Ein Leben ohne Handy ist heutzutage kaum noch vorstellbar. Das wissen auch die Anbieter und locken die Kunden mit Sonderangeboten, besonderen Tarifen und diversen Boni. Doch wie soll sich der Kunde, der auf der Suche nach einem neuen Handyvertrag ist, da zurecht finden? Was sind die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des richtigen Handyvertrages? Schnell verläuft sich der Verbraucher im Tarifdschungel, wenn er im Vorfeld nicht weiß, worauf er zu achten hat.
1. Die Vielzahl von Anbietern
Eine Vielzahl von Anbietern ist auf dem Markt vertreten, die größten sind sicherlich den meisten bekannt, doch es gibt auch eine Menge kleinerer Dienstleister, die nicht immer außer Acht gelassen werden sollten. Oder doch? Können die kleinen Anbieter tatsächlich das halten, was auch große Anbieter versprechen?
Zunächst sollen aber die vier großen Anbieter betrachtet werden. Diese sind:
- Telekom
- O2
- Vodafone
- E-Plus
Diese vier Anbieter haben eigene Netze, die fast im gesamten deutschen Raum gut erreichbar sind. In ländlichen Gegenden kann es nach wie vor hier und da zu Netzausfällen kommen, das ist allerdings immer mehr die Ausnahme als die Regel. Soll es aber tatsächlich das Netz sein, auf das am meisten Verlass ist, dann wäre ein D-Netz zu empfehlen (Telekom oder Vodafone), vor allem, wenn schnelles mobiles Internet in Form von LTE oder 3G genutzt werden soll. Folgender Test gibt weitere Auskunft.
Ist die Wahl auf eines dieser Netze gefallen, muss aber nicht automatisch auch dieser Anbieter genommen werden. Zahlreiche kleinere Anbieter nutzen ebenfalls eines dieser vier Netze. Sie kaufen selbst Gesprächsminuten und SMS bei einem der vier großen Anbieter an und verkaufen diese dann möglichst günstig weiter an den Kunden. Auf diese Weise haben sich mittlerweile sogar Anbieter etabliert, die zum Beispiel zu Supermärkten wie Aldi oder Penny gehören – die sogenannten Discount-Tarife.
2. Beobachtung des eigenen Telefonverhaltens
Manche Angebote von Anbietern klingen sehr verlockend, doch sollte sich jeder selbst die Frage stellen, ob dieses überhaupt für sich persönlich Sinn macht. Jeder Mensch hat nun mal ein anderes Telefonverhalten, auf diese unterschiedlichen Arten sind mittlerweile sogar viele Handyverträge zurechtgeschnitten.
Wer einen neuen Handyvertrag abschließen möchte, sollte sich daher im Vorfeld ein paar Fragen selbst beantworten:
- Möchte ich viel oder wenig telefonieren?
- Schreibe ich viele SMS oder kaum welche?
- Möchte ich das Internet nutzen und wenn ja, im welchem Ausmaß?
- Brauche ich eine Internet-Flatrate oder welches Datenvolumen kommt für mich in Frage?
- Bin ich eventuell sogar ein Vielnutzer, der gleichermaßen viel telefoniert, SMS schreibt und das Internet nutzt?
- Wohin telefoniere ich am häufigsten? Ins Fest- oder ins Handynetz?
- Welchen Anbieter nutzen meine Freunde, mit denen ich am häufigsten telefoniere?
3. Selektion und Vergleich verschiedener Tarife und Möglichkeiten
Sind diese Fragen beantwortet, können schon einige Handverträge ausgeschlossen bzw. in die engere Auswahl genommen werden. Viele Anbieter bieten beispielsweise Verträge an, bei denen Anrufe in dasselbe Netz kostenlos sind. Wird am häufigsten mit der besten Freundin oder der Lebensgefährtin telefoniert, bietet sich ein Vertrag beim selben Anbieter dementsprechend an.
Auch ist es für Vielnutzer sinnvoll, sich Gedanken über eine Flatrate zu machen. Flatrates gibt es in den unterschiedlichsten Formen, zum Beispiel als Telefonie-Flat, SMS-Flat oder Internet-Flat. Auch eine alles umfassende Flatrate ist denkbar, wie sie beispielsweise bei preis24 angeboten wird. Wichtig ist bei Flatrates aber – wie bei allem anderen auch – auf das Kleingedruckte zu achten. Viele Anbieter werben zwar mit einer Internetflatrate, diese ist oftmals aber auf ein bestimmtes Datenvolumen begrenzt. Ist dieses Volumen überschritten, kann zwar immer noch kostenlos im Internet gesurft werden, allerdings mit einer deutlich verringerten Geschwindigkeit.
4. Die Wahl des Handys
Zu einem Vertrag wird in der Regel auch gleich ein Handy mitangeboten. Das ist für viele Nutzer tatsächlich einer der wichtigsten Gründe, einen Vertrag abzuschließen anstatt sich für eine Prepaid-Karte zu entscheiden. Bei einer Prepaid-Karte entfallen zwar die Grundgebühren und auch hier sind schon viele attraktive Tarife geboten, allerdings muss das Handy extra angeschafft werden. Soll es ein neues Smartphone sein, kann dies schnell teuer werden.
Beim Abschluss eines Handyvertrags werden dem Kunden meist eine Vielzahl von Handys angeboten, gerne auch mit dem Zusatz „für 0 Euro!“. Ganz geschenkt gibt es das Handy dann aber natürlich nicht. Der Kunde zahlt dieses nämlich monatlich ab, es gilt also darauf zu achten, wie hoch die Kosten für das Handy im Monat sind und ob es sich nicht vielleicht doch lohnt, das gewünschte Gerät direkt mit einer Einmalzahlung zu kaufen. Darüber hinaus gibt es außerdem noch einige weitere Kostenfallen.
5. Der Vertragsabschluss
Sind der Anbieter, der Vertrag und das Handy endlich gewählt, geht es an den Vertragsabschluss. Hierbei haben Kunden meist zwei oder drei Möglichkeiten: Abschluss im Geschäft, telefonisch oder über das Internet. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Im Geschäft sind zum Beispiel noch unsichere Kunden gut aufgehoben, können sie sich dort doch noch einmal beraten lassen und eventuell um entscheiden. Vorsicht sollte aber geboten sein, denn viele Hand-Shops sind Franchise-Unternehmen, die ihren Profit an erster Stelle stellen. Schwarze Schafe bieten dann vielleicht auch mal einen Vertrag an, der ihnen eine höhere Provision einbringt, aber leider überhaupt nicht zu dem Kunden passt.
Der Vertragsabschluss am Telefon oder im Internet kommt den Kunden oftmals günstiger. Viele Anbieter bieten besondere Online-Boni an, die in der Tat oftmals sehr attraktiv sind, Rabatte oder Freiminuten zum Beispiel. Gerade bei Internet-Abschlüssen muss der Kunde aber auf eine individuelle Beratung verzichten.
Auf welche Art und Weise ein Vertrag abgeschlossen wird, bleibt jedem selbst überlassen, allerdings sollte sich jeder Kunde die Zeit nehmen, Tarife und Anbieter zu vergleichen, denn schließlich sind Handyverträge in der Regel für zwei Jahre bindend – da möchte kaum jemand schon kurz nach Abschluss feststellen, dass er einen viel passenderen Tarif übersehen hat.