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Wo München am schönsten ist
Absolute Musts
Natürlich können Sie sich in München erst einmal in einen der Doppeldecker-Busse setzen und losfahren. So machen Sie eine bequeme Rundfahrt durch die Stadt, können immer wieder aus- und einsteigen und kurz durch einzelne Viertel schlendern – und bleiben doch überall an der Oberfläche. Viel besser: Picken Sie sich ein paar Highlights heraus und erleben Sie diese intensiv.
Einen wunderbaren ersten Eindruck bekommt man auch nur wenige Schritte und ein paar Höhenmeter vom Marienplatz entfernt. Wer durch das enge Treppenhaus über 306 Stufen auf den „Alten Peter“ – den Turm von Münchens ältester Pfarrkirche St. Peter – steigt, kann erstens stolz sein, und wird zweitens mit einem beeindruckenden Rundum-Blick über die Stadt belohnt, Hinterhof-Ansichten inklusive. Danach geht’s zur Stärkung auf den Viktualienmarkt nebenan. Hier kann man sich werktags seit mehr als 200 Jahren an vielen „Standln“ mit frischen Lebensmitteln und Schmankerln vom bayerischen Apfel bis zum französischen Ziegenkäse eindecken. Bratwurst- oder Leberkässemmeln und einen kleinen Biergarten gibt’s natürlich auch. Das Münchner Flair von Schön und Reich erschnuppert man dagegen bei einem Spaziergang vom Marienplatz durch Dinerstraße und Theatinerstraße, die Fünf Höfe und die prächtige Maximilianstraße. Dort findet man alle wichtigen (und teuren) Mode-Labels und Schmuckdesigner.
Für Architektur- und Kultur-Fans
Wer sich mehr für Kultur und Bauwerke interessiert, kann schon im innersten Zentrum Münchens ohne Langweile einen ganzen Tag verbringen. Bester Startpunkt ist die spätgotische Frauenkirche, mit ihren Zwillingstürmen das Wahrzeichen Münchens. Am Max-Joseph-Platz, zwischen Theatiner- und Maximilianstraße, steht der imposante Bau der bayerischen Staatsoper. Egal, ob Oper, Konzert oder Ballett: Der Besuch einer Vorstellung lohnt sich, Karten gibt es oft auch kurzfristig . Gleich daneben liegt die Münchner Residenz der Herzöge mit Hofgarten, Feldherrnhalle am Odeonsplatz und Theatinerkirche. Ein funkelndes Kleinod: die Schatzkammer der Residenz mit 1.250 Kunstwerken aus dem Besitz der bayerischen Herrscher – darunter die bayerischen Kroninsignien, Juwelen und Orden, Meisterstücke der Goldschmiedekunst und Arbeiten aus Bergkristall, Edelsteinen oder Elfenbein.
Für Natur-Fans
Keine Lust auf Rummel? Dann ab ins Grüne! Direkt am Haus der Kunst, unweit des Hofgartens, beginnt der Englische Garten, eine der ersten großen Gartenanlagen Europas, die von jedermann betreten werden durfte. An der Eisbachbrücke gleich rechts neben dem Haus der Kunst tummeln sich die Isar-Surfer auf der stehenden Welle – und werden von Münchnern wie von Touristen zahlreich bestaunt. Wer von hier aus die etwa fünf Kilometer des Englischen Gartens von Süd nach Nord hindurchspaziert, hat etwas für Körper und Seele getan. Vor allem der nördliche Teil lohnt sich: Hier ist es weniger überlaufen, dafür idyllischer und wilder. Und am oberen Ende wartet – freilich – ein Biergarten auf durstige Spaziergänger. Die traditionelle Gaststätte "Aumeister" war im 19. Jahrhundert ein bewirtschaftetes Forsthaus, in dem sich Teilnehmer der Hofjagden und Wanderer stärkten, mit der Zeit entwickelte es sich mehr und mehr zum Ausflugsziel. Ein zweites grünes Kleinod – ohne Biergarten: der Nymphenburger Schlosspark. Er ist eines der bedeutendsten Gartenkunstwerke Deutschlands – und bietet außer hübsch angelegten Beeten und zurechtgestutzen Buchsbäumen auch kleine Wäldchen, Bächlein und große Wiesen – und nicht wenig Jogger drehen hier täglich ihre Runden. Natürlich ist auch das Schloss selbst – einst prunkvolle Sommerresidenz der bayerischen Könige – einen Besuch wert. Wer mehr "echte" Natur – und einen größeren Fluss – sucht, fährt mit der U-Bahn nach Thalkirchen, wo sich auch der Tierpark Hellabrunn befindet, und spaziert die Isar entlang. Hier, auf den Kiesbänken am Flaucher, darf man sogar grillen.
Für Extravagante
Und last but not least: zwei Extra-Tipps fürs Besondere. Wer einen etwas anderen Blick auf München gewinnen möchte, findet beim "Weißen Stadtvogel" ungewöhnliche Stadtführungen wie kulinarische oder mundartlich bayerische Touren sowie Führungen mit Schauspielern wie "Henker, Hexen, Huren", die "Nachtwächter-Tour“ oder "Zu Hofe mit der Kammerzofe". Und wer nicht nur Oktoberfest-Bier und Hendl mag, sollte im legendären Schumann's am Hofgarten – eine der bekanntesten Bars Deutschlands – nicht nur einen Cocktail probieren, sondern auch das Roastbeef mit Bratkartoffeln. Inhaber Charles Schumann hat nicht nur Cocktails wie den „Swimmingpool“ erfunden und einige Barbücher herausgebracht, er modelt auch (u. a.) für das Modelabel Baldessarini. Ach ja: Und Bier gibt’s hier auch.