell” besucht man beispielsweise das “C“ aus der Colditzer Porzellanfabrik, den Gästen der Mitropa-Speisewagen nicht unbekannt. Weiter geht’s zu “D“ mit dem Diamant-Fahrrad, mit dem Millionen Schüler zum Unterricht radelten. Zu “E“ gibt es mehrere Modelle der berühmten Erika-Schreibmaschinen zu besichtigen und zum Buchstaben “F“ wird an die Hautcremes von Florena erinnert, der Nivea-Marke nachempfunden und noch heute auf dem Markt. Der Heiko-Schulfüller zu “H“ ist allerdings nicht mehr zu haben.